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Gottéron in 12 Minuten vorgeführt

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Mit 0:5 lag ein bedenklich schwaches Gottéron am Dienstag in Langnau nach 12 Minuten hinten, an diesem Spielstand sollte sich bis zum Schluss nichts mehr ändern. Zu allem Überfluss fiel auch noch Marcus Sörensen verletzt aus.

«Es fehlt einigen Spielern am Respekt gegenüber dem Gegner. Es tut mir leid, das ist einfach nicht professionell», erklärte Christian Dubé nach Spielschluss ruhig. Der Coach, der nach solchen Spielen auch schon mal Tacheles spricht, liess sich diesmal nicht aus der Reserve locken. Diese Niederlage werde jedoch noch lange nachwirken. In welcher Form behielt er für sich. Klar ist, dass es ungemütlich für sein Team werden dürfte. «So eine Leistung ist inakzeptabel», stellte auch Andrei Bykow fest. «Es war ein kollektiver Untergang. Die ersten Minuten waren eine Aneinanderreihung von Fehlern.» Sie führten zur fünften Niederlage in den letzten sechs Spielen. «Diese Dynamik zu diesem Zeitpunkt der Saison ist nicht zu erklären», meinte der Stürmer ratlos. Guter Rat ist bei Gottéron tatsächlich teuer. Aber der Reihe nach.

Jeder Schuss ein Treffer

Welches Gesicht würde Gottéron gegen die SCL Tigers zeigen? Diese Frage hatte sich mit Blick auf die letzten Partien, in welchen die Freiburger mal wie beim 6:1-Heimsieg gegen Biel zu überzeugen wussten, dann aber wie zuletzt in der Doppelrunde gegen das ebenfalls wenig konstante Zug nur einen Punkt holten, gestellt. In der Mediokrität festgefahren, musste der Anspruch der Gäste in Langnau ein Sieg sein, zumal die Emmentaler ihrerseits gerne über den Mittelmassstatus verfügen würden. Zwar sind sie noch in Schlagdistanz zum 10. Platz, der gleichbedeutend mit der Qualifikation für die Pre-Playoffs ist, in den letzten zehn Partien vor dem Duell gegen Gottéron gab es für die Tigers jedoch gerade einmal zwei Siege, womit der Steigerungslauf unter dem neuen Trainer Thierry Paterlini einen empfindlichen Dämpfer erhielt.

Dass die Langnauer Fans ihr Team dann schon nach dem Startdrittel mit einer Standing Ovation in die Kabine verabschiedeten, stand diametral zum Negativtrend der Tigers – und die Freiburger wären an diesem Dienstagabend wohl ausnahmsweise mit biederem Durchschnitt zufrieden gewesen. Denn was sie in der Ilfishalle aufs Eis brachten, war – und das ist noch verhältnismässig nett formuliert – lamentabel. Es waren noch keine zwölf Minuten gespielt, da lagen die Gäste bereits mit 0:5 – ja, richtig gelesen – mit 0:5 hinten. Und das gegen eine der schlechtesten Offensiven der Liga notabene. Hätte Doppeltorschütze Aleksi Saarela nicht nur den Pfosten getroffen, wäre das halbe Dutzend bereits nach zwanzig Minuten voll gewesen. Die Floskel «Jeder Schuss ein Treffer» war noch selten so passend wie in der Startphase dieser Partie. Gut die Hälfte der elf Langnauer Abschussversuche des ersten Drittels sassen, den Anfang machte Vili Saarijärvi schon nach 43 Sekunden. Die vier weiteren Tore fielen in regelmässigen Abständen, zwei davon in Überzahl, so wie das 4:0, das aus einer erfolglosen Coaches Challenge (Torhüterbehinderung) beim dritten Treffer der Gastgeber hervorging. Das schwächelnde Penalty Killing Gottérons blieb schwach. Langnaus Ausländer konnten schalten und walten, wie es ihnen genehm war. Vier Tore gingen auf ihr Konto.

