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Gottéron neu mit Frauenteam: Endlich eine eigene Garderobe

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Neu spielen die ehemaligen Freiburg Ladies in den Farben von Gottéron. Vollkommen integriert ist das Frauenteam aber noch nicht.

Das Fraueneishockey hat in Freiburg Tradition. Mit dem HC Vannerie wurde 1980 schweizweit das erst Frauenteam überhaupt gegründet. Seither fristet das Frauen-Eishockey im Kanton ein Mauerblümchendasein. Club-Name und Ligazugehörigkeit änderten sich immer wieder, die Probleme wie die fehlende Visibilität, die mangelnden Trainingsmöglichkeiten oder die schwierige Geldbeschaffung aber blieben. Mehr als vier Jahrzehnte nach der Gründung des HC Vannerie hat das Freiburger Fraueneishockey nun eine Perspektive. Seit dieser Saison spielt das Team unter dem Namen Freiburg-Gottéron. «Seit Jahren haben wir um mehr Eis für ein zweites Training pro Woche und eine eigene fixe Garderobe gekämpft. Nach langem Warten haben wir nun beides erhalten», freut sich Emanuel Jungo, der Verantwortliche für die Frauen von Gottéron.

Gottérons Defizitgarantie

Obwohl die Equipe unter dem Namen Freiburg-Gottéron spielt, ist sie organisatorisch und finanziell noch unabhängig – jedenfalls so gut wie. «Gottéron hat uns eine Defizitgarantie über 30 000 Franken ausgestellt», erklärt Jungo. «Stand heute müssen wir sie nicht in Anspruch nehmen. Wichtig ist aber das Bekenntnis von Gottéron, uns finanziell zu unterstützen, wenn es nötig sein sollte.» Von zuletzt 50 000 Franken auf etwas über 90 000 Franken ist das Budget des Vereins aus der zweithöchsten Liga (SWHL B) gestiegen, geschuldet dem grösseren Trainingsaufwand und dem Engagement von vier Französinnen, deren Spesen vom Club übernommen werden. Ende Saison ziehen die Verantwortlichen Bilanz und entscheiden, ob das Frauenteam bei Gottéron vollständig integriert wird. «Aktuell sind wir in einem Zwischenjahr», umschreibt Jungo die momentane Situation.

Alain Wicht

«Wir stehen noch in einer Übergangsphase», stimmt Gottéron-CEO John Gobbi zu. «Jungo hat einen super Job gemacht, die Strukturen des Frauenteams sind gut. Wir nehmen Schritt für Schritt.» Die Intention sei aber klar: Die Frauen sollen künftig vollkommen in den Club integriert werden. «Bei Gottéron gibt es Platz für alle, Männer, Junioren und Frauen», so Gobbi, der Jungo Ende Oktober 2021 erstmals kontaktiert hatte. «Er erklärte mir damals, dass er die Gottéron-Familie vergrössern will und dass ein Frauenteam im Verein fehle», erinnert sich Jungo. Während dem ersten Meeting im November habe man schnell vom Gleichen gesprochen. «Das Fraueneishockey soll gepusht werden – und nicht nur, wenn es aufgrund der olympischen Spiele gerade aktuell ist. Für unsere Spielerinnen ist es eine Riesensache, nun die Farben von Gottéron zu tragen.»
«Es ist ein anderes Gefühl, mit einem Gottéron-Trikot zu spielen und zu wissen, dass man dazu gehört», bestätigt Pascale Rumo. Die 17-jährige bei SenSee-Future ausgebildete Torhüterin spielt seit 2019 für die Freiburgerinnen, nachdem sie zuvor für ihren Stammclub noch mit den Jungs bis Stufe U17 auf dem Eis gestanden hatte. «Dank der eigenen Garderobe fühlen wir uns mehr wie zu Hause. Du musst nicht immer dein Zeugs zusammenpacken und wieder holen gehen.» Mit dem Gottéron-Logo auf der Brust änderten auch die Ambitionen im Team. «Mit den neuen Spielerinnen ist auch der Aufstiegswunsch gewachsen», erklärt Rumo und denkt dabei etwa an die französische Internationale Héloïse Fournier, «die uns anderen versucht mitzureissen.»

