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Genug Lebensraum für Mensch und Biber

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Der Biber ist über 200 Jahre nach seiner Ausrottung wieder da. Und seine Zahl nimmt zu. Während vor zehn Jahren erst 350 Tiere in den Schweizer Gewässern lebten, gehen die Verantwortlichen dieses Jahr von einer Gesamtpopulation von rund 2000 Tieren aus. Laut der Biber-Verantwortlichen beim Bundesamt für Umwelt (Bafu), Caroline Nienhuis, steigt mit der Zunahme der Zahl und der Ausbreitung auch das Konfliktpotenzial. Grund genug, das bestehende Biberkonzept zu überarbeiten und den aktuellen Begebenheiten anzupassen. Die Organisation Pro Natura stellte am Freitag an der Universität Freiburg die kantonalen und nationalen Bestrebungen anlässlich eines «Bibersymposiums» vor.

«Das Ziel des Biberkonzepts ist eine selbständig überlebensfähige Biberpopulation und die Minimierung der Konflikte», hielt Nienhuis fest. Dafür werden Massnahmen ergriffen, die zum Ziel haben, dass Mensch und Tier besser aneinander vorbeikommen. Wenn doch etwas passiert, soll der Schaden möglichst gering gehalten werden. Als besonders konfliktreich haben sich die Flächen in unmittelbarer Nähe von künstlichen Wasserläufen erwiesen, so Nienhuis. Ein Ansatz, den der Bund verfolge, sei die Schaffung eines für den Wildschutz reservierten Raumes an den Ufern und die Revitalisierung von Gewässern. Letzteres käme auch der Vermeidung von Hochwassern entgegen. Ein gutes Auskommen mit dem Biber sei auch zum Nutzen des Menschen, denn das Tier könne die Bemühungen des Menschen zur Revitalisierung von Gewässern tatkräftig unterstützen.

Der Biber und das Dilemma

 Der Kanton Freiburg wurde als Beispiel für die Umsetzung des Bibermanagements vorgestellt. Adrian Aebischer vom kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei betont: «Wir wollen den Biber.» Die höchsten Biberdichten haben die Bezirke See und Broye. «Es gibt aber noch grosse Flächen, in die er noch nicht vorgedrungen ist.» Die Zahl der Konflikte steige an und mit ihnen die Kosten für Entschädigungen. Der Kanton sei in einem Dilemma, so Adrian Aebischer weiter: Die einen wollten dem Nagetier den Weg in andere Regionen ebnen, auch, um den Druck auf jene Gebiete wegzunehmen, in welchen der Biber jetzt schon aktiv–mitunter auch überaktiv–ist. Für die anderen brauche es ihn schlicht nicht, und wenn, dann bitte nicht dort, wo sie selbst tätig seien.

Viele sprechen mit

Klar sei, so Aebischer: Biber verursachen Schäden an Strassen und Kulturland, sie können sogar Überschwemmungen auslösen und auch empfindliche Infrastruktur beschädigen. Klar sei auch: Viele redeten bei diesem Thema mit: Landwirte, Gemeinden, Wasserbauunternehmen, Politiker, Tierschutz, kantonale Ämter. Der Kanton Freiburg strebe wo möglich langfristige Lösungen an. Beispielsweise würden zunehmend Übergänge für die Biber gebaut, welche verhindern, dass die Tiere die Stras-se überqueren müssen. Wenn es schnell gehen muss, sei- en pragmatische Ansätze wie Schutzbemalungen für Baumstämme vorzuziehen. «Denn: Auch wenn jemand den Bau niederreisst, ist das Problem noch nicht gelöst.»

Die Konsultation des kantonalen Konzepts ist laut Aebischer so gut wie fertig. Es seien viele gute Ideen und Vorschläge eingebracht worden, die das zuständige Amt nun in die definitive Version des Konzepts integrieren will.

Gesetz

Die Rechtslage um das Biberkonzept

Wie bei anderen Wildtieren schreibt der Staat auch beim Biber generell denSchutzvor. Dazu gehört der Schutz seines Lebensraumes. Biberdämme und Biberbaue gelten als lebenswichtige Elemente und sollten bewahrt werden, ausser wenn die Kosten für den Menschen zu hoch werden. Der Staat kommt für die Schäden auf. Er will vermehrt eingreifen, um Schäden zu verhindern, zum Beispiel durchBestandesregulation. Der Eingriff muss aber laut Caroline Nienhuis vom Bundesamt für Umwelt verhältnismässig sein: Für einen Beschluss müsse eine erhebliche Gefährdung vorliegen.fca

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