Perrin einziger Lichtblick

Beim 5:0 durch Harri Pesonen schon nicht mehr im Freiburger Kasten stand Connor Hughes, der es trotz zugegeben guten Schüssen eben auch nicht schaffte, eine dringend erforderliche Parade zu zeigen (Fangquote von 33 Prozent…). So kam in der 8. Minute der erst 18-jährige Loic Perrin zu seinem National-League-Debüt, weil der eigentliche Backup Loic Galley die Reise leicht verletzt nicht angetreten hatte. Der Nummer-2-Goalie der U20-Elite-Equipe und Nummer 5 in der Gottéron-Hierarchie machte seine Sache bei seiner Feuertaufe mehr als ansehnlich (Fangquote von 95 Prozent), das ganz im Gegensatz zu der Vorstellung seiner routinierten Vorderleute, die ein ums andere Mal im Schilf standen. «Wir haben in der Folge versucht, auch für Loic zu spielen», sagte Bykow. Immerhin das gelang weitestgehend.

Der 18-jährige Loic Perrin wusste bei seiner National-League-Premiere zu gefallen.
Keystone

Nach einem weiteren kapitalen Fehlstart wie jüngst schon bei der Heimniederlage gegen Biel und in Rapperswil noch auf eine Wende der Freiburger zu hoffen, wäre nach diesem Startfiasko vermessen gewesen. Vielmehr ging es in den verbleibenden 40 Minuten darum, sich nicht vollends zu Lachnummern zu machen. Gottéron war dann auch spielbestimmend, hatte im Mittelabschnitt – auch dank vier Überzahlsituationen, die jedoch alle ungenutzt verstrichen –, ein deutliches Chancenplus (22:4 Schüsse!). Mit der zu erwartenden Wut im Bauch traten die Freiburger ungeachtet dessen, dass Tigers-Hüter Stéphane Charlin stark hielt, indes nicht auf. Dazu passt der kläglich vergebene Penalty von Marcus Sörensen in der 39. Minute, als er die Scheibe vertändelte. Entschlossenheit sieht anders aus, was sich auch in der Körpersprache der Freiburger widerspiegelte. Der Biss, der absolute Wille, fehlten. Keiner – auch nicht die designierten Leader – ging voran, stattdessen sah man sich an die Worte von Captain Julien Sprunger erinnert, der vor Weihnachten gesagt hatte, dass das Team zu oft emotionslos hinnehme, was mit ihm geschehe.

Ausgerechnet Rossi setzt Sörensen ausser Gefecht

Bei diesem Spielverlauf fast vergessen ging das Debüt von Matthias Rossi im Dress der Tigers. Der bei Dubé in Ungnade gefallene Stürmer dürfte noch eine Spur erfreuter gewesen sein, dass er seinen Ex-Kollegen erstmals gegenüberstand und nicht in ihrer Haut steckte. Diese hätten mit dem einen oder anderen Tor im zweiten Drittel zumindest noch für einen Hauch Spannung sorgen können, mit dem Fünf-Tore-Rückstand war die Partie aber spätestens jetzt gelaufen. Zum tristen Freiburger Abend passte dann, dass Sörensen im Schlussabschnitt nach einem unglücklichen Zusammenprall ausgerechnet mit Rossi, seiner auffälligsten Aktion, verletzt ausschied und sich möglicherweise eine Blessur am Knie zugezogen hat. «Es ging alles sehr schnell, ich habe Marcus nicht gesehen und Knie traf auf Knie», beschrieb der nunmehr Ex-Freiburger die Szene, für die ihm kein Vorwurf gemacht werden kann. Derweil bereute Dubé nicht, dass er Rossi bereits für die Direktbegegnung die Freigabe erteilt hatte. Mit diesem Szenario hätte wirklich niemand rechnen können.

Neu-Tiger Matthias Rossi im Duell mit seinem Ex-Kollegen Benoït Jecker.
Keystone

Am Freitag zu Hause gegen Davos und am Samstag in Bern ist eine Reaktion der Freiburger und insbesondere Charakter gefordert. Noch ist Gottéron in den Top 6. Mit solchen Leistungen wie in Langnau dürfte sich das aber schon sehr bald ändern – und die direkte Playoff-Qualifikation in ernsthafter Gefahr sein.

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