Auch in Bern und Zug

Einig sind sich Gobbi und Jungo auch, was das Thema Promotion betrifft: Die Gottéron-Frauen sollen so rasch wie möglich in die Women’s League, die höchste Spielklasse im Frauen-Eishockey, aufsteigen. Andere National-League-Clubs haben sich ebenfalls auf die Fahne geschrieben, das Frauen-Eishockey zu fördern. So stellte etwa der EV Zug den kontrovers diskutierten Antrag, ab nächster Saison mit einer neu zusammengestellten Mannschaft direkt in die Women’s League einsteigen zu können, und der Traditionsclub Bomo Thun wird nächstes Jahr in die Organisation des SC Bern integriert. Damit wird sich erhofft, die Women’s League, die aktuell sieben Teams umfasst, vermehrt ins mediale Scheinwerferlicht zu holen und das bisher kaum vorhandene Publikumsinteresse zu erhöhen. «Es wird ein langer Prozess sein, bis Fraueneishockey etabliert ist. Aber wir haben auch eine gesellschaftliche Verantwortung und sind bereit, diese Investitionen zu tätigen», liess sich der Zuger CEO Patrick Lengwiler in den Medien zitieren. Bereit, Geld zu investieren, ist auch Gobbi, «so wie wir es im Nachwuchs auch tun. Unser Ziel muss wie mit den Männern sein, dereinst den Titel zu holen.»
Das Potenzial in der Region Freiburg sei riesig, ist Jungo überzeugt. «Bisher konnten wir es aber nicht nutzen, weil die Spielerinnen entweder noch zu jung waren, oder weil Freiburgerinnen momentan für andere Clubs auflaufen, da wir nicht in der Women’s League sind.» Zu diesen jungen Spielerinnen gehört Rumo, die früher bereits Aufgebote für nationale Auswahlen erhielt, diese aber ausschlug. «Wegen der Lehre liess sich das nicht vereinbaren», sagte die angehende Malerin aus Düdingen. «Aber natürlich versuche ich im Club, so viel wie möglich mitzunehmen und mich zu verbessern.»

Wie Volley Düdingen

Nicht zuletzt mit der Einbindung der Frauen bei Gottéron ist ein erster Schritt gemacht, um dem Fraueneishockey einen Schub zu verleihen, damit es nicht länger unter der Wahrnehmungsschwelle verharrt. Bis aber an der Männerdomäne zumindest ein wenig gekratzt wird, ist es noch ein weiter Weg. Auch deshalb will der Club am Samstag unter dem Motto «Les Elles du Dragon – wir beflügeln die Drachen» neues weibliches Publikum für sich gewinnen. Für das Abendspiel der National League zwischen Gottéron und dem LHC sind die Saisonabonnenten aufgefordert, ihr Sitzplatz-Abo einer Frau (Mutter, Ehefrau, Tochter, Freundin usw.) abzutreten. Teil dieser (Marketing)-Aktion ist das Frauenteam, das bereits zuvor um 15 Uhr ebenfalls auf Lausanne trifft, und sich dadurch ein paar Zuschauer mehr für sein zweites Saisonspiel ausrechnet. «Wir erhoffen uns durch diese Aktion schon ein paar Leute mehr. Wie ich gehört habe, wollen auch die Ultras für unser Spiel bereits im Stadion sein.»

Alain Wicht

Denn noch ist das Zuschauerinteresse am Frauen-Eishockey gering. Knapp 50 Personen verloren sich beim Saisonauftakt und dem 11:2-Sieg gegen die Rapperswil-Jona Lakers im weiten Rund der BCF-Arena. «Je mehr Leute kommen, umso besser», sagt Rumo. Gleiches wünscht sich Jungo. «Die Männer von Gottéron verfolgt der hinterste und letzte Freiburger auf die eine oder andere Art und Weise. Wir hätten gerne, dass man sich auch für die Frauen begeistert. Wenn ich zum Beispiel das Volleyball anschaue, dann hat es auch den NLA-Aufstieg der Düdingerinnen gebraucht, um das Interesse zu wecken. In die gleiche Richtung soll es bei uns gehen.»

Chronologie: Aus La Vannerie wurde Gottéron

Mit La Vannerie wurde 1980 in der Freiburger Unterstadt – als Initiant wirkte Hubert Audriaz – das erste Frauen-Eishockey-Team der Schweiz ins Leben gerufen. Vier Jahre später wurde das Frauen-Eishockey in den Schweizerischen Eishockeyverband (SEHV) aufgenommen und in der darauffolgenden Saison 1984/85 wurde die erste, in Ost- und Westgruppe getrennte Meisterschaft durchgeführt. Erst ab der Saison 1986/87 wurde eine offizielle Schweizer Meisterschaft gespielt. Derweil spielte La Vannerie 1989 unter dem Namen HC Unterstadt, ehe er zum HCP Freiburg wurde. 1997 wurde der Club in die Nachwuchsbewegung von Gottéron integriert. Keine zehn Jahre später stand der Verein jedoch wieder auf eigenen Beinen, weil der Gottéron-Nachwuchs neu über die Stiftung Slawa Bykow geführt wurde, die sich ausschliesslich um Junioren auf Elite-Stufe kümmert. Sodann trat das Frauenteam unter dem Namen Freiburg Ladies an und feierte seinen grössten Erfolg, als es 2013 den B-Meistertitel feiern konnte.

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