Man war in der Resega gestern Abend natürlich gespannt auf die Leistung des Gottéron-Ersatzhüters Sébastien Kohler (27) bei seinem Saisoneinstand nach der Knieverletzung von Standardgoalie Gianluca Mona. Um es vorwegzunehmen, Kohler spielte gegen Lugano ohne Fehler und wurde richtigerweise nach dem Match zum besten Spieler des Verliererteams gewählt: «Was für mich zählt, ist die Leistung der Mannschaft und das Resultat. Und aus dieser Sicht kann ich trotz meiner guten Leistung nicht zufrieden sein.» TK-Chef Roland von Mentlen sagte kurz, was viele dachten: «Er hat einen guten Job gemacht.» Damit hatte er völlig Recht, denn wie Kohler nach 25 Minuten beim Stand von 2:1 den allein auf ihn losziehenden Topskorer Peltonen stoppte, war grosse Klasse. Bei den Gegentoren drei und vier konnte der Jurassier so oder so nichts ausrichten, beim letzten Treffer hatte er für einen zusätzlichen Feldspieler Platz gemacht.
Er habe gar keine Zeit gehabt, nervös zu werden, sagte Kohler, der zuletzt am 17. Januar 2002 bei der 3:2-Heimniederlage gegen den SCB zum Einsatz gekommen war. «Ich habe vier NLB-Saisons und einige Aufstiegsplayoff-Partien bestritten und weiss, wie es in diesem Metier zu und her geht», sagte Kohler nach seinem ersten Match. Kohler hat gestern Abend in den 60 Minuten gezeigt, dass er bis zur Rückkehr von Mona durchaus ein valabler Ersatz sein kann. «Hier in Lugano war es schwer zu gewinnen, aber am Freitag zu Hause gegen Langnau möchte ich schon meinen ersten Sieg in der NLA feiern», meinte der sympathische Romand.
