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Fünfmal mehr Familien und Einzelpersonen suchten die Hilfe der Vinzenzvereine

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Der Zentralrat der Vinzenzgemeinschaften Deutschfreiburgs hat während der Corona-Pandemie fünfmal mehr Gesuche von Hilfsbedürftigen erhalten als in Vorjahren. Er konnte dank der Glückskette Geld verteilen.

«Es ist ein absolut aussergewöhnliches Jahr», sagt Robert Sturny. Er ist Präsident des Vinzenzvereins Tafers, der Vinzenzgemeinschaften Deutschfreiburgs und des kantonalen Vinzenzverbandes. Die Hilfsorganisation hat die Auswirkungen der Corona-Pandemie direkt zu spüren bekommen. «Wir haben ab Mai 2020 bis März 2021 insgesamt 33 Gesuche erhalten», sagt er. Das sind wesentlich mehr als in den Vorjahren: 2019 waren es sieben Gesuche, 2018 haben sich sechs Familien oder Einzelpersonen an den Ortsrat gewandt.

Familien in Nöten

«Es waren vor allem Familien mit Kindern im schulpflichtigen Alter», sagt Robert Sturny. Einige, weil die Eltern ihre Arbeitsstelle verloren haben, in Kurzarbeit waren oder wegen eines kleinen Arbeitspensums kein Anrecht auf Kurzarbeit hatten. «Zum Beispiel Frauen, die mit ihrem Nebenerwerb in der Gastronomie bisher die Familienkasse gestützt haben.» Als dieses Zusatzeinkommen wegfiel, gerieten die Familien in Nöte. «Denn Miete, Krankenkasse, Strom oder auch eine Zahnarztrechnung mussten trotzdem bezahlt werden.» Er habe eine solche Situation noch nie gesehen in seiner ganzen aktiven Zeit innerhalb der Vinzenzgemeinschaften – und das will etwas heissen, denn er ist schon mindestens dreissig Jahre Mitglied im Taferser Verein.

Glückskette sprang ein

Normalerweise verfügen der Ortsrat und die einzelnen Vereine nicht über grosse finanzielle Mittel, um die Hilfesuchenden zu unterstützen. Die Gesuche werden dann an den Zentralrat weitergeleitet. Doch dieses Jahr war es anders. «Zum Glück», sagt Robert Sturny. Das Glück, das er dabei anspricht, kam von der Glückskette. Auf seine Anfrage hat er im Frühling 2020 30’000 Franken zugesprochen bekommen. Das Geld ging an 21 Familien und Einzelpersonen. Er hält fest: 

Wir helfen rasch und unkompliziert und ohne bürokratischen Aufwand, denn meistens ist es dringend.

Die Glückskette hatte die Bedingung gestellt, dass das Geld ausschliesslich an Corona-Geschädigte gehen darf. Der Ausschuss der Vinzenzgemeinschaften Deutschfreiburg hat die Fälle dokumentiert und der Geldgeberin eine detaillierte Abrechnung vorgelegt. «Ich habe mir erlaubt, gleich ein zweites Gesuch zu stellen», sagt Robert Sturny. Und auch dieses ist auf offene Ohren gestossen. «Die Glückskette hat uns im Herbst weitere 20’000 Franken zugesprochen.» Mit diesem Geld konnten die Gesuche von zwölf Familien genehmigt werden.

Nachhaltige Hilfe

Nebst diesen Corona-bedingten 50’000 Franken hat der Ortsrat noch anderweitig mit 21’000 Franken geholfen und 2020 haben die 16 Vereine ebenfalls über 110’000 Franken aufgewendet. Grundsätzlich helfen die Vinzenzvereine den Hilfesuchenden nur einmal. «Aber es hilft nichts, wenn wir ein Loch stopfen und daneben haben sie zwei weitere Löcher, die sie auch nicht selbst stopfen können.»

Ein Prinzip der Hilfsorganisation sei die nachhaltige Hilfe. «Da geben wir lieber etwas mehr und bezahlen halt nicht nur die Miete, sondern auch Krankenkassenrechnungen, damit die Leute wieder etwas Luft haben.» Ab und zu vermittle er den Leuten auch Adressen von anderen Hilfsorganisationen wie Caritas und Cartons du Coeur.

«Vielen Familien bliebe nur der Gang aufs Sozialamt, wenn wir ihnen nicht helfen würden.» Dieser Schritt schrecke aber viele ab. Die Hilfesuchenden gelangen über Pfarrämter und Sozialdienste an die Vinzenzvereine. «Viele kommen aber auch direkt zu mir. Ich habe ja einen gewissen Bekanntheitsgrad im Bezirk», sagt Robert Sturny mit einem Lachen.

Die Mitglieder der Vinzenzvereine arbeiten ehrenamtlich. Einige Gemeinden und Pfarreien unterstützen die Vereine mit jährlichen Beiträgen. Es gibt Spenden und Schenkungen. Robert Sturny ist froh, dass ein Grossteil der Bevölkerung anerkennt, was die Hilfsorganisation im Hintergrund leistet. «Wenn wir den Verein in Tafers per Schreiben allen Haushalte vorstellen, kommt jeweils ein schöner Batzen zusammen – von Privaten wie auch von Institutionen wie den Dorfbanken. Dafür bin ich dankbar.» Vor kurzem hat der Lions-Club Sensetal den Vinzenzvereinen Wünnewil-Flamatt, Schmitten, Bösingen und Überstorf je 1000 Franken geschenkt. Das Geld werde gut eingesetzt, sagt Robert Sturny. «Denn es ist noch nicht vorbei.» Er ist überzeugt, dass sich Spätfolgen der Pandemie zeigen und weitere Familien finanziell knapp dastehen werden.

Aktivitäten eingestellt

Zu den Hauptaktivitäten der 328 Mitglieder in den 16 Ortsvereinen gehören die Besuche von Kranken und Betagten. Während der Pandemie lagen diese Tätigkeiten weitgehend brach. «Weihnachtsessen, monatliche Jassrunden, Ausflüge und Besuche – alles abgesagt», sagt Robert Sturny. Geburtstagskindern habe man etwa in Tafers die Geschenke in den Briefkasten gelegt und die Glückwünsche per Telefon oder schriftlich übermittelt. «Die meisten Lücken entstanden durch die monatelangen Besuchsverbote in den Heimen», sagt Robert Sturny. «Vor allem für Leute, die wenig Verwandte haben, war das sicher sehr hart.» Jetzt, wo die meisten Mitglieder der Vinzenzvereine und auch ihre «Klienten» geimpft sind, könne es wieder losgehen.

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