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Gottéron hat es in den eigenen Händen

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Die Torhüter

Eines ist klar: Die beiden Mannschaften stehen unter anderem im Playout-Final, weil sie mit die schlechtesten Stammtorhüter der Liga haben. Bei Freiburgs Benjamin Conz ist das auch statistisch belegt. Mit 89 Prozent hatte er während der Qualifikation die tiefste Abwehrquote aller regelmässig eingesetzten Goalies. Bei Ambris Sandro Zurkirchen war der Wert mit 91,2 zwar bedeutend besser, Sicherheit strahlte er jedoch ebenfalls nur selten aus; auch gewann er wie Conz kaum einmal ein Spiel für sein Team im Alleingang. Wirkliche Vorteile sind für Ambri auf dieser Position nicht zu erkennen. Zumal sich Conz zuletzt gesteigert hat. In seinen vier Einsätzen in der Platzierungsrunde wehrte er 108 von 110 Schüssen ab, eine beeindruckende Abwehrquote von mehr als 98 Prozent. Für Freiburg bleibt zu hoffen, dass der nicht gerade für seine Nervenstärke bekannte Conz sein Niveau nun auch in den doch deutlich wichtigeren Playout-Spielen gegen Ambri halten kann.

Unentschieden

Die Verteidigung

Es ist das Duell zwischen den beiden Teams mit den meisten Gegentoren. In den 50 Qualifikationsspielen kassierte Gottéron 177 Gegentreffer, Ambri 164. Der grösste Vorteil der Tessiner ist, dass sie in der Person von Mikko Mäenpää einen ausländischen Verteidiger haben, der auch wirklich so auftritt, wie man es von einem ausländischen Verteidiger erwartet: dominant. Bei Freiburg ist der Kanadier Alexandre Picard an guten Tagen maximal solid, nie aber dominant. In Sachen Schweizer Verteidiger liegen die beiden Teams auf Augenhöhe. Schmerzhaft ist für Ambri, dass es vorerst auf Michael Fora verpflichten muss. Der Verteidiger ist bei Ambri der Schweizer Spieler, der hinter Michael Ngoy am zweitmeisten Eiszeit erhält. Nach seinem Bandencheck vom Samstag gegen Daniel Steiner ist Fora, der auch in Überzahl und Unterzahl eingesetzt wird, jedoch gestern vom Einzelrichter provisorisch für ein Spiel gesperrt worden. Gleichzeitig ist ein Verfahren eröffnet worden. Es ist davon auszugehen, dass weitere Spielsperren dazukommen.

Deshalb und auch weil Gottéron in den letzten Wochen zwar gegen gute Teams defensiv regelmässig überfordert war, gegen Teams aus dem hinteren Bereich hinten jedoch oft relativ solid spielte, ist auch in diesem Bereich kein klarer Vorteil für eine Mannschaft auszumachen.

Unentschieden

Der Sturm

Hier könnte für Gottéron der entscheidende Vorteil liegen. Bei beiden Mannschaften ist die Last des Toreschiessens auf relativ wenige Schultern verteilt. Bei Ambri sind das vor allem die Ausländer. Cory Emmerton, Matt D’Agostini, Janne Pesonen oder Adam Hall sind sicherlich gute Stürmer. Aber vom Talent her kommen sie nicht an Gottérons Toptrio Julien Sprunger, Roman Cervenka und Michal Birner heran. Diese drei müssen und können aus Freiburger Sicht den Unterschied ausmachen. Auch abgesehen von den Topstürmern verfügt Freiburg über einen Tick mehr Tiefe und Breite im Sturmspiel. Dass Gottéron in der Qualifikation 130 Tore schoss und Ambri 113, ist sicher kein Zufall.

