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Gottéron von Lugano bös zerzaust

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Eigentlich lief zuletzt beim HC Lugano gar nichts zusammen. Das diskussionslose 0:5 am Freitag in Bern war für den ambitionierten Vizemeister die siebte Niederlage in acht Spielen. Da kam es den Tessinern gerade recht, dass am Samstagabend das ebenfalls formschwache Gottéron in der Resega gastierte. Die offensichtlich gekränkten Stars aus dem Sottoceneri nutzten dies, um sich mit acht Toren und einem überzeugenden Sieg fürs Erste den Frust so richtig vom Leib zu schiessen. Richtig schwer machte es ihnen allerdings die Truppe von Coach Larry Huras dabei nicht, denn es war die mit Abstand schlechteste Vorstellung der Freiburger unter der Leitung des kanadischen Trainers. Nur dank dem Auswärtssieg der SCL Tigers in Ambri rutschten die kriselnden Saanestädter nicht auf den letzten Tabellenplatz ab.

4 Tore in den ersten 14 Minuten

Nachdem das Team mit Benjamin Conz im Tor zuletzt zweimal ohne Punkte vom Eis gegangen war, machte Huras gegen Lugano wiederum eine Torhüterrochade und brachte Ersatzkeeper Dennis Saikkonen. Allerdings mit wenig Erfolg, denn die drei ersten richtigen Schüsse der Bianconeri liess der junge Keeper passieren, und so lagen die Gäste nach einer Viertelstunde schon hoffnungslos mit 0:4 hinten. Zur Formschwäche der Hintermannschaft kamen noch unnötige Strafen dazu, die Lugano mit seinem starken Powerplay zum beruhigenden Vorsprung nutzte. Vor allem dem Offensivtrio Fazzini/Martensson/Klasen hatten die Gäste an diesem Abend nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen; der erste Sturm der Gastgeber hat in dieser Saison wohl noch kaum einmal auf dem Eis so freien Ausgang erhalten. Weil man mit Doppeltorschütze Gregory Hof mann, der jeweils im Überzahlspiel an der blauen Linie agierte und von dort seine gefährlichen Weitschüsse anbrachte, einen weiteren offensiven Aktivposten hatte, fiel die defensive Bilanz des Verlierers am Schluss ziemlich brutal aus. Eigentlich wollte Coach Huras diesen vier Leadern beim Vizemeister mit seinem Ausländersturm und im Powerplay mit Julien Sprunger als Blueliner eine sportliche Antwort entgegensetzen. Got­térons Teamleader erwischten aber wie die meisten ihrer Kollegen einen rabenschwarzen Abend und konnten nie Akzente setzten.

Detail am Rande: Nach 20 Minuten musste Saikkonen seinen Platz für Conz räumen, bei zwei der ersten vier Gegentore hatte ihm Ryan Gardner vor dem Tor in gewohnter Manier die Sicht verdeckt. Just der Center also, den Sportchef Christian Dubé Anfang dieser Saison durch Anton Gustafsson ersetzte, der nach seinem Blitzabgang in Freiburg am Wochenende bereits beim schwedischen Traditionsklub Färjestad einen Vertrag bis Ende Saison unterschrieb.

Keine Steigerung

Wer nach dem total verpatzten Startdrittel auf eine Reaktion der Freiburger gehofft hatte, sah sich schnell enttäuscht. Die Tessiner, die ohne eine Handvoll angeschlagene Stammspieler (darunter Offensivstar Damien Brunner) antreten mussten, liessen nicht nach und zogen bis zum zweiten Seitenwechsel mit weiteren vier schön herausgespielten Treffern voll durch. Nach 38 Minuten stand es bereits 8:0.

Immerhin konnte Freiburg im Schlussdrittel die Schmach eines Stängelis verhindern und Larri Leeger zwei Minuten vor Schluss den Ehrentreffer erzielen. Viel Freude löste dieser im Lager der Freiburger jedoch kaum aus. Zu unterlegen war man dem Gegner an diesem Abend gewesen. Einzig vor dem Anpfiff liess etwa Stürmer Michal Birner in einem unnützen Scharmützel mit Luganos Julian Walker seine Muskeln für einen Moment spielen, danach war auch von ihm kaum mehr etwas zu sehen.

