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Gemüse oder Fleisch – wie es beliebt

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Pierre-André Page kandidiert nicht nur für eine dritte Legislatur im Nationalrat, er will für die Freiburger SVP auch einen Sitz im Ständerat ergattern. Mit den FN sprach er übers Klima, Ausländer und Lohngleichheit.

Pierre-André Page empfängt die FN in seinem Daheim in Châtonnaye. Das Bauernhaus liegt in den sanften, landwirtschaftlich geprägten Hügeln des Glanebezirks, jenseits der Bahnstrecke Freiburg-Lausanne. Seit acht Jahren fährt der Meisterlandwirt mit dem Zug zu den Sessionen und Kommissionssitzungen ins Bundeshaus. «Ich steige jeweils in Romont ein, das ist praktisch.» Vor einem Jahr übergab er seinen Hof einem Partner. Die Arbeit als Politiker nehme doch viel Zeit in Anspruch, und schliesslich stehe er kurz vor dem Pensionsalter, begründet der 63-jährige Page diesen Schritt.

Am 22. Oktober tritt der SVP-Politiker für eine dritte Legislatur im Nationalrat an. Gleichzeitig kandidiert er für den Ständerat. «Als Ständerat verteidigt man die Interessen des Kantons, das reizt mich.» Zudem solle die Bevölkerung die Wahlfreiheit zwischen den Parteien haben. Dass er vom Nationalrat genug hätte, das hingegen würde er nicht sagen: «In der ersten Legislatur war ich damit beschäftigt, meinen Platz zu behaupten. Und von der zweiten Legislatur hatte ich den Eindruck, dass ich meine Dossiers vorantreiben konnte.»

Die U-Boot-Taktik

Vor allem habe er den Zugang zur Verwaltung gefunden, dem Ort, an dem die eigentliche Musik spielt. «Wir wohnen ja in der Nähe des Flughafens Payerne, wo die F-35-Kampfjets stationiert sind. Ich habe mit dem Rüstungsunternehmen Ruag und mit Verteidigungsministerin Amherd Kontakt aufgenommen, um Arbeitsplätze nach Payerne zu holen. So etwas erreicht man nicht in den Räten. Man muss die U-Boot-Taktik anwenden, um für die Region etwas herauszuholen. Sonst geht alles nach Emmen.»

Eine Lösung über die Verwaltung sucht Page aktuell auch bezüglich seiner Forderung, dass bestehende Gebäudevolumen ausserhalb der Bauzonen, also etwa in der Landwirtschaftszone, maximal ausgenutzt werden dürfen. Im Parlament war er mit seiner Motion gescheitert.

Einen Teilsieg konnte Page mit seiner Motion zur Anerkennung und Berufsbildung von Personen, die sich um Betagte und Menschen mit einer Behinderung kümmern, erringen. «Dabei handelt es sich meistens um Frauen aus Polen und anderen Ländern, die keine Ausbildung haben, aber super Arbeit leisten. Im Nationalrat kam die Motion durch, jetzt liegt sie dem Ständerat vor.» 

Auch dieses Beispiel zeige, dass man es mit Motionen und Anfragen schwer habe. «Ich bin effizienter, wenn ich mit der Verwaltung direkt zusammenarbeite. Hat man diese mal überzeugt, kommt sie mit Projekten vors Parlament, die unsere Ideen bereits beinhalten.»

Das sei nicht zuletzt auch in der Landwirtschaft so, einem Kernanliegen von Page. Das Ziel dort sieht der SVP-Politiker vor allem in der Sicherung der Nahrungsmittelversorgung. Mit Bio allein sei dies nicht zu machen, ist er überzeugt. «Bei den grossen Detailhändlern wird zwar fast nur noch Bio verkauft, aber vieles wird aus dem Ausland importiert, wo nicht die gleichen Standards wie bei uns herrschen.»

