Jahr für Jahr kommen die Störche ins Nationalgestüt von Agroscope nach Avenches. In diesem Jahr zählt der Verantwortliche Hansruedi Zurkinden 108 Stück.
Hansruedi Zurkinden zählt auf den Dächern rund um den Hof des Nationalgestüts Avenches 108 Störche auf 54 Horsten. Das stimmt optimistisch, denn vor 50 Jahren ist der Weissstorch in der Schweiz ausgestorben. 1948 gründete Max Bloesch die Storchensiedlung Altreu. Seither besteht in Westeuropa ein natürlicher Aufwärtstrend in der Storchenpopulation.
Die Störche von Avenches überwintern in Pinto, im Süden von Madrid. Anhand von Ringen können sie in Spanien identifiziert werden. Traditionell fliegen Störche im August nach Afrika. Mithilfe eines inneren Kompasses erreichen Jungvögel ihr Ziel ohne Führung durch erfahrene Altvögel. Vermehrt bleiben vor allem Altvögel im Winter in der Schweiz.
Zwischen Ende Januar und Anfang April kommen die Störche aus ihrem Winterquartier zurück. Das Männchen erscheint meist vor dem Weibchen am Brutplatz und wehrt andere Männchen ab, indem es in Imponierstellung klappert. Kämpfe um den Besitz eines Horstes setzen sich manchmal bis weit in die Brutzeit hinein fort.
Die Eier werden einen Monat lang gebrütet und die Nestlinge durch beide Eltern während zwei Monaten gefüttert. Störche führen eine saisonale Einehe. Sie sind nesttreu, nicht partnertreu. Im Winter ziehen sie getrennt ins Winterquartier, und bei der Rückkehr wählen sie häufig einen neuen Partner.
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