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Gempenach zieht es nach Murten

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Schon von Beginn an war klar, dass sich der Gemeinderat warm anziehen musste, als es an der Gemeindeversammlung von Gempenach am Donnerstagabend zur Diskussion über die Aufnahme sofortiger Fusionsverhandlungen mit Murten kam. In einer für die 300-Seelen-Gemeinde aussergewöhnlichen Aktion hatte zuvor eine Gruppe von Bürgern und Bürgerinnen Unterschriften gesammelt. 54 Bürger hatten die Forderung unterzeichnet. Dies, nachdem der Gemeinderat es im Vorfeld abgelehnt hatte, konkrete Gespräche sofort aufzunehmen.

Die Initianten wollten mit ihrem Vorstoss deshalb den Gemeinderat zu einer Entscheidung zwingen. Und von den 50 Anwesenden sprachen sich 42 sich für die umgehende Aufnahme von Fusionsverhandlungen aus. Damit beauftragten und berechtigten sie den Gemeinderat, Verhandlungen und Abklärungen mit Murten vorzunehmen.

Flugblattaktion mobilisiert

Die Befürworter hatten vor der Gemeindeversammlung mobilisiert und ein Flugblatt verteilt, das zu einem zahlreichen Erscheinen aufforderte. Mehrere Sprecher warnten an der Versammlung davor, dass eine kleine Gemeinde allein die Herausforderungen der Zukunft und steigende Ansprüche an Infrastruktur und Dienstleistungen nicht mehr bewältigen könne. Irgendwann würden Murtens Türen geschlossen und Gempenach käme zu spät. «Wir müssen vorwärtsmachen, bevor es zu spät ist und wir einen Entscheid unter Druck fällen müssen», hiess es. Um offene Fragen zu klären, brauche es umfassende Verhandlungen. So entscheide die Gemeinde nicht aus dem Bauch heraus, sondern anhand von Fakten, und die Bürger wüssten genauer, wozu eine Fusion führen würde. Und es sei möglich, allfällige Bedenken auszuräumen. Dafür müsse der Gemeinderat den Prozess nun anstossen, sagte ein Bürger: «Wir sind bereit, dass wir dies nun auch tun.»

Angst vor Aus von «ABGRU»

 Doch nicht alle Bürgerinnen und Bürger sprachen sich für sofortige Gespräche mit Murten aus. Einige sorgten sich vor allem um die Zukunft des gemeinsamen Schulkreises «ABGRU» mit Ried und Ulmiz, dessen Existenz bei einer Fusion mit Murten gefährdet sei. «Wenn wir den Antrag stellen, ist die Schule ABGRU gestorben», sagte ein Kritiker des Fusionsantrages. Es sei darum wichtig, auch die Verbindungen zu Ulmiz und Ried weiter zu pflegen. Einige kritisierten, dass der Gemeinderat aus Fusionsgesprächen mit Ulmiz und Ried ausgestiegen ist.

Der Gemeinderat beantragte als indirekten Gegenvorschlag die Durchführung einer erneuten Umfrage. Ein Vorgehen, welches ihm heftige Kritik einbrachte – und den Vorwurf des Unwillens. So sagte ein Bürger: «Viele von uns fühlen sich schlecht informiert, und es liegen unterschiedliche Aussagen vor. Wir wollen nun wissen, wo es durchgeht.» Für den Antrag des Gemeinderates gab es lediglich fünf Stimmen aus der Versammlung.

Arbeitsgruppe angekündigt

Der Gemeinderat wird nun eine Arbeitsgruppe auf die Beine stellen, der auch Bürger angehören werden. Bereits an der nächsten Gemeindeversammlung sollen so konkrete Erkenntnisse vorgelegt werden können. Mit dem klaren Ja zu Fusionsverhandlungen ist Gempenach nach Courgevaux die zweite Gemeinde im Umfeld von Murten, die den Fusionsprozess konkret beginnt. Auf das Gesuch von Courgevaux hin hatte der Gemeinderat Murten als Datum für den nächsten Ausbauschritt das Jahr 2021 in Aussicht gestellt.

Die Gemeindeversammlung hat dieKommissionenwie folgt besetzt:Finanzkommission: Christian Burri, Hans Peter Schmid und Christof Winkelmann (alle bisher).Planungskommission:Daniel Sterchi und Jürg Kunz (für den Gemeinderat) und Martin Herren, Daniel Mäder und Martin Möri (alle bisher).Einbürgerungskommission: der Gemeinderat.

ARA-Fusion: Die letzte Gemeinde hat zugestimmt

D ie Gemeinde Gempenach schliesst sich als letzte von 17 Gemeinden dem gemeinsamen Verband der Region Kerzers und Murten für den Betrieb der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Muntelier an. Die Gemeindeversammlung beschloss diesen Schritt am Donnerstagabend diskussionslos und einstimmig. Damit endete eine rund zwei Monate dauernde Abstimmungsphase in den Mitgliedgemeinden der beiden betroffenen Regionalverbände. Mit den Zustimmungen in den Gemeinden sind die Statuten eines gemeinsamen Verbandes angenommen.

Das Ziel ist, auf dem Standort der bestehenden Abwasserreinigungsanlage in Muntelier für rund 60 Millionen Franken eine neue und modernisierte Abwasserreinigungsablage zu erstellen. Innert rund fünf Jahren soll die Anlage in Betrieb gehen können. Dafür wird der Verband per 1. Juli offiziell aus der Taufe gehoben. Am 6. Juli findet die Gründungs-Delegiertenversammlung statt.

Vor rund einem Jahr war noch die Beteiligung des ARA-Verbandes Ins/Müntschemier an einer Fusion zu dritt vorgesehen. Dieser stieg dann jedoch aus dem Fusionsprozess aus. Ausserdem erwachte an der Gemeindeversammlung Mitte Mai in der Standortgemeinde Muntelier Widerstand von Bürgern. Das Abstimmungsresultat fiel dabei überraschend knapp aus: Die 64 Bürger nahmen die Statuten mit 35 Ja-Stimmen bei 22 Gegenstimmen und sieben Enthaltungen an. fca

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