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Marcus Sörensen kommt nach einer Dummheit glimpflich davon

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Nach seinem Kniecheck in Spiel 3 der Playoff-Viertelfinalserie (Best of 7) gegen Lugano muss Gottérons Marcus Sörensen heute im Tessin zuschauen. Auch Captain Julien Sprunger wurde von der Liga für eine Partie gesperrt.

«Ich habe den Eindruck, dass sie nervös werden», sagte Arttu Ruotsalainen, der am Mittwoch dank seinem Treffer zum 2:1 in der dritten Minute der Overtime den HC Lugano zurück in die Serie gegen die Freiburger schoss. Der finnische Stürmer bezog sich mit dieser Aussage mit Bestimmtheit auch auf die Aktion von Gottérons Marcus Sörensen, der nach dem entscheidenden Tor völlig überflüssig sein Knie leicht vorschob und damit das Bein von dem ihn kreuzenden Bernd Wolf traf. Der Tessiner Verteidiger blieb daraufhin lange liegen und musste beim Gang in die Kabine gestützt werden. Die TV-Aufnahmen zeigten, dass Sörensens Geste nicht ohne Absicht erfolgt war. Am Donnerstagmorgen fiel das Verdikt der Liga. Der Player Safety Officer (PSO) taxierte das Vergehen des Schweden als Check gegen das Knie, beantragte aber nur eine Spielsperre. «Der Kontakt sieht nicht kraftvoll aus, aber das Spiel war bereits zu Ende», schrieb der PSO in seiner Urteilsbegründung. Der Einzelrichter der Liga teilte diese Einschätzung. Mit nur einer Spielsperre und der Busse von 2500 Franken kommt Sörensen zweifelsohne gut weg.

Sportdirektor Gerd Zenhäusern wollte die Aktion Sörensens und das daraus resultierende Verdikt nicht weiter kommentieren. «Wir nehmen es zur Kenntnis», meinte er nur, liess jedoch durchschimmern, dass es durchaus auch schlimmer hätte kommen können und eine längere Sperre möglicherweise ein Gamechanger in dieser Serie gewesen wäre. Der Aussetzer des Liga-Topskorers hatte den Schlusspunkt eines insgesamt verpatzten Abends der Hausherren der BCF-Arena gesetzt. Dass Spiel 3 wenig mit den ersten beiden Partien, als die Freiburger das Geschehen noch klar dominierten, gemein haben würde, war am Mittwoch rasch einmal offensichtlich. Lugano, viel entschlossener als zuvor noch, spielte gekonnt auf der Klaviatur der Provokation – und Gottéron fiel darauf hinein.

Sprunger: «Es war viel Pech dabei»

Der Crosscheck von Julien Sprunger in der 5. Minute gegen den Nacken von Mirco Müller entsprang zwar der Hitze des Gefechts, war aber gleichwohl unnötig. Auch Freiburgs Captain kassierte für sein Vergehen eine Spielsperre und fehlt damit wie Sörensen am Freitag in der Südschweiz. «Da war viel Pech dabei», erklärte Sprunger am Donnerstag nach dem freiwilligen Training. «Treffe ich ihn drei Zentimeter weiter unten, passiert nichts.» Er habe in der Startphase der Partie das Revier markieren wollen, «das ist in den Playoffs eben so». Zu viel der Emotionen seien aber nicht im Spiel gewesen, meinte der Routinier. Zenhäusern seinerseits kritisierte die fehlende Disziplin. Man habe sich aus dem Spiel bringen lassen. «Kleine Dinge wie Stockschläge nach dem Pfiff in die Waden des Gegners oder noch ein kleiner Check beim Auswechseln gehören dazu, aber wir müssen reif genug sein.» Der Sportdirektor nimmt diesbezüglich insbesondere seine Führungsspieler in die Pflicht. «Leader wie Sörensen und Sprunger müssen den Weg vorgehen.» Gerade das völlig unnötige Foul des Schweden – der seine Tat bereut – sei nicht akzeptabel. Nicht nur Trainer Christian Dubé, auch Zenhäusern sprach Sörensen am Donnerstagmorgen deshalb ins Gewissen.