Nationalrat Pierre-André Page (SVP) kandidiert für den Nationalrat und den Ständerat.
Aldo Ellena

Die Nachfrage bestimmt

Zudem würden nicht alle Konsumentinnen und Konsumenten nach Bio verlangen. «Die Landwirte sollen darum selbständig entscheiden können, ob sie biologisch anbauen wollen oder nicht.» Die hiesige normale Lebensmittelproduktion sei von hoher Qualität, werde kontrolliert und sei gut und gesund für die Konsumenten.

Page ist auch gegen eine Erhöhung der Direktzahlungen für Bio-Produzenten. «Sie erhalten bereits einen besseren Preis für ihre Produkte.» Gleichzeitig sagt Page, dass es sich für ihn selber nicht gelohnt hätte, auf Bio umzusteigen. «Nur mit der Milchwirtschaft wäre das möglich gewesen. Aber wir haben auch Raps und Zuckerrübe angebaut, dort waren die Preise schon so tief, dass wir ihren Anbau hätten stoppen müssen, was für die Fruchtfolge schlecht gewesen wäre.»

Keinen Handlungsbedarf sieht Page auch in Sachen Fleischproduktion. Auf die Frage, ob Schweizerinnen und Schweizer zu viel Fleisch essen, sagt er: «Jeder soll essen können, was er möchte. Jene, die kein Fleisch essen wollen, respektiere ich.» Eine staatliche Lenkung der Fleischproduktion lehnt Page ab: 

Die Landwirte produzieren, was der Konsument will. Wenn dieser weniger Fleisch isst, wird auch weniger produziert.

Gar kein Verständnis hat Page für Leute, die nach Fleischersatzprodukten verlangen. In einer Motion will er darum die Herstellung von Kunstfleisch verbieten.

Page spricht auch gerne von einer Diktatur der Ökologie. Er sagt: «Die Leute werden von den Grünen zu Massnahmen gezwungen, die sie umerziehen sollen und sehr viel kosten.» Er lässt dabei ausser Acht, dass sich die Bevölkerung in Abstimmungen dazu jeweils frei äussern kann.

Interessenbindungen

Chef Landwehr und Vorstand Biofuels

Pierre-André Page ist Verwaltungsrat der Vereinigung der Kantonalen Gebäudeversicherungen, präsidiert die Landwehr, ist Vorstand im Verband der schweizerischen Biotreibstoffindustrie Biofuels und Beirat des Hilfswerks Swissaid. Im Nationalrat ist er Mitglied der Umwelt-, Raumplanungs- und Energiekommission, der aussenpolitischen Kommission, der Immunitätskommission und der Gruppe Schweiz-Afrika. rsa

Gute und schlechte Ausländer

Das zweite Kernthema von Page ist die seiner Meinung nach unkontrollierte Zuwanderung. Er befürwortet klar eine Begrenzung der Bevölkerungszahl der Schweiz bei zehn Millionen Einwohnern, so wie es seine Partei in einer Initiative verlangt. In der Asylpolitik brauche es die Unterscheidung zwischen echten Schutzbedürftigen und Wirtschaftsmigranten, die einzig nach einem besseren Leben suchten. «Ich war mehrmals in Afrika. Diese Leute wollen nach Europa. Warum? Weil sie alle ein Handy haben und glauben, dass hier das Eldorado ist.» Und wenn die Flüchtlinge dann hier seien, seien sie enttäuscht. «Wir müssen die Zuwanderung in den Griff bekommen», sagt Page. «Schliesslich können wir nicht den ganzen Planeten aufnehmen.»

