Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

FN-Sommerkrimi (Kapitel 7/13)

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Kriminalkommissarin Janine Auderset wollte direkt nach dem Gespräch mit Lea Hirschi nach Cordast fahren, um mit der Familie Keller zu sprechen. Ihr Kollege Herbert Mäder war aber anderer Ansicht. Er wollte nochmals zum Haus des Mordopfers Bernhard Knüsel. Janine folgte ihm. Als sie zusammen im Wohnzimmer, wo der tödliche Schuss gefallen war, standen, überlegte Mäder laut: «War es eine Tat im Affekt? Oder war sie geplant?»

Janine antwortete, während sie eine Schublade öffnete: «Ich tippe auf eine Affekthandlung. Vielleicht hat der Mörder die Pistole hier rumliegen sehen und sie gepackt, um Knüsel einzuschüchtern. Der Schuss könnte einfach abgegangen sein.» Mäder kratzte sich am Kinn. Er wirkte unzufrieden mit Janines Vorschlag. Für eine zufällige Schussabgabe war der Schuss auffällig gut. Andererseits deutete die stümperhaft anmutende Entsorgung der Leiche nicht darauf hin, dass hier ein Täter mit viel Erfahrung am Werk gewesen war.

Danach fuhr Mäder nach Hause. Er wollte den schönen Augustabend mit seiner Frau und seinen Grosskindern beim Grillieren auf der heimischen Terrasse in Murten verbringen. Janine Auderset brannte aber die Information, dass Luca Keller wegen Knüsel aus dem Collège geflogen war, zu sehr auf den Nägeln. Sie beschloss, alleine nach Cordast zu fahren, um die Familie Keller zu befragen.

Corina Keller stellte gerade einen Topf mit Spaghetti auf den Tisch, als Janine an der Tür läutete. Timo griff nach der Spaghettizange und begann zu schöpfen. Marius ging zur Tür. «Wer ist es?», rief ihm Corina nach. «Die Chefin von der Polizei», antwortete ihr Mann.

Luca liess, als er das hörte, vor Schreck sein Handy fallen. Er sprang auf, griff nach Timos Pullover, den dieser über die Stuhllehne gehängt hatte, verliess das Haus durch die Terrassentür, zog seine Schuhe an und rannte über den Rasen davon. Janine, die in diesem Moment das Wohnzimmer betrat, sah ihn gerade noch zwischen zwei Büschen verschwinden. Sie rief ihm hinterher, er solle stehen bleiben, doch das tat er nicht. Da rannte sie ebenfalls über den Rasen und durch das Gebüsch. Bald verlor sie ihn aber aus den Augen. Obwohl sie kaum gerannt war, spürte sie ein Stechen in der Seite. Mit ein bisschen mehr Training hätte sie ihn vielleicht eingeholt. Sie fluchte und ging zum Haus zurück.

Der ganzen Familie Keller stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Hatte die Polizei herausgefunden, dass Luca wegen Knüsel vom Collège geflogen war? War Luca verdächtig? Und: War sich Luca dessen bewusst? War er deshalb abgehauen? Janine setzte sich wortlos an den Tisch. Diese Flucht vor der Polizei wertete sie als Schuldeingeständnis. Sie hätte nicht allein hierherkommen sollen. Mit einem Kollegen wäre ihr das nicht passiert, verdammt!

Nachdem sie sich vom Sprint erholt hatte, war Janine bereit für die erste Frage: «Wie kannten Sie Bernhard Knüsel?» Marius faltete die Hände und antwortete: «Knüsel hat gegen die Baubewilligung, die wir erhalten haben, geklagt. Er hat den Entscheid des Oberamtmanns an das Kantonsgericht weitergezogen. Wir haben aber gewonnen.» «Haben Sie mit ihm denn mal das Gespräch gesucht?», fragte Janine. Marius schüttelte den Kopf.

Corina, die sich wieder etwas gefasst hatte, antwortete: «Das hätte überhaupt nichts gebracht. Der Rotkopfwürger ist Knüsel wichtiger als jeder Mensch! Dieser Vogelfreund. Dem hat’s manchmal wirklich gezwitschert! Aber wissen Sie, uns gefällt es ja auch hier in Cordast. Unsere Freunde wohnen allerdings in Baumetswil, und die Aussicht über den Schiffenensee …» «… ist zugewachsen!», beendete Timo den Satz.

«Sie kannten Knüsel aber schon länger, nicht wahr?», fragte Janine. Marius atmete tief ein: «Seit er nach Baumetswil gezogen war.» «Und wie ging diese Geschichte, als Luca vom Collège geflogen ist?», hakte Janine nach. Also doch: Die Polizei hatte Luca im Visier. Marius räusperte sich und sagte: «Er wollte sich nach dem zweiten Jahr viel lieber einer Lehre widmen.» Das war jetzt aber sicher gelogen, dachte sich Janine. Luca hatte ein Rachemotiv, er kam ihr immer verdächtiger vor.

Wer hat Bernhard Knüsel umgebracht? Finden Kriminalkommissarin Janine Auderset und ihr Kollege Herbert Mäder den Täter? Darum geht es in der Krimikurzgeschichte «Vogelfreunde», die in den FN im August als Sommerserie erscheint. Autor ist der 25-jährige Jungschriftsteller Philipp Spicher aus Wünnewil. Handlung und Personen sind frei erfunden. Alle bereits erschienenen Kapitel unter: www.freiburger- nachrichten.ch, Dossier «Sommerkrimi».

 

Vogelfreunde

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema