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Ex-Bundesratssprecher und Ex-Hockeyaner wagen eine fabelhafte Zusammenarbeit

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Yves und Philippe Seydoux haben zwölf Fabeln von Jean de La Fontaine ins Schweizerdeutsche übersetzt. Möglich machte es der Freiburger Verlag Plumes d’aujourd’hui.

Französischsprachigen Schulkindern sind die Fabeln von Jean de La Fontaine ein Begriff. Die Tiergeschichten des 1621 geborenen Schriftstellers transportieren eine Lebensweisheit oder Moral.

Die wohl bekannteste Geschichte ist «Le Corbeau et le Renard». Nun gibt es «Dr Raab u dr Fuchs» und elf weitere Fabeln von La Fontaine auch auf Schweizerdeutsch. Die Idee dazu stammt vom Berner Yves Seydoux, Abkömmling einer Freiburger Auswandererfamilie. Der einstige Journalist und Pressesprecher von Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz spielt in Bern im französischsprachigen Laientheater Aarethéâtre mit. Da die BEA 2022 die Zweisprachigkeit des Kantons in Szene setzen wollte, hat ihn die französischsprachige Gemeinschaft in Bern (ARB) angefragt, ob die Theatergruppe nicht etwas für sie produzieren möchte.

Freiburger Verlag steigt ein

Und so hat Yves Seydoux die Fabeln von de La Fontaine genommen und ein paar von ihnen ins Schweizerdeutsche übersetzt. Direkt und schnörkellos. «Nach dem erfolgreichen Auftritt an der BEA und einem weiteren an der Freien Öffentlichen Schule in Bern kamen mehrere Personen auf uns zu und ermunterten uns, die Texte zu veröffentlichen», erzählt Yves Seydoux den FN.

Seine Schauspielkollegin Valérie Valkanap fand sodann im Freiburger Verlag Plumes d’aujourd’hui ein Unternehmen, das Gefallen an der Idee fand. Und so entstand das zweisprachige Prestige-Album mit zwölf Fabeln von Jean de La Fontaine, das in der französischen Originalversion und in Schweizerdeutsch erschienen ist. Illustriert hat das Buch die Berner Illustratorin Alice Lobsiger.

Sohn peppt Übersetzung auf

Bis die druckfertige Version vorlag, dauerte es allerdings eineinhalb Jahre. Zuerst vergewisserte sich Yves Seydoux, dass es noch keine schweizerdeutsche Ausgabe der Fabeln und keine Rechte mehr am Werk gab. «Das war glücklicherweise nicht der Fall, sodass wir nun das Copyright aufs Berndeutsche haben.»

Apropos Berndeutsch: Yves Seydoux ist zwar in Bern aufgewachsen, aber er hatte die französischsprachige Schule besucht und ist mit einer welschen Frau verheiratet. Französisch ist ihm also näher als das Deutsche, und so gab er die von ihm übersetzten Texte seinem Sohn zum Lesen. Auch dieser hatte die französischsprachige Schule besucht, ist mit dem heutigen Duktus des Schweizerdeutschen aber vertrauter. «Schon als ich die Übersetzung der ersten Fabeln gelesen habe, fand ich sie ein bisschen steif», erinnert sich Philippe Seydoux. «Ich wurde schon früh von Berner Mundartmusik, MC Battles und Hip-Hop beeinflusst. Also habe ich die Texte so umgeschrieben, dass sie zeitgemässer klingen. Ich habe sie weniger Wort für Wort übersetzt, sondern mehr nach meiner Bärner-Schnurre.»

Keine Berührungsängste

Jambus, Trochäus, Daktylus und andere Füsse der Verslehre haben den ehemaligen Profi-Hockeyspieler Philippe Seydoux dabei nicht interessiert. «Ich bin meinem inneren Beat gefolgt.» Sowieso sei er das Ganze spielerisch angegangen, weil er bis zum Schluss nicht gewusst habe, dass die Fabeln veröffentlicht werden sollten. «Wir haben uns aber schnell gefunden», betont sein Vater. «Philippes Sprache gibt die Bilder de La Fontaines gut wieder.»

Auch in der Schreibweise der schweizerdeutschen Wörter hat sich Philippe alle Freiheiten herausgenommen. «Da gibt es kein richtig oder falsch. Massgebend sind allenfalls Texte von Mani Matter oder Pedro Lenz. Aber das Berndeutsche ist ja ständigen Veränderungen unterworfen.» Auch in Mundart-SMS würden die Wörter sehr unterschiedlich geschrieben. «Riesig kann man auf Schweizerdeutsch rise, ryse oder riese schreiben.» Darum habe er sich gesagt, wenn er die Fabeln schon interpretiere, dann nach seinen Regeln, stellt Philippe Seydoux klar. 

Zweite Auflage in Planung

Der Erfolg gibt ihm recht. Die erste Auflage bestand aus 500 Exemplaren, wovon ein Grossteil verkauft ist. Daher plant Verlegerin Sophie Mastelinck bereits eine zweite Auflage. «Ja, das Buch verkauft sich gut», bestätigt die Verlegerin auf Anfrage. Es würde auch von vielen französischsprachigen oder bilinguen Personen erworben. Für Plumes d’aujourd’hui sei schnell klar gewesen, dass das zweisprachige Buch gut ins Konzept des Verlags passe, der vor allem die Freiburger Jugend im Blick hat. «Die Illustrationen von Alice Lobsiger haben mich dann noch mehr motiviert», sagt Mastelinck. Denn sie gäben den sehr klassischen Geschichten von de La Fontaine einen modernen Anstrich. «Unser künstlerischer Direktor Julien Nicaud konnte sie überzeugen, die Zeichnungen farbig anzufertigen. Und unsere Grafikerin Adèle Francey hat durch ein gelungenes Layout den Wert der Zeichnungen noch hervorgehoben.» 

Das neue Leben des Philippe Seydoux

Philippe Seydoux ist älteren Hockeyfans noch als Gottéron-Spieler in Erinnerung. Dort war er von 2006 bis 2009 Verteidiger. Seine 18-jährige Profi-Karriere beendete Seydoux im September 2019 – zuletzt hatte er beim SC Langenthal gespielt, vorher stand er beim SC Bern, in Kloten, Biel, Lausanne und Langnau, aber auch in Finnland und den USA auf dem Eis.

Das Karriereende war die Folge jahrelanger schwerer gesundheitlicher Probleme, die 2014 mit einem Darmdurchbruch begonnen hatten. «Eigentlich habe ich gedacht, dass ich bis 45 spielen werde», sagt der 38-Jährige heute. 2022 nahm er noch einmal einen Anlauf: «Ich wollte nichts bereuen und habe mich auftrainiert», so Seydoux.

Im Ruhezustand habe er sich körperlich denn auch so gut gefühlt wie lange nicht mehr. «Doch ich habe gemerkt, dass es nicht mehr geht.» Mit dem Ende seiner Sportkarriere hat Seydoux zudem realisiert, dass es noch anderes gibt als harte Trainings und Playoff-Serien. Er entdeckte die Kunst für sich und begann zu malen. Innerhalb kürzester Zeit machte er drei Ausstellungen. Auf Leinwand gesprayte rosarote Wolken bilden das Kontrastprogramm zu seinem früheren Leben. Mehr Liebe brauche es, betont Seydoux, mehr Dankbarkeit, mehr weibliche Energie. «Das möchte ich verbildlichen.» Sein Traum: eine Ausstellung in New York. (rsa)

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