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Gottérons TK-Direktor von Mentlen zu Lugano

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Gottérons TK-Direktor von Mentlen zu Lugano

Wechsel in der Chef-Etage des Freiburger Eishockeyvereins – Rottaris neuer TK-Chef

Gottéron erreichte diese Saison die Playoffs nicht und musste in die Playouts. Dieser Misserfolg zeitigt nun Konsequenzen in der Chefetage. Der technische Direktor, Roland von Mentlen, zieht einen Schlussstrich unter sein fast fünfjähriges Wirken an der Saane. Er wird TK-Chef beim HC Lugano.

Von GUIDO BIELMANN

Roland von Mentlen stand wegen seiner Transferpolitik in dieser Saison arg in Kritik. Die Fangemeinde des Clubs wirft ihm vor, Spieler engagiert zu haben, die gerademal NLB-tauglich seien, und überhaupt habe er in der ganzen Transferpolitik versagt. Wer sonst sei denn schuld am Misserfolg bzw. an der Teilnahme an den Abstiegsrunden, heisst es allenthalben.

Roland von Mentlen hat die Konsequenzen gezogen und entflieht der Freiburger Kritik, indem er in sein geliebtes Tessin geht, wo er ein Landhaus mit einer kleinen Schafherde besitzt: «Das Engagement beim HC Lugano ist ein grosser Glücksfall für mich. Einerseits bin ich endlich im renommiertesten Eishockeyclub der Schweiz. Andererseits kann ich wegen der geografischen Nähe auch viel intensiver meinem Hobby, der Schafzucht, frönen.» Was von Mentlen nicht sagt: Beim HC Lugano trifft er auch viele seiner früheren Gottéron-Schäfchen wieder, die er dorthin verkauft hat.
Dass er überhaupt zu Freiburg/Gottéron gezogen sei, bereut Roland von Mentlen allerdings nicht: «Ich habe hier viel von der lateinischen Mentalität gelernt. Das wird mir jetzt sicherlich helfen, mich im Tessin schnell einzuleben.»
Roland von Mentlens Verdienst bei Freiburg/Gottéron besteht darin, dem Club professionelle Strukturen gegeben zu haben. Auch wird er als derjenige in die Geschichte eingehen, der dem Trainer McParland an der Bande vor aller Öffentlichkeit, wenn auch mit vorgehaltener Hand, erklärt hat, was Eishockey ist.

Er wird auch als der technische Direktor mit dem Abplanalp-Skandal der vergangenen Saison in die Geschichte eingehen. Dabei hatte er vom Farmteam Düdingen unberechtigterweise einen Spieler eingesetzt. Dadurch wurde Gottéron am grünen Tisch von den Playoff-Viertelfinals ausgeschlossen.
Von Mentlen machte diese Saison den Riesenlapsus jedoch wieder wett. Er brachte dem neuen Club-Präsidenten, Laurent Schneuwly, das Eishockey-ABC bei, nachdem dieser zu spät bemerkt hatte, dass er sich nicht auf dem glatt polierten Parkett der Juristerei, sondern auf dem blanken Eis der rauhbeinigen Sportwelt befand – Schneuwly, dessen feinburschiges Auftreten im Widerspruch zu diesem eher rüden Sports steht.
Der Dickhäuter hat Lust auf Salami

Roland von Mentlen, der technische Direktor, braucht Luftveränderung. Er zieht den Salami-Duft im Tessin der vom Greyerzerkäse geschwängerten Luft im St. Leonhard vor.

Mit ROLAND VON MENTLEN
sprach GUIDO BIELMANN

Roland von Mentlen, was hat Sie bewogen, Freiburg zu verlassen?

Auch für einen Dickhäuter wie mich gibt es Grenzen im Einstecken der Kritik. Ausserdem brauche ich Luftveränderung und eine neue Herausforderung. Nach dem penetranten Geruch des Greyerzerkäses all die Zeit hier sehne ich mich nach dem würzigen Duft der Tessiner Salami.

Spass beiseite. Was sonst als der bessere Lohn zieht sie zu Lugano? Vieles wird dort gleich wie in Freiburg sein, denn sie haben ja diesen Winter schon eine ganze Armada Gottéron-Spieler dorthin transferiert.

