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Freiheit dank Humor und Vielfalt

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Für die Eröffnung des 29. Internationalen Filmfestivals Freiburg (Fiff) hatte der künstlerische Leiter Thierry Jobin bewusst eine Komödie gesucht, um damit eines der Hauptthemen der diesjährigen Ausgabe, den Humor, aufzugreifen. Dass er diesen Film ausgerechnet in Uruguay finden würde, hätte er nicht gedacht, sagte er am Samstagabend an der Eröffnungsfeier. Doch mit dem Film des jungen Regisseurs Álvaro Brechner traf er genau ins Schwarze: «Mr. Kaplan» ist eine feine Komödie, die das Publikum zum Lachen, aber auch zum Nachdenken brachte, und die nicht nur das Thema Humor aufgriff, sondern auch das Motto der Freiheit, unter dem das diesjährige Fiff steht.

 «Kultur ist kein Luxus»

Humor und Hoffnung–diese beiden Dinge seien unentbehrliche Ressourcen in einer Welt, die permanent Anlass zur Sorge gebe: Das sagte Ehrengast Manuel Sager, Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), in seiner Eröffnungsansprache. Kultur sei in einer solchen Welt alles andere als ein Luxus. Das sei auch der Grund dafür, dass die Deza das Fiff seit dessen Gründung unterstütze. «Wir glauben, dass die Kultur eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielt. Am Anfang jeder Veränderung stehen Fragen. Künstler stellen diese Fragen mit den Mitteln der Poesie, der Allegorie und des Humors.»

Auch François Nordmann, der neue Präsident des Fiff, dachte in seiner Rede über die Rolle des Kinos in der Gesellschaft nach: Die Digitalisierung habe viel verändert, sagte er. Dank Laptop und Smartphone könne man Filme heute überall sehen–und sogar selber drehen. Das bedeute aber nicht, dass es keine Filmfestivals mehr brauche. Im Gegenteil: «Festivals ermöglichen kollektive, geteilte Erfahrungen in Zeiten der Individualisierung, und sie machen einem breiten Publikum Filme zugänglich, die sonst nie in den Kinosälen zu sehen sind.»

 Dass gerade solche Filme besonders berühren können, diese Erfahrung hat am Filmfestival Freiburg auch Stadtammann Pierre-Alain Clément gemacht: Er bekomme heute noch Gänsehaut, wenn er an den iranischen Film «Fish and Cat» aus dem letztjährigen Fiff-Wettbewerb zurückdenke. Darum wünsche er dem Publikum auch in diesem Jahr viele berührende und aufwühlende Kinomomente.

150 Filme aus 57 Ländern

Dass es dazu kommen wird, dafür will Thierry Jobin mit einem dichten Programm sorgen, das nicht weniger als 150 Filme aus 57 Ländern umfasst. Auch diese Vielfalt sei ein Teil der Freiheit, sagte der künstlerische Leiter, und es sei die Aufgabe der Filmfestivals, um diese Vielfalt zu kämpfen. Ansonsten gebe es bald nur noch Filme im Stile von «Fifty Shades of Grey» zu sehen. «Und die einzige wahre Obszönität an diesem Film ist», so Jobin, «wie viele Kinoleinwände er blockiert.»

Das Festival dauert bis zum Samstag, 28. März. Details: www.fiff.ch.

Festivalauftakt: Zur Eröffnung im Cap’Ciné kamen zahlreiche Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft.

Eröffnungsfilm: «Mr. Kaplan» – Álvaro Brechners Hommage an seinen Grossvater

N achdem das letztjährige Fiff mit einem Katastrophenfilm gestartet war, wollte der künstlerische Leiter Thierry Jobin dieses Jahr leichtere Kost servieren. Passend zur Festivalsektion «Entschlüsselt», die dem Thema Humor gewidmet ist, fiel die Wahl auf eine Komödie: Der uruguayische Film «Mr. Kaplan» handelt von dem 76-jährigen Juden Jacobo Kaplan, der als Kind auf der Flucht vor den Nazis nach Uruguay kam und nun, am Ende seines Lebens, die Chance gekommen sieht, in die Geschichtsbücher einzugehen: So macht er sich auf die Jagd nach einem deutschen Strandbar-Betreiber, den er für einen flüchtigen Nazi-Offizier hält und den er nach Israel ausliefern will.

Regisseur Álvaro Brechner stellte sein Werk am Samstag in Freiburg persönlich vor. Der Film sei inspiriert von der Geschichte seines Grossvaters. Er sei eine Hommage an alle Uruguayer mit europäischen Wurzeln, die vor dem Nationalsozialismus geflohen seien und in Uruguay noch einmal bei null angefangen hätten. cs

«Mr. Kaplan» ist im Rahmen des Festivals noch einmal zu sehen am Mittwoch, 25. März, um 13.15 Uhr im Cap’Ciné5.

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