Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Es war für alle eine harte Zeit»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Man hat so viel gelesen und gehört, aber so wenig Gutes. Man hat sicher auch viele Menschen befragt, auch jene, die die Probleme während der Kriegszeit erlebt haben. Aber warum die Kinder verdingt wurden, hört man wenig. Schuld war sicher eine Notlage. Nun werden alte Menschen, die betroffen waren, noch dazu ermuntert, schlechte Erinnerungen preiszugeben. Das Gute haben sie vergessen. Wir hatten auch einen Verdingbub im gleichen Alter wie ich. Neben der Schulzeit mussten wir zu Hause mithelfen, wir wurden nicht überfordert. Das Essen und die Umsorgung war für alle gleich.

Wir haben einen Betrieb mit zum Teil ganz steilem Gelände. Es war die Anbauschlacht, es musste auch ungeeignetes Land gepflügt werden. Vater und Onkel waren lange Zeit im Militärdienst. Zum Arbeiten waren noch mein Onkel, der nicht Dienst leisten musste, und drei Frauen, die auch schwere Arbeit machen mussten, zu Hause. Der Betrieb ist 19 Hektaren gross. Das Getreide musste man mit der Sense mähen, zum Trocknen spreiten und dann mit der Hand sammeln und binden, um später mit den Pferden heimzuführen und im Winter mit eigener Maschine zu dreschen. Die Kartoffeln wurden mit einem kleinen Pflug, der nur eine Zeile erfasste, und mit zwei Pferden gegraben, dann von Hand aus der Erde gerecht und aufgelesen.

Zwölf Kühe mussten von Hand gemolken werden. Dann waren noch Aufzuchtvieh und Schweine da. Das Eingrasen geschah mit der Sense, und zum Pflügen brauchte es drei Pferde, denn der Boden war schwer. Es gab viel Handarbeit, auch im Herbst, um Kartoffeln, Rüben und Obst einzubringen. Auch das Vieh hüten musste man im Herbst. So viel Arbeit gab es sicher auch im Emmental und im Oberland. Es ist doch undenkbar, dass da die Schulkinder nicht mithelfen mussten. Das Leben musste sparsamer sein als heute. Einem grossen Teil der Verdingkinder ging es doch den Verhältnissen entsprechend gut. Der Teil, der es nicht gut hatte oder sich nicht zu Hause fühlte, wird meiner Ansicht nach aufgebauscht. Vieles ist so kaum zu verstehen.

 

«Einem Grossteil der Verdingkinder ging es doch den Verhältnissen entsprechend gut.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema