Nach einer reinen Zwetschgen-Statistik für den Kanton Freiburg sucht man vergebens. Die Zwetschgen werden nämlich nicht einzeln gezählt, sondern in Messungen immer mit verwandten Sorten, wie etwa Pflaumen oder Mirabellen, zusammengerechnet. Alle sind sie Mitglied der Pflanzengattung Prunus domestica, welche zur Familie der Rosengewächse gehört.
Im Kanton Freiburg ist die Zwetschge relativ prominent vertreten, sagt Dominique Ruggli, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Landwirtschaftlichen Institut in Grangeneuve. Rund zwanzig Prozent der Hochstämme auf Landwirtschaftsbetrieben sind Zwetschgen, auf Obstbaukulturen belegen sie eine Fläche von 1,8 Hektaren. Die Freiburger Produktion von Zwetschgen ist vorwiegend für den Frischverzehr gedacht. Bekannt ist hierfür allen voran eine Sorte: Fellenberg. Hierzulande bei Zwetschgenliebhabern hoch im Kurs, ist diese Sorte in Deutschland kaum bekannt. Deshalb werden dort die Früchte auch fast nie roh gegessen. Aber egal ob ungekocht oder im Kuchen: Zwetschgen sind sehr gesund. Sie enthalten verschiedene Vitamine und Mineralstoffe.
Fast ebenso zahlreich wie ihre Verwandtschaften sind auch die Widersacher der Zwetschge. Spätfrost, Pilzkrankheiten und Hitze setzen der Pflanze zu. Gegen hohe Temperaturen hat sie einen raffinierten Schutz: Der Reif, eine weissliche Schicht auf der Schale, die aus natürlichen Wachsausscheidungen besteht. Diese Schutzschicht ist auch ein Indikator für Frische. Schimmert die Frucht matt-blau, heisst das, dass sie erst kürzlich frisch vom Baum gepflückt wurde.
Im Rahmen der Serie «Was wächst und gedeiht» stellen wir verschiedene Freiburger Gewächse vor.
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