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Sportchef Gerd Zenhäusern über die Gründe für den Knall bei Gottéron

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Im Interview erklärt Gottérons Sportchef Gerd Zenhäusern, warum Christian Dubé für ihn nicht mehr der richtige Mann an der Bande ist – und warum er grosse Hoffnung in den zukünftigen Trainer Roger Rönnberg setzt.

Es ist das Ende einer Ära. Seit 2011 hat Christian Dubé Gottéron entscheidend mitgeprägt. Als Spieler brachte er die Freiburger 2013 bis in den Final, ab 2015 war er anschliessend als Sportchef tätig – und stand im Oktober 2019 zur Überraschung aller gleich selbst an die Bande, als er Headcoach Mark French entliess. Jahrelang bekleidete er anschliessend das Doppelmandat, 2022 und 2024 erreichte er so den Playoff-Halbfinal.

Bereits im vergangenen Sommer hatte der Club allerdings den Entschluss gefasst, die Strukturen zu ändern und Dubé als Sportchef abzusetzen. Vor knapp drei Monaten übernahm sein vormaliger Assistent Gerd Zenhäusern den Posten des Sportdirektors – und war offensichtlich nicht angetan von dessen Arbeit als Trainer. Am Montag nun kam es zum Knall: Dubé, der noch einen Vertrag bis 2025 gehabt hätte, ist mit sofortiger Wirkung entlassen worden. Für kommende Saison übernimmt der bisherige Assistenztrainer Patrick Emond, der von 2019 bis 2022 bereits Headcoach von Genf-Servette gewesen war. Ab 2025 übernimmt dann ein prominenter Name: Roger Rönnberg. Der Schwede ist seit 2013 Headcoach beim Erfolgsteam Frölunda Göteborg. Während er als Spieler nie auf höchstem Niveau spielte, hat der 52-Jährige mit Frölunda in den vergangenen elf Jahren zweimal die schwedische Meisterschaft und viermal die Champions Hockey League gewonnen. Rönnberg hat in Freiburg einen Dreijahresvertrag unterzeichnet.

Steht für «Hockey total»: Roger Rönnberg.
Bild: Keystone

Während Christian Dubé seine Entlassung am Montag nicht kommentieren wollte, erklärt Zenhäusern im Interview, wie es zu der Trennung kam und was er von den zukünftigen Trainern erwartet.

Gerd Zenhäusern, die Entlassung von Christian Dubé kommt zu diesem Zeitpunkt überraschend. Warum ist sie in Ihren Augen nötig?

Wir sind nach der Analyse der letzten Wochen zum Schluss gekommen, dass wir einen neuen Start benötigen, einen neuen Impuls, um einen neuen Zyklus zu beginnen.

Sportlich ging es in den letzten Jahren tendenziell nach oben. Was werfen Sie Christian Dubé hauptsächlich vor?

Ich werfe ihm eigentlich nichts vor. Wir haben zuletzt im Club geschaut, in welche Richtung es gehen soll. Es stimmt, sportlich waren wir zuletzt stabil, auch wenn es immer wieder mal Rückschritte gab. Trotzdem haben wir uns nach dem Halbfinal-Out gegen Lausanne dazu entschieden, alles genau zu analysieren. Ich habe dann dem Verwaltungsrat Vorschläge gemacht und letztlich ist dieser Entscheid dabei herausgekommen.

Wie sehr waren die Spieler in diesem Entscheidungsfindungsprozess involviert?

Sie waren eines von mehreren Puzzlestücken, ich führte nach der Saison zur Aufarbeitung Einzelgespräche.

Dann gab es von Spielerseite kritische Voten Dubé gegenüber?

Die Inputs der Spieler waren einer der Gründe, die zur Entscheidung führten, ja.

Sie sagen, Sie könnten Dubé eigentlich nichts vorwerfen. Dann anders gefragt: Was soll der zukünftige Trainer besser machen?

Ich habe bei meiner Ernennung zum Sportchef ganz klar die Strategie deponiert, Spieler weiterbringen zu wollen, besser zu machen, auch junge Spieler zu integrieren. In diesem Bereich braucht es sicherlich neuen Elan, einen neuen Zyklus.

Gerd Zenhäusern: «Wir brauchen einen neuen Start.»
Bild: Keystone

Sie kennen Christian Dubé gut und lange. Wie war es für Sie persönlich, ihn zu entlassen und ihm diesen Entscheid mitzuteilen?

Sehr schwierig. Nicht unbedingt aus sportlicher Sicht, das kann Christian sicher akzeptieren, er kennt das Business lange genug. Aber die Art und Weise war schwierig, wir haben in den letzten Jahren ein enges Verhältnis zueinander aufgebaut. In den letzten Wochen haben wir uns dann allerdings ein wenig auseinandergelebt, mir waren die Hände gebunden, ich konnte nicht wirklich ehrlich zu ihm sein. Ich musste ja zuletzt alle abholen und wusste auch nicht, ob mein Vorschlag für den Verwaltungsrat okay ist. Das war keine schöne Situation – und es war natürlich kein schöner Moment, als ich Christian am Montag im persönlichen Gespräch den Entscheid mitgeteilt habe.