Vorteil Gottéron

Die Spezialsituationen

Genau wie in den Playoffs entscheiden auch in den Playouts oft die Spezialsituationen, weil sich die Spieler bei fünf gegen fünf häufig neutralisieren. Bei Gottéron gehören in dieser Saison das Powerplay und erst recht das Boxplay zu den Schwächen. Während der Saison überstanden die Freiburger nur 74,4 Prozent aller Unterzahlspiele ohne Gegentreffer – ein unterirdischer Wert – genau wie die Erfolgsquote von 14,4 Prozent im Powerplay. Ambri war in der Qualifikation im Boxplay (80 Prozent) sowie im Powerplay (15,2 Prozent) zwar ebenfalls schlecht, aber immerhin besser als Freiburg. Mit Mäenpää haben die Tessiner im Powerplay an der blauen Linie einen veritablen Drahtzieher. Freiburg hat dafür mit Yannick Rathgeb, der sich allerdings mit Schulterproblemen herumschlägt, einen starken Blueliner.

Weil Freiburg zuletzt in den Spezialsituationen aufsteigende Tendenz bewies (vor allem auch, seit Berater Slawa Bykow sich um das Powerplay kümmert), und Gottéron in der Relegationsrunde im Boxplay das Kunststück vollbrachte, in sechs Spielen in Unterzahl bloss ein Gegentor zu kassieren und selbst zwei Shorthander zu erzielen, ist trotz der besseren Statistiken kein Vorteil für Ambri zu erwarten.

Unentschieden

Die Trainer

Ende Januar entliess Ambri Hans Kossmann und stellte Gordie Dwyer an die Bande. Die Verpflichtung des Kanadiers, der zuvor das KHL-Team Zagreb trainiert hatte, scheint das Team mehr verunsichert als gepusht zu haben. Vor den drei bedeutungslosen Siegen zum Abschluss der Platzierungsrunde gab es für Dwyer in elf Spielen neun Niederlagen, oft wirkten die Tessiner dabei verloren und undiszipliniert. Freiburg dürfte deshalb mit Larry Huras Vorteile haben. Erstens ist der Kanadier deutlich erfahrener als sein 39-jähriges Gegenüber, zweitens kennt er das Schweizer Eishockey besser, drittens haben die Freiburger Spieler sein Spielsystem bereits verinnerlicht.

Vorteil Gottéron

Fazit

Gottéron ist besser besetzt und hat es selbst in der Hand, sich den Ligaerhalt mit einem Sieg in dieser Serie zu sichern und so dem schweren Gang in die Liga-Qualifikation gegen den NLB-Meister zu entgehen. Spielen beide Mannschaften auf ihrem Topniveau, wird sich Freiburg durchsetzen. Das sieht auch Gottéron-Trainer Larry Huras so. «Wir haben die besseren Einzelspieler. Aber das heisst noch nichts. Wir müssen auch das bessere Team sein.» Ambri sei ein Team, in dem sich die Spieler traditionell für ihren Club zerreissen würden. «Es sind auch einige junge Spieler mit dabei, die alles für ihr Maillot herausholen werden.» Er habe deshalb seinen Spielern ins Gewissen geredet, für ihren Club dasselbe zu tun, sagt Huras. Was für seine Mannschaft spricht? «Unsere offensive Toplinie, die Spezialsituationen, in denen wir seit 10, 15 Spielen gut sind, sowie die grössere Breite im Kader», sagt Huras.

Captain Julien Sprunger blickt der Serie ebenfalls optimistisch entgegen: «Bei fünf gegen fünf sind wir das bessere Team. Ambri verfügt nicht über dieselbe Homogenität wie wir», sagt er selbstbewusst. «Ein Schlüssel zum Erfolg wird deshalb die Disziplin sein. Wir dürfen Ambri möglichst wenige Möglichkeiten bieten, im Powerplay zu Chancen zu kommen.» Was der Captain vor dieser wichtigen Serie zu seinen Mitspielern gesagt hat? «Ich habe vor allem die absolute Aufopferungsbereitschaft angesprochen, die es in dieser Situation nun braucht.» Das wird es auch von seiner Seite benötigen. Da Freiburg stark von Cervenka und Sprunger abhängig ist, ist davon auszugehen, dass die Ambri-Spieler das Duo sehr hart rannehmen werden. Hat der Captain nicht Angst vor einer Verletzung? «Nein, das ist wie in Playoff-Serien, da wird auch jeweils hart auf die gegnerischen Skorer gespielt. Ich bin mir das gewöhnt, und wir werden auch physisch dagegenhalten können.»

