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«Frohes Auferstehungsfest!»

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Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit.»

So betet der Priester in der Osternacht, bevor er die Osterkerze am Feuer entzündet und sie zum (Licht-)Symbol wird für die Auferstehung Jesu. Diese Worte, seit Jahrhunderten gesprochen, sind ein Bekenntnis zum christlichen Glauben, der immer wieder erneuert werden will. Jesus von Nazareth, der Mensch gewordene Sohn Gottes, auferstanden am dritten Tag nach seinem Tod und aufgefahren in den Himmel.

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Zwischen Tod und Auferstehung liegen eineinhalb Tage. Gemäss dem jüdischen Glauben ist Jesus in dieser Zeit in den Scheol (griechisch Hades), das Totenreich, hinabgestiegen. Der Scheol ist ein finsterer Ort, an den alle Verstorbenen kommen, Gerechte wie Ungerechte. Sie alle müssen dort ein Leben in Finsternis und Trostlosigkeit führen, bis zum Jüngsten Tag, an dem der Messias sie erlöst oder richtet.

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Jesus von Nazareth aber ersteht auf aus dem Scheol nach eineinhalb Tagen und wird für alle Christen so zum Urbild der Auferstehung. Wer sich zu ihm bekennt, wird es ihm gleichtun.

Auch heute gibt es verschiedene Auslegungen der Auferstehung. Sie erfolgt entweder an dem Tag, an dem Gott die Welt komplett neu macht, Jüngster Tag oder Gericht Gottes genannt, oder jede Seele erfährt sie kurze Zeit nach dem Tod und fährt auf zu Gott, dem Urheber allen Lebens, so wie Jesus Christus.

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 Ein anderer, der auch drei Tage lang in einem todesähnlichen Zustand verharrte und dann zu neuem Leben kam, ist der Prophet Jona.

Seine Geschichte wurde bei den urchristlichen Gemeinden in besonderer Weise zum Symbol für die Auferstehung Christi. So sehr, dass sogar der Evangelist Matthäus von ihm berichtet und ihn direkt mit Jesus vergleicht: «Denn wie Jona im Bauch des Fisches war, drei Tage und drei Nächte, so wird der Menschensohn im Schoss der Erde sein, drei Tage und drei Nächte.»

Jona, der Prophet, einer unter vielen, die den Menschen helfen, geschichtliche Ereignisse auf den Willen Gottes auszulegen, zu interpretieren und zu verstehen. Er erinnert, klagt, bleibt aber Platzhalter, tritt bloss ein für Gott.

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Unter den Propheten unterscheidet man sogenannte Hofpropheten von den Einzelpropheten. Während die einen am königlichen Hof–dem Sitz der Regierung–arbeiten, ein Beamtengehalt beziehen und immer herbeieilen wenn der König etwas über den Willen Gottes wissen will, sind die anderen sozusagen freischaffende Propheten. Sie stehen oft in Opposition zur herrschenden Oberschicht und stellen sich quer zur Meinung des Königs. Die erfolgreichen unter ihnen haben Schulen gegründet, wo ihre Lehre auch über ihren Tod hinaus verbreitet und teilweise sogar aufgeschrieben wurde. Im Zwölfprophetenbuch der Bibel finden wir denn auch das Buch des Propheten Jona, welches uns seine unglaubliche Geschichte erzählt.

Jona erhält von Gott einen Auftrag. Er soll in die grosse Stadt Ninive im heutigen Irak gehen und den Bewohnern kräftig ins Gewissen reden. Denn diese haben sich Ungerechtigkeiten zuschulden kommen lassen und müssen zur Umkehr aufgerufen werden, andernfalls droht ihre Vernichtung durch den Zorn Gottes. Tatsächlich wurde die assyrische Stadt Ninive im Jahr 612 vor Christus zerstört und daher von Juden wie Christen als eine gottlose und gottverlassene Stadt betrachtet.

Nach Ninive zu gehen passt Jona aber gar nicht. Ninive ist eine mächtige Stadt der Assyrer, deren Herrscher das Volk Israel immer wieder militärisch unterworfen haben. Die Bewohner von Ninive, die Niniviten, stehen daher symbolisch für ein heidnisches, nicht-jüdisches Volk. Jona hingegen gehört zum Volk Israel. Will der jüdische Prophet Jonadie heidnischen Menschen vonNinive überhaupt retten?

