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«Es war eine sehr intensive Zeit»

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Am 4. Juni ist der neue Spitexverein Sense gegründet worden. Präsident Rainer Ducrey erzählt über die Herausforderung, die vier Vereine zusammenzuführen, ein Budget zu erstellen und die bestehenden Lohnunterschiede auszugleichen.
«Es war eine sehr intensive Zeit»
Imelda ruffieux
Der Gemeindeverband Pflegeheim und sozialmedizinische Dienste ist die neue Trägerschaft des im Juni gegründeten Spitexvereins Sense. Dessen Delegierte haben letzte Woche das erste Budget für den neuen Verein abgesegnet (siehe FN vom 10. Oktober 2008).

Rainer Ducrey, was waren die ersten Aufgaben, die der Vorstand nach der Gründungsversammlung erledigt hat?
Wir haben die operative Organisation aufgebaut, die Geschäftsführungsaufgaben definiert, die Administrationsorganisation festgelegt, das Personalreglement und das Budget erstellt – also alles, was nötig ist, damit der neue Verein auf den 1. Januar 2009 operativ starten kann. Parallel haben wir den Leistungsvertrag mit dem Gemeindeverband Pflegeheim und sozialmedizinische Dienste abgeschlossen.

Was war am schwierigsten? Wo ist man vielleicht unerwartet auf Hindernisse gestossen?
Eine nicht leichte Arbeit war das Budgetieren. Während der Vorbereitungsphase für die Fusion der drei Spitexvereine und des Vereins Mütter- und Väterberatung hat man immer über die Zahlen der vier Vereine gesprochen.
Nun galt es die Kostenwahrheit aufzudecken, die Leistungen aufzuschlüsseln und abzuklären, wie man dies inskünftig handhaben will. Es war nicht leicht, alles auf einen Nenner zu bringen.

80 Prozent des Budgets machen die Personalkosten aus. Es gab es bisher zwischen den Mitarbeitenden der drei Spitexvereine erhebliche Unterschiede, was das Lohnniveau betrifft. Wie kommt dies?
Es gibt mehrere Gründe. Zum einen sind die Regelungen bezüglich Pensionskasse in den einzelnen Vereinen ganz unterschiedlich. In den Vereinen Oberland sowie Sense/Flamatt hat man nach dem BVG-Minimum gearbeitet. Das heisst, bei kleinen Pensen fielen die Pensionskassenbeiträge nur ganz minim bzw. gänzlich aus.
Im Gegensatz dazu hat der Verein Düdingen/Schmitten in Anlehnung an die Anstellungsrichtlinien des Kantons Freiburg gearbeitet. So ergaben sich auch bei kleinen Pensen Pensionskassenbeiträge.
Zum anderen wurden in einzelnen Fällen nicht konsequent die kantonalen Richtlinien angewandt. Man ist mehr Kompromisse hinsichtlich der Qualifikation des Personals eingegangen. Auf der einen Seite hatte man so weniger Probleme, jederzeit genügend Personal zu haben. Auf der anderen Seite fanden auch Mitarbeitende eine Anstellung vor Ort, die sonst weite Arbeitswege hätten zurücklegen müssen.
Die Schwierigkeit war nun, für alle Mitarbeitenden eine gute Lösung zu finden. Denn es war unser Ziel, eine Angleichung der Löhne zu erreichen. Wir wollten vermeiden, dass es im neuen Verein ein Zwei- oder gar Drei-Klassen-System gibt. Das wären nicht gute Voraussetzungen gewesen.
Unter dem Strich kann man sagen, dass mit den neuen Anstellungsrichtlinien eine Nivellierung hin zu einem Durchschnitt in der Mitte geschieht, d. h. es gibt ein Anzahl Mitarbeitende, welche von den neuen Richtlinien profitieren werden, aber auch solche, welche eine gewisse Einbusse in Kauf nehmen müssen.
Insgesamt aber entsprechen die Anstellungen denen im Arbeitsmarkt für vergleichbare Berufsleute und sind damit absolut wettbewerbsfähig.