2016 waren die Vorzeichen umgekehrt. Damals waren Sie Trainer und teilten Sportchef Dubé früh in der Saison mit, dass Sie im Jahr danach den Posten als Nachwuchschef übernehmen möchten. Trotzdem wären Sie gerne bis Ende Saison Trainer geblieben, Dubé stellte Sie aber nach nur gerade sechs Spieltagen frei, weil er der Meinung war, Sie könnten unter diesen Umständen nicht voll bei der Sache sein. Ist das nun die späte Retourkutsche?

Überhaupt nicht. Hätte ich emotional entschieden, hätte ich an Christian Dubé festgehalten, seinen Vertrag sogar verlängert. Aber ich kann mich auf meiner Position nicht von Emotionen leiten lassen.

Die Nachfolge ist kompliziert. Zunächst einmal übernimmt Assistent Patrick Emond für ein Jahr. Warum er?

Er ist die perfekte Übergangslösung, er kann das, was bisher gut gemacht wurde, weiterführen und sportlich bereits in Richtung der neuen Strategie gehen, weil er die Philosophie teilt. Er hat schon bewiesen, dass er Spieler weiterbringen kann, war ja auch lange genug Junioren-Trainer in Genf. Gleichzeitig hat er auf Niveau National League bereits Erfahrung als Headcoach, führte Servette 2021 bis in den Final.

Für eine Saison der Chef an der Bande von Gottéron: Patrick Emond.
Archivbild: Thomas Delley

Wird er nach der Saison dann wieder Assistent?

Das ist noch nicht definiert. Er hat jetzt einfach mal einen Einjahresvertrag als Headcoach.

2025 wird er von Roger Rönnberg abgelöst. Warum kommt dieser nicht sofort?

Er hat noch ein Jahr Vertrag bei Frölunda. Er ist dort seit 2013 Headcoach und will sein erfolgreiches Langzeit-Projekt sauber zu Ende bringen.

Rönnberg gehört zu den spannendsten und erfolgreichsten Trainern im europäischen Eishockey. Ohne selbst auf höchstem Niveau Eishockey gespielt zu haben, wurde er mit 28 bereits Trainer bei Luleas U20, mit 36 Headcoach beim Eliteserien-Team desselben Clubs. Seine Verpflichtung darf durchaus als kleiner Coup bezeichnet werden. Wie kam es dazu?

Ich kannte ihn nicht persönlich, hatte aber vor Jahren mal Frölunda Göteborg besucht. Ich war davon angetan, wie dort gearbeitet wurde. Ich wusste, dass sein Vertrag 2025 endet, und bin deshalb mit ihm zusammengekommen – und es hat sofort Klick gemacht. Wir waren von Beginn an auf der gleichen Wellenlänge. Unsere Philosophie ist dieselbe und wir sind beide daran interessiert in Freiburg ein ähnliches Projekt aufzubauen wie in Göteborg. Die Voraussetzungen sind vergleichbar, er kann auf der Arbeit aufbauen, die Christian Dubé in den letzten Jahren gemacht hat.

Wofür steht Roger Rönnberg?

Er ist ein akribischer Arbeiter, der für Leistungskultur steht und Spieler besser macht. Er bringt das Potenzial mit, auch die Juniorenbewegung voranzubringen, junge Spieler dazu zu motivieren, nach Freiburg zu kommen, weil sie wissen, dass sie sich hier weiterentwickeln. Er wird sicher über das Amt als Headcoach hinaus grossen Einfluss auf unseren Club haben. Er will etwas bewegen, ein Projekt angehen – das ist einer der Hauptgründe, warum er sich für diese Herausforderung entschieden hat. Zudem hat er als Coach alles durchgemacht, Hochs, Tiefs, grosse Erfolge – er bringt einen enormen Erfahrungsschatz mit. Er hat mich total überzeugt.

Seit er in Göteborg Trainer ist, haben über 30 Spieler Frölundas den Sprung in die NHL geschafft. Wie gross ist Ihre Hoffnung, dass Gottérons Junioren-Abteilung zur Topadresse wird?

Es ist sicher das Ziel, auch in diesem Bereich einen Schritt vorwärtszumachen. Aber in der Schweiz sind die Voraussetzungen ganz andere als in Schweden, das muss uns bewusst sein. Wir können sicher nicht das System Frölunda eins zu eins kopieren. Aber ich bin zuversichtlich, dass er gute Ideen einbringen wird.

Zurück zum Fanionteam. Für welchen Spielstil steht Roger Rönnberg?

Hockey total! Schnelles Umschalten, viel laufen – ein dynamisches Offensivhockey. Genau das also, wofür Gottéron stehen will.

Kommentare (2)

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