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Felssturz in der Freiburger Unterstadt

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In der Freiburger Unterstadt war am Montagabend aus der Richtung des Ölbergplateaus nahe dem gleichnamigen Elektrizitätskraftwerk ein Grollen zu hören. Grund dafür war ein Felssturz, der sich um 21.26 Uhr ereignete. Dabei löste sich Molasse-Sandstein (siehe Kasten) mit einem Gesamtvolumen von etwa 50 Kubikmetern und fiel nahe dem von dem Künstler Hubert Audriaz betriebenen Spiel- und Picknickplatz auf dem Gelände des Energieunternehmens Groupe E zu Boden. Schaden nahm dabei jedoch niemand: «Die gute Nachricht ist, dass niemand verletzt wurde», sagte Gallus Risse, Mediensprecher der Kantonspolizei gestern Nachmittag gegenüber den Medien.

Spürhunde im Einsatz

Die Polizei und die Feuerwehr der Stadt trafen kurz nach dem Vorfall vor Ort ein. Dabei suchten die Ordnungshüter mit Hilfe von Spürhunden unter den Trümmern nach verschütteten Personen und sperrten das Gebiet ab. Die Feuerwehr blieb in der Folge noch die ganze restliche Nacht an Ort und Stelle auf Pikett, um die Unfallstelle zu sichern und dafür zu sorgen, dass sich keine Unbefugten Zugang zum Gelände verschafften.

Lokaler Gesteinsbruch

Die Details des Felssturzes konnten erst heute Morgen erfasst werden. «Es war schwierig, in der Nacht einen ausreichenden Eindruck vom Felssturz zu erhalten. Deshalb haben wir die Stelle heute Morgen ausführlich analysiert», sagte Stadtingenieur Fabien Noël. Die Felswand unterhalb des Loretto wurde von einem privaten Geologenbüro im Auftrag der Stadt eingeschätzt und in eine Gefahrenkarte eingetragen (siehe Kasten). Zudem hat die Stadt unterhalb der Loretto-Kapelle Messgeräte installiert, die im Falle einer Bewegung der Felswand Alarm schlagen. Einzelne Abbrüche von Sandstein kann das System aber nicht früh genug erfassen. Wie Fabien Noël gegenüber den Medien sagte, bleibt das Ölbergplateau für Analysen bis auf weiteres geschlossen. «Die Gesteinsbrocken lassen wir zur Ermahnung von Leuten stehen, die unbefugt auf das Gelände kommen», sagte Jean-Claude Kolly, Leiter des Staumauerbetriebes und der Wasserkraftproduktion von Groupe E, der das Gelände gehört.

Barriere errichtet

Das Ölbergplateau ist normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein Teil des Plateaus hat Groupe E jedoch Hubert Audriaz zur Verfügung gestellt. Dieser hat dort einen kleinen Garten und Spielplatz für Kinder errichtet, der sporadisch genutzt wird. Wie Jean-Claude Kolly erklärte, habe Groupe E in diesem Zusammenhang im letzten Jahr das Risiko, das von der Felswand ausgeht, abklären lassen. Um die Nutzung des Geländes entsprechend zu limitieren, wurde eine Barriere entlang der Felswand errichtet. Tatsächlich landeten die abgebrochenen Steine am Montagabend hinter dieser Absperrung.

Weitere Felsstürze möglich

Laut Willy Eyer, Forstingenieur vom Amt für Wald, Wild und Fischerei des Kantons Freiburg, muss sich Groupe E trotzdem die Frage stellen, ob die Absperrung weit genug von der Felswand entfernt liegt. Denn neben der Abbruchstelle befindet sich eine weitere Sandsteinablagerung, die ebenfalls in absehbarer Zeit abbrechen könnte. Dessen ist sich auch Groupe E bewusst: «Es kann sich schon in einem Tag, aber auch erst in 200 Jahren wieder Gestein lösen», sagte Jean-Claude Kolly. Groupe E werde deshalb nach Abschluss der weiteren Analysen eine Verschiebung der Absperrung in Betracht ziehen. Er sei aber davon überzeugt, dass der Spielplatz sicher ist, so Kolly.

Felssturz: Lokale Brüche von Sandstein

Die Brocken, die sich am Montag von der Felswand oberhalb des Ölbergplateaus lösten, bestanden aus Molasse-Sandstein. Dieser ist im ganzen Mittelland verbreitet und zeichnet sich durch eine weiche Beschaffenheit und grosse Brüchigkeit aus. Das Geologenbüro Aba-Geol hat die betroffene Felswand in der Vergangenheit im Auftrag der Stadt untersucht und als Gefahrenzone eingestuft. Dies bedeute jedoch nicht, dass für die betroffenen Gebiete ein riesiges Risiko bestehe, erklärte Toni Ackermann von Aba-Geol am Dienstag. Ähnliche Gefahrenzonen gibt es zum Beispiel auch bei Felswänden im Galterental. Zu Felsstürzen wie dem vom Montagabend kommt es in Freiburg nicht selten. So ereignete sich im Jahr 1999 ganz in der Nähe des Ölbergplateaus ein solcher Felssturz, und im Jahr 2006 löste sich Gestein gegenüber dem Schwimmbad Motta. lr

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