Geplant ist ja, eine Geschäftsleitung einzusetzen. Welche Aufgaben übernimmt diese Person?
Nebst dem unmittelbaren Aufbau der Geschäftsstelle obliegt der Geschäftsleiterin/ dem Geschäftsleiter die Führung der Stützpunktleiterinnen im operativen Bereich, die Weiterentwicklung des Leistungsangebotes, der Aufbau einer professionellen Vernetzung innerhalb des Gesundheitsnetzes (Ärzte, Spital, Heime), zu den Krankenkassen und zu Verbänden und Behörden.
Nebst dem Erarbeiten eines Qualitätsmanagements gehören aber auch Fragen von Effizienz (Planungsqualität der Leistungen) und Wirtschaftlichkeit zu den Hauptaufgaben. Im administrativen Bereich gilt es die Buchhaltung und die ganzen Abrechnungen mit den Krankenkassen sowie die Informatik zu zentralisieren.
Es wird keine zusätzliche Stelle geschaffen. Die dafür notwendigen Stellenprozente – wir gehen von einer 70-Prozent-Stelle aus – werden aus den bisherigen Vereinen abgezogen werden.
Diese Arbeiten wurden bis jetzt von den Standortleiterinnen erledigt. Sie werden sich neu an den Stützpunkten auf planerische Tätigkeiten, also den Einsatz des Personals, konzentrieren.
Wo wird diese zentrale Geschäftsstelle untergebracht sein?
Wir sind in Verhandlung mit der Gemeinde Tafers, um Räumlichkeiten zu bekommen. Das ist ein perfekter Ort zu einem guten Preis. Die Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen.
Die Stelle war ausgeschrieben. Wir wollten aber warten, bis die Delegierten des Gemeindeverbandes das Budget genehmigt haben.

Neu wird auch eine sogenannte Leitung Fachdienst geschaffen – was ist deren Aufgabe?
Sie wird zum einen das Ausbildungswesen und die fachliche Personalentwicklung, aber auch die Lernenden betreuen. Sie soll aber auch Projekte betreuen, wie etwa das RAI Home Care. Wir erwarten von dieser Person aber auch innovatives Gedankengut für weitere Dienstleistungen.

Die Delegierten des Gemeindeverbandes haben kritisiert, dass die Kosten mit 48 Franken pro Einwohner hoch sind. Beim aufsummierten Budget der Spitexvereine ist man auf knapp 38 Franken gekommen. Kostet der neue Verein also mehr?
Ja, er kostet mehr. Es wird eine Geschäftsstelle aufgebaut, das gibt zusätzliche Kosten für die Infrastruktur (Miete etc). Auch was die Informatik betrifft, müssen wir investieren. Dabei geht es um das sogenannte RAI Home Care. Das ist ein Bedarfsabklärungssystem, das uns das Krankenversicherungsgesetz vorschreibt und 2003 von den Sanitätsdirektoren gutgeheissen wurde.
Der Vergleich 48 zu 38 Franken hinkt aber. Zum einen kommen bei den 38 Franken Spitexbeitrag pro Einwohner noch etwa vier Franken für die Mütter- und Väterberatung dazu. Zum anderen haben wir seit Januar 2008 eine stärkere Nachfrage nach Spitex-Dienstleistungen erlebt: Wir mussten zusätzliches Personal anstellen, um diese Nachfrage zu befriedigen.
Ich würde also sagen, die effektive Erhöhung macht drei Franken pro Einwohner aus. Dies ist nicht zu leugnen. Das Geld wird vor allem auch beim Personal eingesetzt, um den bereits angesprochenen Ausgleich zu erzielen.
In anderen Bezirken ist die Belastung pro Einwohner viel höher, teils bei bis zu 60 Franken pro Einwohner. Im Bereich der Kosten gilt es aber, verbesserte Transparenz zu schaffen, damit die Gemeinden auch wissen, wie sich die Kosten für die erbrachte Leistung zusammensetzen.

In den knapp vier Monaten seit der Gründung ist viel gelaufen im Spitexverein. Wie haben Sie die Zeit erlebt?
Es war eine sehr intensive Zeit. Wir hatten seit dem 4. Juni im Durchschnitt alle Wochen eine Sitzung. Die Zusa

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