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Gottéron verliert in Zürich: Für mehr reichte die Kraft nicht

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In einem vorgezogenen Spiel besiegten die ZSC Lions am Sonntag ein dezimiertes Gottéron verdientermassen mit 4:2. Für die Entscheidung sorgte der Zürcher John Quenneville erst ein paar Sekunden vor Spielende.

Wenn mehr als ein halbes Dutzend Teams in der Liga wegen Covid-Fällen nicht mehr spielen können, bleiben logischerweise kaum mehr viele Partien übrig. Und auch bei Zürich und Gottéron sah das Aufgebot mehr nach einem Unfallreport als nach einer kompetitiven Mannschaftsaufstellung aus. Beim ZSC fehlten ganze acht Stammspieler – zum Teil wegen Corona –, der Gegner aus Freiburg beklagte auch knapp ein halbes Dutzend Titulare aus verschiedenen Gründen. So gesehen wurde dieses Spiel sportlich mehr oder weniger zu einer Farce, aber im Moment klammert sich die Liga aus wirtschaftlichen Gründen an jeden so dünnen Strohhalm und unterbricht die Meisterschaft nicht. Gottéron etwa spielte am Sonntag mit nur drei Sturmlinien durch, bei den Zürchern war vorab die Abwehr geschwächt.

In der Liga fragt man sich nicht zu Unrecht, warum der Leader fast als einzige Mannschaft ohne vom Kantonsarzt in Quarantäne verlegte Spieler durch die Pandemie kommt. Wie Präsident Hubert Waeber zuletzt in den FN erklärte, testet man in Freiburg nur bei Symptomen. Diese Praxis ist natürlich nicht ganz im Sinne der allgemeinen Gesundheit, wird unter anderem aber auch in der Wirtschaft zum Teil so gehandhabt.
Mit Blick auf die Tabelle half am Ende der Sieg dem «Zett» deutlich mehr – der Meisterschaftsfavorit kämpft am Strich immer noch um einen direkten Platz in den Playoffs.

Zweimal herangekommen

Das letzte Mal, dass Gottéron in der Meisterschaft verloren hatte, war am 30. November – ebenfalls im Hallenstadion – im Penaltyschiessen. Auch diesmal durften die Drachen bis kurz vor Schluss auf eine Verlängerung hoffen, zweimal konnten sie einen Zwei-Tore-Vorsprung der Zürcher mit je einem späten Tor im ersten und zweiten Drittel verkürzen. Weil Goalie Reto Berra sein Team einmal mehr mit unglaublichen Paraden und auch einer Portion Glück im Spiel hielt, konnte sich der aufgrund der Spielanteile und Torchancen verdiente Sieger erst ganz am Ende den wichtigen Dreier holen. Aufseiten des ZSC stand erstmals in dieser Saison der tschechische Goalie Jakub Kovar im Kasten – Ludovic Waeber musste sich wie oft zu seinen Gottéron-Zeiten mit der Ersatzrolle zufrieden geben. Der Bruder des EVZ-Keyplayers Jan, ein zweimaliger WM-Bronzemedaillengewinner mit Tschechien, konnte sich nur selten in Szene setzen – zu wenig offensive Power ging diesmal von der Formation der Gäste aus. «Wir haben wohl bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben, aber heute hatten wir im Angriff zu wenig Durschlagskraft und Tiefe im Kader», sagte Trainer Christian Dubé nach dem Spiel. Beim ZSC gehörte Doppeltorschütze Denis Hollenstein zu den Matchwinnern und Topskorer Denis Malgin wusste mit seinen herrlichen Sturmläufen zu gefallen – einige Male übertrieb es der ehemalige NHL-Spieler zum Leidwesen seines sichtlich genervten schwedischen Trainers Rikard Grönborg jedoch. Weil der Heimklub im letzten Drittel einige gute Möglichkeiten verpasste, um den Match zu entscheiden, mussten die heimischen Fans bis 58 Sekunden vor Schluss auf das siegsichernde Tor ihrer Lieblinge warten. Auf das 4:2 von John Quenneville hatten die vorbildlich kämpfenden Drachen keine Antwort mehr – viele Spieler, vor allem die Stürmer, waren mit ihren Kräften am Ende.

Sorgen wegen dem Spielplan

Seit Tagen und Wochen hatte Dubé eine Niederlage seiner erfolgsverwöhnten Mannschaft prophezeit, zuletzt konnte sein Team jeweils mit ein paar Minuten Powerhockey drohende Niederlagen in Siege ummünzen. Am Sonntag in Zürich war dies mit dem vorhandenen Spielermaterial – der ZSC konnte seine Absenzen dank einem deutlich grösseren Kader besser kaschieren – ganz einfach nicht mehr möglich, Neuzuzug Timo Haussener, der Center des dritten Blockes, hatte in diesen 60 Minuten wohl so viel Eiszeit wie noch nie. Der neu zusammengesetzte Sturm hatte insbesondere in der Startphase die besten Chancen, obwohl sie meistens guten Linien mit zum Teil zwei ausländischen Stürmern gegenüberstanden.

Nach dem Spiel machte dem wenig genervten Dubé weniger die Niederlage als vielmehr die ungewisse Situation in der Liga zu schaffen: «Für den Staff ist es so enorm schwierig, so zu arbeiten. Wir bereiteten die Mannschaft auf den EVZ als Gegner vor, dann heisst es ein paar Tage davor plötzlich, dass wir gegen Zürich spielen werden. Diese Situation mit ständigen Wechseln macht wirklich müde, du kannst nie richtig planen.» Besser wird es übrigens nicht, denn weder die Meisterschaftsplanung noch die Abgabe von Spielern an die Olympischen Spiele ist im Moment nur ansatzweise geplant.

Eigentlich soll Gottéron am Freitag zu Hause gegen Lausanne die nächste Partie bestreiten, sicher ist aber überhaupt noch nichts. Ob bis dahin der eine oder andere angeschlagene Spieler zurückkehrt, weiss der Coach noch nicht. Gestern verzichtete er freiwillig auf Junioren, um bezüglich der Corona-Situation nichts zu riskieren.

ZSC-Trainer Rikard Grönborg sprach derweil von einem unbequemen Gegner, der seinem Team das Leben schwer gemacht habe. Weil Gottéron vorne nur mit drei Linien gespielt habe, habe er selber viel Mühe gehabt, wie er seine vier Sturmformationen laufen lassen wolle. Das sei eines der Probleme gewesen, warum man den Match nicht schon früher in trockene Tücher gebracht habe.

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