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Frühstück als Start in ein neues Leben

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Ein kambodschanisches Mädchen freut sich über die Mahlzeit. Bilder Claudia Komminoth / zvg

Den Leuten die Augen öffnen–das will Claudia Komminoth mit ihrem Projekt «Eyes Open». Die 30-Jährige sorgt dafür, dass stark unterernährte Kinder in Kambodscha sechs Mal die Woche ein Frühstück erhalten, das ihnen genug Energie für den ganzen Tag liefert. Dieses besteht aus Reis und Gemüse, dazu abwechselnd Fisch, Fleisch oder Eier. «Wenn man einmal gesehen hat, wie schnell und viel die Kinder essen, stellt man sich nie mehr die Frage, ob es diese Hilfe wirklich braucht», sagt sie. Zudem will Claudia Komminoth allen Sechstklässlern in den Dörfern Koh Ker und Knar ein Fahrrad zur Verfügung stellen. So könnten sie den Schulweg, der zwischen acht und zwanzig Kilometer lang ist, leichter zurücklegen.

Essen für Bildung

Laut Komminoth ist das regelmässige Frühstück nur der erste Dominostein. Denn das Essen werde in der Schule verteilt, und nur wegen der täglichen Nahrungsaufnahme kämen die Kinder anfangs überhaupt ins Schulhaus. Da sei sie realistisch: «Das Grundbedürfnis eines Menschen ist nicht Bildung, sondern Essen.» Für das «Zmorge» als Hauptmahlzeit hätten sich die Projektverantwortlichen aus einem einfachen Grund entschieden: «Der Tag wird sehr früh begonnen in Kambodscha. Damit die Kinder nicht völlig apathisch sind und etwas leisten können, müssen sie ein Frühstück haben», erklärt die Projektleiterin. Dazu gibt es drei Mal monatlich ein Mittagessen, bei dem die Kinder so viel essen dürfen, wie sie mögen.

Velos aus Japan

Damit die Kinder den Weg zur Schule bewältigen können, will «Eyes Open» ab Oktober die Finanzierung von rund 300 Velos übernehmen. Für 40 Franken pro Gefährt werden aus Japan Secondhand-Velos geliefert, die in einem lokalen Shop mit Licht, Rädern und neuen Bremsen ausgestattet werden. «Das Velo kann dann von der ganzen Familie genutzt werden, niemand wird vernachlässigt», erklärt Komminoth. Die Schule selbst soll für die Kinder eine Art Zufluchtsort sein, an dem es keine Gewalt gibt: «Gewalt in der Schule ist sonst extrem verbreitet in Kambodscha.» Die Ponheary Ly Foundation aber, die Organisation, mit der «Eyes Open» zusammenarbeitet, habe eine Null-Toleranz-Grenze bezüglich Gewalt. Auch solle die Schule ein sauberer, aufgeräumter Ort sein: «Die Kinder beginnen dann, in ihren Dörfern auch aufzuräumen, da es sie sonst ekelt», sagt sie. Dadurch, und durch das allmorgendliche gemeinsame Waschen und Wundensäubern, liessen sich die Malaria- und Denguefieber-Infektionen massiv senken.

Nur ein Verbindungsteil

Gekommen ist Claudia Komminoth die Idee für das Projekt bei einem Freiwilligeneinsatz in Kambodscha. Wäre sie damals nicht in einer starken Beziehung gewesen, hätte sie alles abgebrochen und wäre dorthin gezogen. Im Nachhinein sieht sie jedoch, dass sie von der Schweiz aus mehr bewirken kann: «Diese Selbstverwirklichung durch die Gründung einer neuen Schule ist egoistisch. Man muss mit dem Staat zusammenarbeiten, dann profitieren viel mehr Leute davon.» Gerade deshalb gibt es kaum Fotos von ihr zusammen mit den Kindern, denen sie hilft: «Ich bin nur das Verbindungsteilchen zwischen Spendern und Bedürftigen», sagt sie bescheiden. Und geht noch weiter: «Ich glaube, die Kinder wissen gar nicht, wer ich bin. Das müssen sie auch nicht–sie sollen sich einfach freuen, ein tolles Frühstück zu haben.»

Eine unendliche Vision

«Eyes Open» habe unendliches Ausbaupotenzial. Das schnelle Wachstum ihres Projektes mache sie manchmal selbst nervös: «Inzwischen können wir jährlich vor Ort 50 000 Franken einsetzen.» Von den Spenden fliessen nur zwei Prozent in die Administration. Die Mitglieder von «Eyes Open» arbeiten ansonsten ehrenamtlich, bezahlen sogar die Flüge nach Kambodscha aus eigener Tasche: «Der Schweizer will spenden, ist aber misstrauisch gegenüber den grossen Hilfsorganisationen.» Hier biete «Eyes Open» eine Alternative.

«Man muss mit dem Staat zusammenarbeiten, dann profitieren viel mehr Leute davon.»

Claudia Komminoth

Leiterin von «Eyes Open»

Claudia Komminoth hat ihre Lebensaufgabe gefunden. Bild Aldo Ellena

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