Julien Sprunger musste am Mittwoch bereits in der 5. Spielminute in die Kabine.
Bild: Keystone

Der Sportdirektor hofft, dass die Niederlage in Spiel 3 für seine Mannschaft eine gute Lektion gewesen ist. «Wenn wir in diesen Playoffs weit kommen wollen, dann geht das nicht nur über technische Fähigkeiten und ein gutes Powerplay sowie Boxplay, sondern auch über die Disziplin.» Die wird am Freitag in Lugano unerlässlich sein, um in der gewiss hitzigen Atmosphäre bestehen zu können. «Die Tessiner werden mit 200 Prozent Einsatz kommen», weiss Sprunger, der dem Spiel als Zuschauer beiwohnen wird. Bedenken, dass seine Teamkollegen die Nerven einen Strich durch die Rechnung machen werden, hat er aber nicht. «Das ist nichts Neues für uns. Ob Lausanne, Bern oder Lugano, es ist immer eine grossartige Stimmung.»

Emmerton kein Eins-zu-eins-Ersatz

Während für Sprunger der zuletzt überzählige Dominik Binias wieder ins Team rutscht, wird Sörensen durch Ersatzausländer Cory Emmerton ersetzt. Trotzdem wiegt der Ausfall des Schweden ungleich schwerer als derjenige von John Quenneville. Auch der Kanadier von Lugano wurde von der Liga für eine Partie aus dem Verkehr gezogen, nachdem er am Mittwoch Lucas Wallmark einen Faustschlag an den Hinterkopf verpasst hatte. «Ich werde kein Marcus sein, er ist der Topskorer der Liga, aber für genau einen solchen Fall wie jetzt bin ich hier», sagte Emmerton, der von Swiss-League-Club Sierre mit einer B-Lizenz zu Gottéron gestossen ist und bisher das letzte Qualifikationsspiel gegen den SCB bestritten hatte. Er werde sein Spiel spielen, «das heisst in beide Richtungen verlässlich zu sein. Es ist nicht die Zeit, um neue Dinge zu probieren.» Er wolle einfach sehr solid und einfach spielen, um in den Rhythmus zu kommen. «Ich bin nicht gestresst. Stressig war es, die ersten drei Spiele von aussen mitzuverfolgen. Das ist härter, als selbst zu spielen. Einmal auf dem Eis denkst du an nichts anderes mehr.»

Cory Emmerton kommt in Lugano zu seinem Playoff-Debüt für Gottéron.
Archivbild: Keystone

Emmerton wird Sörensen in der Aufstellung nicht eins zu eins ersetzen. Er spiele, wo es ihn benötige, sagte der Kanadier. Weil er aber auf der Centerposition eher zu Hause ist als auf dem Flügel, wie es der Schwede ist, wird er auch in Lugano seine angestammte Rolle erfüllen. Weil Wallmark, Jacob de la Rose und Samuel Walser auf der Mittelachse gesetzt sind, dürfte Sandro Schmid auf den Flügel ausweichen. «Ja, es wird viele Wechsel geben», kündigte Assistenztrainer Pavel Rosa an. Das sei aber weiter kein grosses Problem, weil das Spielsystem konsequent angewandt werde.

Kempe oder LaLeggia

Aufseiten der Tessiner gilt es abzuwarten, ob Wolf nach dem Kniecheck von Sörensen spielen kann. Unwahrscheinlich ist, dass Torhüter Niklas Schlegel, der in Freiburg nach wochenlanger verletzungsbedingter Absenz bei seinem Comeback eine Klasseleistung zeigt, seinen Platz wieder auf Kosten des Finnen Mikko Koskinen abgeben muss. Viel eher dürften der schwedische Stürmer Mario Kempe oder der kanadische Verteidiger Joey LaLeggia – die beide bisher überzählig waren – für den gesperrten Quenneville nachrücken.

Lugano-Hüter Niklas Schlegel zeigte am Mittwoch eine starke Partie.
Bild: Keystone

Es sei noch nie eine Mannschaft Schweizer Meister geworden, ohne Widerstände überwinden zu müssen, hatte der ehemalige Gottéron- und Lugano-Verteidiger Philippe Furrer vor dem Start der Viertelfinalserie gesagt. Ob die Freiburger die Kapazitäten mitbringen, an einer Aufgabe zu wachsen, können sie am Freitag unter Beweis stellen. Entweder gelingt Gottéron die Reaktion und Ruotsalainens Empfinden ist falsch, oder die Best-of-7-Serie ist vor dem fünften Spiel am Sonntagabend in Freiburg mit einem allfälligen 2:2-Ausgleich der Tessiner endgültig lanciert.  

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