Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Gefährliche Selfies mit Mutterkühen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Also ich persönlich ziehe es vor, ihnen aus dem Weg zu gehen.» Dies sagt Elmar Zbinden, Vizepräsident des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins, zum Thema Mutterkühe. Selbst er, der als Landwirt tagtäglich mit Kühen zu tun hat, spürt grossen Respekt vor dem ausgeprägten ­Beschützerinstinkt von Mutterkühen.

Immer mehr Mutterkühe

Waren Mutterkuhherden bis vor einigen Jahren eher die Ausnahme, gehören sie heute zum Bild auf Alpweiden. Viele Landwirte, die vorher Milchwirtschaft betrieben haben, sind auf Fleischproduktion umgestiegen, weil es sich für sie angesichts der schlechten Preise für Industriemilch wirtschaftlich nicht mehr lohnt, auf diese Karte zu setzen. Zudem ist ein Fleischproduzent unabhängiger und freier, da er nicht an fixe Melkzeiten gebunden ist. Allein in der Region Schwarzsee gibt es etwa 15 Herden mit Mutterkühen, teils mit sehr vielen Tieren pro Herde.

Die Herde hält zusammen

Im Tal gibt es kaum je ein Problem zwischen Mutterkühen und Wanderern, da sich die Tiere dort auf umzäunten Weiden befinden. Auf der Alp ist das anders. Denn viele Wanderwege führen durch Gebiete, in denen auch Kuhherden grasen. Manchmal führt ein Wanderweg mitten über die Weide. «Mutterkühe schützen nicht nur ihre eigenen Jungen, sondern auch alle anderen Kälber in der Herde», erklärt Elmar Zbinden. Die Herde schaue auf- und zueinander.

 

«Mutterkühe sind Angefasstwerden und die Nähe zu Menschen nicht gewohnt.»

Elmar Zbinden

Vizepräsident des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins

Diesen Beschützerinstinkt müsse man respektieren, denn «wenn Mutterkühe Gefahr sehen, dann sind sie unberechenbar.» Je nach Rasse bringt eine Kuh bis zu 900 Kilo auf die Waage. «Da ziehe ich es vor, nicht auf Konfrontation mit so einem Tier zu gehen.»

Sind auch noch Stiere dabei, wird es noch gefährlicher. Denn diese verteidigen die Kühe gegen vermeintliche Konkurrenten – auch gegen Menschen.

Jöö-Effekt bei Kälbern

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen der Freizeitaktivitäten haben es mit sich gebracht, dass jetzt auch Leute das Wandern entdecken, die dieser Aktivität sonst nicht viel abgewinnen konnten. Wie viele junge Tiere lösen Kälber einen «Jöö-Effekt» aus. «Streicheln geht gar nicht», sagt Elmar Zbinden. «Milchkühe sind das Angefasstwerden und die Nähe zu Menschen durch das tägliche Melken gewohnt. Bei Mutterkühen ist das ganz anders.»

Misstrauen gegen Hunde

Auch Hunde, die viele Wanderer mit sich führen, können die Situation verschärfen. «Mutterkühe sehen Hunde als potenzielle Gefahr, als Raubtiere, die die Kälber gefährden», sagt der Landwirt. «Es ist dann egal, wie sich der Hund benimmt, ob er ruhig ist oder die Herde anbellt.» Oft hätten Kühe bei anderer Gelegenheit etwas Negatives erlebt, das sie nicht vergessen hätten. Hund und Hundehalter sollten eine Herde deshalb möglichst ruhig und weiträumig umgehen, wobei der Vierbeiner in solchen Gebieten immer angeleint sein sollte. Ein solches Verhalten ist auch dort angebracht, wo das Vieh durch Herdenhunde beschützt wird, wie die Vereinigung Mutterkuh Schweiz in einer Informationsbroschüre schreibt.

Auf Distanz bleiben

«Ich appelliere deshalb an die Vernunft der Wanderer», sagt denn auch Elmar Zbinden. «Lieber nicht stur auf der Wanderstrecke weiterlaufen, wenn sie durch ein Mutterkuh-Gebiet führt, sondern wenn immer möglich ausweichen oder zumindest eine gewisse Sicherheitsdistanz einhalten.»

Landwirtschaft

Guter Start in den Alpsommer 2020

Ein warmer April, genügend Regen, kein Kälteeinbruch: Das Wetter hat im richtigen Moment gestimmt, um das Gras optimal wachsen zu lassen. Das hat einigen Landwirten erlaubt, die Alpsaison 2020 wesentlich früher anzufangen, als dies in anderen Jahren der Fall gewesen ist. Wäre sonst der 6./7. Juni als allgemeiner inoffizieller Zügeltag vorgesehen gewesen, so ist der Zeitpunkt, mit den Tieren in die Berge zu ziehen, heuer mehr als zwei Wochen früher. «So fängt ein guter Alpsommer an», sagt Elmar Zbinden, Vizepräsident des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins. Ob die Saison so gut weitergeht? «Kann sein», meint er. «Aber es ist erst Mai. Es kann immer noch einen Kälteeinbruch geben.» Er erinnert daran, dass es letztes Jahr am 5. Mai bis in tiefe Lagen geschneit hat.

Elmar Zbinden ist dieses Jahr mit 27 Kühen auf die Alp Grundbergera gezogen, die Rinder folgen nächste Woche. «Das saftige junge Gras gibt gute Milch», sagt er, der den 16. Alpsommer vor sich hat. Er hofft, dass das Futter für den ganzen Sommer reicht, könnte sich aber auch gut vorstellen, dass er eventuell bereits im August wieder ins Tal zieht.

«Wie der Alpsommer wird, hängt immer vom Wetter ab.» Vor allem die Trockenheit sei ein Dauerthema. «Ohne Wasser kann das Gras noch so gut sein.» Gerade in den letzten Tagen hat die anhaltende Bise den Boden rasch ausgetrocknet. «Früher waren warme Sommer die Ausnahme, jetzt sind sie die Regel.»

im

 

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema