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Gottérons Nummer 1 wankt

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Die Rollenverteilung beim Saisonstart war eindeutig: Benjamin Conz ist die klare Nummer 1 im Kasten von Gottéron und der neu verpflichtete Dennis Saikkonen der Ersatz. Zuletzt aber schien es, als ob diese Hierarchie ins Wanken geräte. Zunächst sprach Trainer Larry Huras – Saikkonen hatte in der Champions Hockey League und bei seinem ersten NLA-Einsatz für die Freiburger in Kloten durchaus ansprechende Leistungen gezeigt – von einem Goalie 1a und einem Goalie 1b, und am Samstag in Davos spielte der Schweizer mit finnischem und schwedischem Pass sogar das dritte Meisterschaftsspiel für Gottéron in Serie. Dies, nachdem der 24-Jährige zuvor in sechs Partien nie als Verlierer vom Eis gegangen war. Diese Serie riss mit der 3:5-Niederlage bekanntlich, und Torhüter Saikkonen war mit einer ungenügenden Fangquote von 85 Prozent und einigen Schnitzern daran nicht unschuldig.

Mehr Teamkollege denn Rivale

Für Saikkonen, der drauf und dran gewesen war, eine Art Wachablösung im Freiburger Tor zu provozieren, war die Partie in den Bündner Bergen damit ein erster Dämpfer. Es ist deshalb wenig überraschend, dass heute in Lausanne wieder Conz zwischen die Pfosten zurückkehrt. Obwohl der Jurassier mit der zwischenzeitlichen Degradierung zur Nummer 2 in seinem Stolz verletzt wurde, ist er darauf bedacht, die Goaliefrage nicht zusätzlich anzuheizen. «Es ist normal, dass Dennis nach dem Sieg gegen Servette vom Freitagabend in Davos wieder gespielt hat. Jeder andere Trainer hätte so entschieden, und ich selbst auch.» Schliesslich habe Saikkonen dem Team bei jedem seiner Einsätze eine Chance auf den Sieg gegeben. Deshalb steige er am Dienstag auch nicht mit dem Gefühl in den Match, es nun allen beweisen zu müssen, sagt Conz. «Ich will ganz einfach dazu beitragen, dass wir gewinnen. Denn was momentan einzig und allein zählt, ist, dass wir über den Strich kommen.»

Der 25-Jährige räumt dann doch noch ein, dass er zuletzt frustriert gewesen sei. Etwa dann, als er beim Auswärtsspiel in Bern eine starke Leistung gezeigt hatte und doch als Verlierer vom Eis gehen musste. «Und natürlich ziehe ich es vor, selber zu spielen. Das tut jeder Torhüter», ergänzt Conz, der in Saikkonen trotz allem keinen Rivalen, sondern vielmehr einen Teamkollegen sieht. «Wir haben bereits im Sommer jeden Tag gut zusammen trainiert. Wir pushen und unterstützen uns gegenseitig. Es ist angenehm, mit jemandem zu arbeiten, mit dem man sich versteht. Andernfalls ist es komplizierter», erklärt Conz, der damit gewiss das Verhältnis zum früheren Ersatzgoalie Melvin Nyffeler anspricht.

Conz noch vorne

Auch wenn Saikkonen an der Vormachtstellung von Conz gerüttelt hat, so bleibt festzuhalten, dass die langjährige Nummer 1 im Freiburger Tor die Vorteile nach wie vor auf seiner Seite hat. Obwohl beide bezüglich Abwehrquote unter dem Liga-Durchschnitt von knapp 92 Prozent liegen (Conz 90,4, Saikkonen 89,9), so sprechen die Konstanz und die Coolness am Ende zugunsten des Jurassiers. Nicht zu vergessen ist bei all dem, dass mit Conz in der breiten Öffentlichkeit viel kritischer umgegangen wird als mit Newcomer Saikkonen, der noch ein wenig unter Welpenschutz steht. «Benji ist die Nummer 1 und hat deshalb den grösseren Druck», bestätigt Gottérons Goalie-Trainer David Aebischer. «Die Siegesserie von Dennis ist zu Ende gegangen. Jetzt liegt es an Benji, eine zu starten.» Der langjährige NHL-Torhüter ist überzeugt, dass Conz die Pause gutgetan hat und er schon heute in Lausanne eine Reaktion zeigen wird. Aebischer, der täglich mit den beiden Goalies arbeitet, diskutiert die Torhüterfrage regelmässig mit Huras. «Letzten Endes trifft aber der Trainer den Entscheid, wer spielt.» Normalerweise teile der Trainer seinen Entschluss zwei Tage vor dem Spiel mit, hält Benjamin Conz fest. Zuletzt geriet aber auch diese Regel etwas durcheinander.

Zukunft steht auf dem Spiel

«Dennis wird zu weiteren Spielen in der Meisterschaft kommen», kündigte Huras derweil an, in der Hoffnung, dass sich einer der beiden Kontrahenten als fixer Starter herauskristallisieren wird. «Mein Wunsch ist, dass sich einer der beiden bis Weihnachten den Stammplatz erkämpft und aufgrund seiner Leistungen nicht mehr hergibt», sagt Huras.

Es liegt ganz allein Conz, heute in Lausanne den ersten Schritt zu tun, um dieser eine zu werden. In der Saison 2014/15, als ihm mit Nyffeler zuletzt ein Widersacher seine Position streitig gemacht hatte, konnte er seine Verunsicherung nicht vollends kaschieren. Gelingt es ihm diesmal, sämtliche Diskussionen um seine Person verstummen zu lassen? Denn schlussendlich steht seine langfristige Zukunft bei Gottéron auf dem Spiel – nicht mehr und nicht weniger –, denn sein Vertrag läuft Ende nächster Saison aus .

«Die Siegesserie von Dennis ist zu Ende gegangen. Jetzt liegt es an Benji, eine zu starten.»

David Aebischer

Goalie-Trainer

«Natürlich ziehe ich es vor, selber zu spielen. Das tut jeder Torhüter.»

Benjamin Conz

Gottéron-Goalie

Der heutige Gegner

Die Fakten zum HC Lausanne

Topskorer ist der ehemalige Gottéron-Spieler Joël Genazzi (9 Tore, 12 Assists), der gemäss der NZZ am Sonntag in den nächsten fünf Jahren beim LHC 2,5 Millionen Franken einstreichen wird.

Die Waadtländer sind im Powerplay brandgefährlich. Jedes vierte Überzahlspiel nutzt Lausanne aus.

10,1 Prozent der Schüsse des LHC führen zu einem Torerfolg. Nur Kloten (10,8 Prozent) ist effizienter.

Oldies but Goldies: Der 41-jährige Goalie Cristobal Huet (Fangquote von 91,5 Prozent) hat gestern seinen Vertrag um eine Saison verlängert.

Lausanne gewann bisher alle drei Direktduelle der Saison gegen Gottéron (zweimal zu Hause, einmal auswärts).

Vorschau

Huras fordert in Lausanne Konzentration von Beginn weg

Heute (19.45 Uhr) spielt Gottéron bereits zum dritten Mal in dieser Saison in Lausanne. Die ersten beiden Duelle in der Malley-Halle gingen verloren. Anders als am Samstag in Davos, als die Freiburger schnell mit zwei Toren in Rückstand geraten waren, fordert Trainer Larry Huras heute Konzentration von Anfang an. Dazu gehöre auch das Aufwärmen, das ihm in Davos nicht gefallen habe.

In Sachen Aufstellung wollte Huras nicht konkret werden. Es ist aber davon auszugehen, dass Conz ins Tor zurückkehren wird. Bei den Ausländern wird erneut Picard überzählig sein. Leichte Anpassungen sind des Weiteren bei der Linienzusammenstellung vorgesehen. Mottet dürfte auf Kosten Ritolas neben Sprunger und Bykow stürmen, während der Schwede zusammen mit Gustafsson und Neukom auflaufen könnte.

Auf der Verletztenliste steht einzig Michaël Loichat, der an einer Gehirnerschütterung laboriert.

fs

Ambri – SC Bern 19.45

Servette – ZSC Lions 19.45

Kloten – Lugano 19.45

Lausanne – Gottéron 19.45

SCL Tigers – Biel 19.45

Zug – Davos 19.45

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