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Grosse Angst um Grundversorgung im Bezirk

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Eine Woche nachdem das Freiburger Spital HFR seine Strategie 2013–2022 präsentiert hat, nahm gestern die Sensler Arbeitsgruppe ProAkutTafers an einer Pressekonferenz in Tafers Stellung dazu. Für den Präsidenten der Taskforce, den Rechthaltner Ammann Marcel Kolly, ist klar: «Die geplante Aufhebung der Operationstätigkeiten am Standort Tafers ist ein herber Verlust für den Sensebezirk und würde eine massive qualitative Einbusse der medizinischen Grundversorgung zur Folge haben.» Deshalb fordert die Taskforce, dass in Tafers auch nach 2022 operiert wird.

«Wir wollen, dass die Patienten im Kanton Freiburg bleiben. Wir wollen keine Abwanderung. Aber das, was vom HFR nun vorgeschlagen wurde, ist nicht der richtige Weg dazu.» So äusserte sich Anton Merkle, Präsident der Sensler Ärztevereinigung, zur Strategie des HFR. Er kritisierte, dass diese nur auf der finanziellen Struktur des HFR basiere. «Aber es gibt noch viele andere Aspekte, die man berücksichtigen muss.»

«System wird demontiert»

Marcel Kolly erklärte, dass die Gesundheitsversorgung im Sensebezirk von drei Säulen getragen werde: dem Gesundheitsnetz (Spitex, Ambulanz, Gemeindeverband), dem Spital Tafers und den Sensler Hausärzten. Mit dem Entscheid des HFR, die Akutpflege ab 2022 in Freiburg zu konzentrieren und die Operationstätigkeit in Tafers aufzugeben (die FN berichteten), werde diese gute Zusammenarbeit infrage gestellt–«respektive scheibchenweise demontiert».

 Anton Merkle zeigte auf, was mit «scheibchenweise» gemeint ist. So hänge alles irgendwie zusammen, sagte der Facharzt für Kardiologie und Innere Medizin. Ohne die Spezialgebiete Chirurgie, Orthopädie und Innere Medizin mache zwangsläufig auch die Anästhesie keinen Sinn, was für die Qualität der Notfallversorgung nicht absehbare Folgen nach sich ziehe. Des Weiteren verliere das Spital Fälle und das Personal die Motivation und wandere ab. «Die Erosion ist im Gang. Viele Pflegefachfrauen wandern nach Bern ab, obwohl sie dort weniger verdienen.» Doch auch für die Sensler Hausärzte würden mit der HFR-Strategie wichtige Bereiche wegfallen und die Rekrutierung erschwert, sagte Franz Engel, Hausarzt in Düdingen. Denn die Hausärzte arbeiteten eng mit dem Spital Tafers zusammen und erhielten von diesem medizinisch-fachlichen Support, der für sie sehr wertvoll sei. «Man ist daran, ein vorbildliches Modell zu zerstören», so Marcel Kolly.

Vertrauensverlust

Die Taskforce will verhindern, dass noch mehr Patienten in andere Kantone abwandern. Sie geht aber davon aus, dass dieser «Tourismus» mit der beschlossenen Strategie nochmals verstärkt und die gesamte Freiburger Spitallandschaft damit geschwächt würde. «Das Vertrauen der Bevölkerung in das Freiburger Spital ist bereits jetzt alles andere als gut», sagte Kolly. Dies zeige insbesondere die massiv angestiegene Anzahl ausserkantonaler Spitalaufenthalte. In der Mai-Session des Grossen Rates hatte sich Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre erstaunt darüber gezeigt und nach Erklärungen gesucht (FN vom 16. Mai). «Ich sehe darin einen stummen Protest der Bevölkerung, die mit der Strategie nicht einverstanden ist», sagte Anton Merkle.

Am 12. Juni trifft sich die Taskforce mit der Staatsratspräsidentin. Dann will sie unter anderem in Erfahrung bringen, wie der Plan des HFR für die Übergangsphase in Tafers aussieht. Die Arbeitsgruppe hat zudem eine Petition lanciert, die sich «gegen den massiven Leistungsabbau im Deutschfreiburger Spital Tafers» richtet (FN vom Montag). Mindestens 10 000 Unterschriften sollen zusammenkommen.

«Ich sehe darin einen stummen Protest der Bevölkerung, die mit der Strategie nicht einverstanden ist.»

Anton Merkle

Präsident der Sensler Ärztevereinigung

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