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Geschichten um das grosse «Gnuusch»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Dienstag, 19. September, startet die Wiler Saga im Schloss Münchenwiler zu ihrer zweiten Ausgabe. Das erste Mal liess der Kulturverein die Dorfgeschichte 2007 auferstehen und wiederholte das Stück 2012. Anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums des Kulturvereins beschloss der Vorstand, den in Münchenwiler wohnhaften, gebürtigen Sensler Regisseur Mark Kessler mit der Erarbeitung des Konzepts und der Inszenierung eines neuen Stücks zu beauftragen. Entstanden ist ein Zwölf-Stationen-Theater zum Thema Liebe. «Wir wollen unseren Zuschauern einen heiteren, skurrilen und ironisch-romantischen Abend zum Thema Liebe bieten», so Kessler.

Er, der schon für die Erfolgsstücke «Wiler Saga I», «D’Hintercher-Banda», «Falli Hölli» und «Hörti Zytte» verantwortlich war, ging vom Schauplatz des Stücks aus: Das spätmittelalterliche Schloss mit der Kapelle ist ein beliebter Platz für Hochzeiten. Insbesondere der Balkon zum Hof hat Kessler gleich an «Romeo und Julia» erinnert und ihn inspiriert. «Das ist die ideale Bühne für diese Szene.»

«Kleine Spots auf die Liebe»

Das Stück wirft einen amüsierten Blick von verschiedenen Seiten auf die Liebe. «Wir werfen kleine Spots auf typische Liebes- und Ehesituationen», sagt Kessler vor der Probe. Dabei bedient er sich auch bekannten literarischen Stoffs: Neben der Shakespeare’schen Balkonszene wird ein Abschnitt aus Schneewittchen zitiert, mehrere Gedichte, sowie zwei Loriot-Sketches: das «Ei» und «Ich sitze hier.»

Die Zuschauer spazieren während des Stücks von Posten zu Posten rund um das Schloss und folgen der Erzählerin Marguerite (Ruth Schwarz). «Wir machen uns jetzt auf den Weg und suchen die ewige Liebe», sagt sie. Es geht vom Hinterhof am Teich vorbei, durch den Kräutergarten zum Schlosshof. «Lassen Sie sich verzaubern und lustwandeln Sie von einer Szene zur anderen», fordert sie das Publikum auf. An einem Standort streitet ein älteres Paar über Alltägliches, an einem anderen Ort adeln die Damen von Graffenried Diskussionen über Belanglosigkeiten. Dazwischen gibt es sich wiederholende Elemente, ein Ehepaar etwa, welches das laufende Stück besucht, sich deswegen aber ständig angiftet, sowie Videosequenzen über ein Paar, das zwar heiraten will – notabene im Schloss –, sich aber über gar nichts einig ist.

«Das mit der Liebe ist so eine Sache. Die einen wollen das eine, die andere das andere», kommentiert Marguerite, «ob das nur gut geht.» Und zum Streit eines älteren Ehepaars meint sie: «Auch dieses Paar war mal bis über beide Ohren verliebt», doch aus dieser Zeit sei nur noch ein vergilbtes Hochzeitsbild geblieben. Das Stück kuliminiert in der legendären Balkonszene aus «Romeo und Julia». Ein Jüngling (Livio Mantarelli) und seine Angebetete (Nina Brunner) versichern einander ihre Liebe – für die einen ist es Romantik, für die anderen Kitsch; Erzählerin Marguerite nennt es das «grösste Gnuusch» der Liebes-Weltliteratur.

Bis zu 30 Personen sind bei den Aufführungen engagiert, unter ihnen sieben Kinder, die Schneewittchens treue Zwerge spielen. Ein Chor unter der Leitung von Christian Schneider begleitet das Schauspielerteam, vor allem mit alten Schweizer Liebesliedern. Er sei zu Beginn kleiner vorgesehen gewesen, sagt Kessler, und die Zahl der Lieder geringer. Doch plötzlich fand sich ein Dutzend Sängerinnen und Sänger ein, und ein stimmgewaltiger Ad-hoc-Chor entstand. Der Chor schliesst das Stück in der Schlosskirche mit dem wohl bekanntesten Schweizer Liebeslied überhaupt – dem «Vreneli ab em Guggisberg».

Gute Kleidung empfohlen

Die Aufführung wird nur bei garstigem Wetter abgesagt – dafür steht ein Ersatzdatum zur Verfügung. Da es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung gibt, empfiehlt Kessler dem Publikum, sich warm und wetterfest anzuziehen. Sie seien sich bewusst, dass es im Sommer angenehmer sei. Doch gerade dem tragenden Motiv des Stücks, der Liebe, komme es entgegen, wenn es mit dem geplanten Beginn der Aufführungen um 20 Uhr schon dunkel ist. «Das ist gut für die Stimmung, und das Licht kommt so besser zur Geltung.» Das sei im Sommer nicht möglich.

Es gebe noch einiges zu tun bis zur Premiere, vor allem an der Technik müsse man noch feilen, sagt Kessler, und an den Übergängen zwischen den Szenen, die noch etwas schleppen. Die Verschiebung des Publikums zwischen den vielen Standorten innert nützlicher Frist ist die grosse Herausforderung für die Macher. Auch wird mit der Werbung für das Schloss und seine Dienstleistungen sehr dick aufgetragen. «Hier ist die Liebe zu Hause», sagt Marguerite dazu. Schliesslich muss das Team noch am Tempo feilen.

Zum Programm

Ein Jubiläumsgeschenk mit Liebeleien

Das Stationentheater «Wiler Saga II – Liebeleien» wird nach der Premiere vom Dienstagabend bis zum 12. Oktober elf Mal aufgeführt, und zwar jeweils ab 20 Uhr. Das Stück dauert etwa eineinhalb Stunden, die Zahl der Zuschauer ist aufgrund der Verschiebungen auf dem Gelände des Schlosses Münchenwiler beschränkt. Nur für die Szene auf dem Schlosshof hat es Sitzgelegenheiten. Reservationen unter 026 672 81 81 und im Internet unter info@schloss-muenchenwiler.ch sowie ab 19 Uhr an der Abendkasse. Abendessen im Schlossrestaurant ab 17.30 Uhr möglich. Es sind noch viele Eintritte zu haben.

fca

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