Genau das ist der Reiz der Sache. Ich will sehen, was mit den gleichen Leuten in einem anderen Umfeld möglich ist. Ob sie mit mehr Lohn tatsächlich auch besser spielen?

Aber das Umfeld wird bei Lugano nicht viel anders als hier in Freiburg sein, denn Sie, Roland von Mentlen, sind ja nächste Saison dort. So wird das Umfeld wieder – gleich wie bei Gottéron – den Stempel «von Mentlen» tragen.

Schon möglich, dass sich mein Gepräge auch im Tessin durchsetzen wird. Aber die Spieler stört so was kaum, solange der Lohn stimmt. Richtige Eishockeyaner können ja bei einem Clubwechsel auch mit Spielern auskommen, mit denen sie sich vorige Saison noch regelmässig geprügelt haben.

Eine Frage zu ihrem Hobby, der Schafzucht: Sehen Sie Parallelen zwischen einer Eishockeymannschaft und einer Schafherde?

Rein optisch ist es ja schwer, Eishockeyspieler mit ihren versteckten Gesichtern untereinander zu unterscheiden. Das ist bei den Schafen auch so. Zudem braucht es bei einer Schafherde einfach einen guten
Hirten, der seine Laufhunde gut
im Griff hat und dirigieren kann – ganz gleich wie im Eishockey: Der technische Direktor – das Wort kommt von dirigieren – ist der Hirte, der übrige Staff kommt den Laufhunden gleich. Wenn das leise Pfeifen nicht reicht, braucht es harschere Töne, und schon läuft die Herde in die Richtung, die der Hirte will.
Vom Golfball zurück zum Puck

Von Mentlen ist weg, und ein Neuer, Altbekannter kommt zurück: Mario Rottaris, der seit seinem Eishockey-Rücktritt nun im Golfclub Wallenried als Manager Fuss gefasst hat. Der in Düdingen ansässige Burgdorfer und langjährige Gottéron-Spieler kommt für Gottéron wie gerufen: Ein Newcomer, dessen Lohnforderungen gewiss nicht so hoch wie die von Mentlens sein würden. Von Mentlen verlangte so viel wie ein gut bezahlter Turnlehrer im Kanton Zürich, wie er einmal vor versammelter Presse ausposaunte.

Mario Rottaris wird mit Sicherheit auch mit seiner Spielernähe Trümpfe ausspielen können, da ja seine Karriere noch nicht so lange zurückliegt: «Ich freue mich auf dieses Comeback im Eishockey. Das Fliegen des Golfballs, der für mich auch im gemächlichen Rollen nur schwer einzulochen ist, gefällt mir nach wie vor sehr. Aber das Flitzen des Pucks ist mir nie aus dem Sinn gegangen.»

Und im Umgang mit Menschen hat er sich in der Golfszene zweifellos einen feinfühligen Ton angeeignet – im Golfsport, wo es ja unter anderem auch von Leuten der Chefetagen nur so wimmelt, wird mit feinen Sätzen gesprochen und verhandelt, ohne auch nur ein lautes Wort sagen zu müssen.
Der feine Umgangston von Mario Rottaris wird in den Ohren der Gottéron-Leute wie Balsam sein nach dem mehrjährigen Stimmengewitter von Mentlens, der seine sonore Stimme gerne bei jeder Gelegenheit zum Besten gab. Von Mentlens Stimme passt übrigens perfekt ins Tessin, wo ja gerade die älteren Semester noch dem italienischen Gesang zugeneigt sind – dem italienischen Belcanto, der analog zu Carusos uralten Plattenaufnahmen kaum leise bzw. piano vorgetragen wird. bi
Abschieds-Apéro
heute im St. Leonhard

Gottérons scheidender TK-Chef Roland von Mentlen gibt heute Freitag in der Buvette des St.-Leonhard-Stadions einen Abschieds-Apéro, und zwar ab 11.00 Uhr. Die Eishockey-Fans sind zu diesem Apéro herzlichst eingeladen. bi

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