Für den ehemaligen Gotté­ron-Trainer Paul-André Cadi­eux, der als Co-Kommentator bei Radio Fribourg tätig ist, waren die vielen ungenauen Zuspiele, mangelndes Schlittschuhlaufen und fehlende Zweikampfstärke die Hauptgründe für die bittere Niederlage, die laut ihm besonders mental Spuren hinterlassen werde.

Damit schwinden für die vorgeführten Freiburger die Hoffnungen auf einen Playoffplatz am Ende der Qualifikation immer mehr. Mit zwei nur mittelmässigen Keepern, einer schwachen Abwehr ohne ausländischen Abwehrchef (wie das lange Zeit Shawn Heins war) und vielen launischen Stürmern wird es schwer sein, nach vorne zu kommen. Zudem konnten sich in Lugano die sogenannten Rollenspieler einmal mehr nicht wie zum Beispiel Luganos Doppeltorschütze Luca Fazzini in den Vordergrund spielen.

Sprunger mit hängendem Kopf

Wie immer in solchen schwierigen Situationen musste Captain Julien Sprunger zusammen mit seinem Coach Larry Huras nach dem Spiel zum (nicht) Gezeigten Stellung nehmen. Der tief enttäuschte Topskorer fand kaum Worte für den Auftritt seiner Mannschaft: «Wir waren zwei Drittel lang weder mit dem Körper noch mit dem Kopf auf dem Eis, ich weiss nicht, was passiert ist. Dafür gibt es eigentlich keine Entschuldigung. Trotzdem dürfen wir jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken und müssen versuchen, zusammenzustehen und nach vorne zu schauen.» Mit den ziemlich gleichen Worten beschrieb Trainer Larry Huras das Geschehen: Er hofft, dass Freiburg mit dem Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals morgen in Vitkovice gegen einen wiederum starken Gegner den Kopf auf einem anderen Terrain wieder etwas lüften kann.

Telegramm

Lugano – Gottéron 8:1 (4:0, 4:0, 0:1)

5623 Zuschauer. – SR Dipietro/Wiegand, Bürgi/Castelli. Tore: 8. Fazzini (Chiesa, Martensson) 1:0. 10. Hofmann (Bertaggia, Wilson/Ausschluss Schilt) 2:0. 12. Fazzini (Furrer, Klasen/Ausschluss Schilt) 3:0. 14. Hofmann (Bertaggia, Zackrisson/Ausschluss Schilt) 4:0. 25. Chiesa (Martensson) 5:0. 29. Klasen (Martensson, Furrer/Ausschluss Rathgeb) 6:0. 31. Klasen (Furrer, Bürgler/Ausschluss Rathgeb) 7:0. 38. Fazzini (Martensson, Klasen) 8:0. 57. Leeger (Mauldin) 8:1. Strafen: 9-mal 2 plus 5 Minuten (Sannitz) plus Spieldauer (Sannitz) gegen Lugano, 8-mal 2 plus 5 (Schilt) plus 10 Minuten (Kienzle) plus Spieldauer (Schilt) gegen Gottéron.

Lugano: Merzlikins; Chiesa, Furrer; Sartori, Wilson; Hirschi, Vauclair, Ronchetti; Fazzini, Martensson, Klasen; Bürgler, Zackrisson, Hofmann; Bertaggia, Sannitz, Walker; Reuille, Gardner, Morini; Romanenghi.

Freiburg-Gottéron: Saikkonen/Conz (ab 21.); Leeger, Stalder; Rathgeb, Abplanalp; Kienzle, Schilt; Maret; Sprunger, Bykow, Ritola; Mauldin, Cervenka, Birner; Fritsche, Rivera, Neuenschwander; Neukom, Schmutz, Mottet.

Bemerkungen: Lugano ohne Lapierre, Sondell (überzählige Ausländer), Manzato (krank), Fontana, Ulmer, Kparghai und Brunner. Gottéron ohne Chavaillaz (alle verletzt) und Picard (überzähliger Ausländer). – Pfostenschüsse: 15. Mauldin, 26. Sprunger.

Die FN-Besten: Fazzini, Abplanalp.

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