Die Schweizerische Post stellt ihr künftiges E-Voting-System vom 25. Februar bis zum 24. März für einen öffentlichen Test zur Verfügung. Wie die Freiburger Staatskanzlei in einem Communiqué schreibt, handelt es sich dabei um das erste schweizerische System, das vollständig verifizierbar ist. Dies gewährleiste, dass systematische Fehlfunktionen infolge von Softwarefehlern, menschlichen Fehlleistungen oder Manipulationsversuchen erkannt werden, und solle einen breiteren Einsatz von E-Voting ermöglichen.
Beim nun angekündigten sogenannten Intrusionstest können laut der Staatskanzlei interessierte Personen aus aller Welt das System angreifen und so einen Beitrag zu seiner Sicherheit leisten. Denn gemäss den Anforderungen des Bundesrechts müsse dieses System vor dem Ersteinsatz zertifiziert werden, und der Quellcode sei offenzulegen.
Stimmen manipulieren
Bund und Kantone haben für den öffentlichen Test gemeinsame Anforderungen erlassen. Diese verpflichten die Systemanbieter, ihr System während vier Wochen für den Test zur Verfügung zu stellen. Die Hacker-Community soll versuchen, Stimmen zu manipulieren, abgegebene Stimmen zu lesen sowie Sicherheitsvorkehrungen, die Stimmen und Daten schützen, ausser Kraft zu setzen oder zu umgehen.
Die auf Intrusionstests spezialisierte Firma SCRT wird die Teilnehmenden registrieren. Sie bewertet auch die Rückmeldungen und nimmt zu ihnen sobald wie möglich Stellung, wie es seitens der Staatskanzlei heisst. Die Kantone und der Bund leisten über den Schwerpunktplan von E-Government Schweiz einen Beitrag von 250 000 Franken an diesen öffentlichen Test. Davon sind 150 000 Franken als Beitrag an die Gesamtkosten der Schweizerischen Post vorgesehen. Die Aufwände von SCRT werden mit 100 000 Franken abgegolten.
Die einzelnen Kantone führen übrigens schon seit dem Jahr 2004 – gestützt auf das Bundesrecht über eidgenössische Urnengänge – Versuche mit der elektronischen Stimmabgabe durch.
Teilnahme: https://onlinevote-pit.ch
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