Gelingt das, ist Gottéron definitiv der Favorit in dieser Serie. Das zeigt auch ein Blick auf die Statistik. Von den sechs Saisonspielen gegen Ambri hat Gottéron vier gewonnen und nur zwei – darunter das bedeutungslose Spiel vom letzten Samstag – verloren.

Tipp: 4:1 für Gottéron

Zahlen und Fakten

Die Statistik spricht für Gottéron

Gottéron (11.) – Ambri(12.).

Bisherige Saisonspiele: 3:2 n. V. (in Freiburg), 2:1, 3:6 (beide in Ambri), 7:0, 2:1 (beide in Freiburg), 2:5 (in Ambri).

Playoff-Serien:

1991 (Viertelfinal): Gottéron (4.) – Ambri (5.) 3:2 Siege. 1992 (Halbfinal): Gottéron (1.) – Ambri (4.) 3:2 Siege. 1993 (Halbfinal): Gottéron (2.) – Ambri (6.) 3:1 Siege. 2014 (Viertelfinal): Gottéron (2.) – Ambri (7.) 4:0 Siege.

Der Spielplan

Heute: Gottéron – Ambri. Am Donnerstag: Ambri – Gottéron. Am Samstag: Gottéron – Ambri. Dienstag, 27. März: Ambri – Gottéron. Donnerstag, 29. März (ev.): Gottéron – Ambri. Samstag, 1. April (ev.): Ambri – Gottéron. Dienstag, 3. März (ev.): Gottéron – Ambri.

Spiel eins

Der Einsatz von Yannick Rathgeb ist fraglich

Beim ersten Spiel der Best-of-7-Serie gegen Ambri ist heute (19.45 Uhr, St. Leonhard) der Einsatz von Yannick Rathgeb fraglich. Der Verteidiger, der sich an der Schulter verletzt hat, trainierte gestern im roten Trikot mit angezogener Handbremse mit. «Wäre es Spiel sieben, würde er spielen. Aber so wohl eher nicht», sagt Trainer Larry Huras. Ansonsten sind in der Aufstellung keine Überraschungen zu erwarten. Ryan Vesce, Daniel Steiner und Benjamin Chavaillaz dürften heute überzählig sein.

fm

Eisstadion-Projekt

Promotoren der neuen Eishalle nehmen Playouts noch gelassen

Was, wenn der Eishockeyclub Freiburg Gottéron in die Nationalliga B absteigen sollte? Wird dann das Eisstadion immer noch für 70 Millionen Franken ausgebaut? Mit dieser Frage konfrontierten die FN Albert Michel, Verwaltungsratspräsident der Immobiliengesellschaft L’Antre SA, welche hinter dem Projekt steht. «Sie wollen doch nicht, dass Gottéron absteigt?», entgegnete Michel. «Wir warten die Meisterschaft ab. Wenn Gottéron absteigen sollte, werden wir uns möglicherweise ein paar Fragen stellen müssen. Bis dahin sage ich aber nichts.» Derzeit laufe alles fein und nach Zeitplan. Wenn alles gut gehe, werde der Detailbebauungsplan Ende Mai genehmigt, danach wolle man das Baubewilligungsgesuch einreichen.

Der kantonale Sportchef, Be­noît Gisler, sähe in einem Abstieg von Gottéron keinen Grund, weshalb das Stadion nicht ausgebaut werden sollte. «Aus Sicht des Kantons, der den Ausbau subventionieren würde, geht es um ein Projekt der Zukunft, das über die Bedürfnisse des Eishockey-Clubs hinausgeht und allen Freiburgern dienen wird.»

rsa

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