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Jona bricht zwar auf, aber nicht nach Ninive sondern in die entgegengesetzte Richtung. Er geht in die Hafenstadt Jaffa und besteigt ein Schiff, das nach Tarsis segelt, Richtung Spanien. Das Schiff gerät jedoch in einen Sturm und dieser ist so gewaltig, dass er nur als Gericht Gottes verstanden werden kann. Doch wer ist der Schuldige, fragen sich die Seeleute. Das Los fällt auf Jona. Sie versuchen zwar noch, durch Rudern ans Land zu kommen, doch als das nicht geht, werfen sie Jona über Bord, worauf der Sturm augenblicklich aufhört. Jona wird von einem Fisch verschlungen. Er betet in dessen Bauch und wird nach drei Tagen wieder an Land ausgespien. Nun erhält er noch einmal denselben Auftrag wie am Anfang. Diesmal geht er nach Ninive und verkündet den bevorstehenden Zorn Gottes. Die ganze Bevölkerung nimmt sich seine Predigt zu Herzen und tut Busse, wodurch die Stadt gerettet wird, das angekündigte Gericht Gottes wird nicht vollstreckt.

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Jona ist zum Symbol geworden für die Auferstehung und wurde auf christlichen Sarkophagen und auf Taufsteinen abgebildet. In Freiburg, im Chor des Zisterzienserinnenklosters Magere Au, gibt es ein ganz besonderes Portrait von Jona. Ein Maul mit massiven Zähnen und grossen Nasenlöchern ist weit aufgerissen und gibt den zierlichen Kopf des Jona frei. Der Verschlungene findet den Weg hinaus in die Freiheit, zurück ins Leben.

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Jona wird zum Symbol für einen Menschen, der auf Abwege gerät, im Grunde verloren ist und eine zweite Chance bekommt.

Gehen auch wir manchmal solche Wege und Irrwege und bekommen eine neue Chance?

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Auch Ninive wird zu einem stillen Platzhalter der österlichen Botschaft: Wer umkehrt und Reue für falsches Verhalten zeigt, wird vom Zorn Gottes verschont, erfährt Güte und neues Leben.

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Heute feiern wir Ostern, das Fest der Auferstehung Christi. Durch seinen Tod sind alle Sünden vergeben, bis hinab in den Scheol, in das Totenreich. Und durch seine Auferstehung wird alles neu gemacht, neu geschaffen. Ich wünsche Ihnen ein frohes Auferstehungsfest!

Jesus von Nazareth aber ersteht auf aus dem Scheol und wird für alle Christen so zum Urbild der Auferstehung.

Pater Pascal Marquard

Guardian Franziskanerkloster Freiburg

Jona wird zum Symbol für einen Menschen, der auf Abwege gerät, im Grunde verloren ist und eine zweite Chance bekommt.

Pater Pascal Marquard

Franziskaner

Das geschnitzte Laub auf dem Chorgestühl im Kloster Magere Au steht als ein Symbol für das Paradies und das Gericht.

Zur Biografie

Pascal Marquard, Franziskanerpater

Pascal Marquard wurde am 1. Oktober 1975 in Zürich geboren. Er besuchte das Lehrerseminar St. Michael in Zug. Danach war er zwei Jahre als Primarschullehrer in Oberrüti AG tätig. 1999 entschied er sich für den Eintritt als Kandidat ins Franziskanerkloster in Flüeli-Ranft OW. 2001 und 2002 folgten das Noviziat in Padua (I) und bis 2007 das Studium der katholischen Theologie in Würzburg (D). In dieser Zeit erfolgten die Feierliche Profess und die Diakonweihe. Anfang 2008 schloss er das Studium als Diplom-Theologe ab, was dem Lizenziat entspricht. Im September 2008 erfolgten die Priesterweihe und seine Einsetzung als Universitätsseelsorger in Freiburg. Das Amt hatte er bis August 2009 inne. Die Abnützungserscheinungen im Franziskanerkloster führten 2009 zur Gründung einer Projektkommission zur Vorbereitung der Klosterrenovation, deren Präsident er seit 2011 ist. Er vertritt im Namen der Gemeinschaft die Bauherrschaft und leitet die Spendenkampagne zur Finanzierung des Umbaus. Am 1. Januar 2013 wurde Pater Pascal das Amt des Guardians (Hausoberen) des Klosters übertragen.fca/Primula Bosshard

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