Der 63-Jährige wurde bei den Nationalratswahlen 2015 in die grosse Kammer gewählt – 2019 konnte er seinen Sitz verteidigen. 
Aldo Ellena, Châtonnaye

«Der Weg ist falsch»

Die kleine Schweiz könne auch nicht das Klima des ganzen Planeten retten. Denn sie sei nur für einen Bruchteil des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich. Zwar sei der Pro-Kopf-Ausstoss hoch, aber dagegen mache die Schweiz ja auch etwas. Allerdings bekämpfte Page sowohl das CO2-Gesetz als auch das Klimagesetz. «Die Befürworter haben das Pferd beim Schwanz aufgezäumt. Man wollte fossile Energien verbieten, ohne eine ausreichende Stromproduktion sicherzustellen. Und jetzt haben wir Strompreise, die explodieren, bei zugleich drohender Strommangellage.» Derweil habe die Schweiz einen Fotovoltaikboom erlebt, ganz ohne gesetzliche Verpflichtung. «Die Leute wollen ihren Teil beisteuern, wenn es Sinn macht.» Page räumt jedoch ein, dass dabei staatliche Anreize geholfen haben. Jetzt müsse dringend der Bau von Speicherkraftwerken in den Alpen vorangetrieben werden. Bedenken bezüglich Umwelt- und Landschaftsschutz hat Page nicht.

Die Frauen haben es in der Hand

In Sachen Gleichberechtigung schliesslich ist Page der Ansicht, dass die Gesetze ausreichend sind, dass die Frauen alle Chancen haben, um Lohngleichheit einzufordern. «Tatsächlich aber kann die Realität eine andere sein: dass sich eine Frau schneller zufrieden gibt als ein Mann.»

Smartvote

Ganz auf Linie der SVP

Die Smartspider-Grafiken bilden Wertehaltungen und politische Einstellungen anhand von acht thematischen Achsen ab. In dem aus 70 Punkten zusammengesetzten Fragebogen von Smartvote ergibt sich ein Smartspider von Pierre-André Page, das sich weitgehend mit der Linie der SVP des Kantons Freiburg deckt.

In der Aussenpolitik ist der SVP-Nationalrat dafür, dass die Schweiz zu einer strikten Auslegung der Neutralität zurückkehrt. Er unterstützt die Neutralitätsinitiative, die der Schweiz Verteidigungsbündnisse und die Teilnahme an Sanktionen weitgehend untersagen will. Page ist zudem der Meinung, dass die Schweiz die bilateralen Verträge mit der EU kündigen und ein Freihandelsabkommen ohne Personenfreizügigkeit anstreben soll.

Der SVP-Politiker hat sich dagegen einer liberalen Wirtschaftspolitik verschrieben. So ist er gegen die Einführung eines Mindestlohnes von 4000 Franken für eine Vollzeitstelle und für eine vollständige Strommarktliberalisierung.

Page unterstützt die Volksinitiative, welche die Fernseh- und Radiogebühren senken möchte. «Ja, ich bin für eine Halbierung von 400 auf 200 Franken», sagt Page (Anm. d. Red.: Die Gebühren betragen heute 335 Franken). «Die Arbeit der SRG ist wichtig, hingegen muss sich die SRG auf das Kerngeschäft des Service public konzentrieren. Für das reicht weniger Geld aus.»

Page findet es richtig, dass für den Ausbau von erneuerbaren Energien die Vorschriften des Umwelt- und Landschaftsschutzes gelockert werden, sofern die Energieproduktion substanziell erhöht werden kann. Er ist dagegen, dass nur noch Landwirtschaftsbetriebe mit erweitertem ökologischen Leistungsnachweis Direktzahlungen erhalten sollen. Er ist aber dafür, dass in der Schweiz zum Erhalt der Versorgungssicherheit neue Atomkraftwerke gebaut werden dürfen. Der Politiker hat sich in der laufenden Session zudem für den Ausbau der A1 auf sechs Spuren ausgesprochen.

Page möchte zur Erreichung der Klimaziele ausschliesslich auf Anreize und Zielvereinbarungen anstatt auf Verbote und Einschränkungen setzen.

In Sachen Finanzpolitik heisst er eine Senkung der Bundessteuern gut, ist aber gegen eine nationale Steuer auf Erbschaften von über einer Million Franken. rsa

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