Grosses Projekt aufgegleist
Misery-Courtion investiert in die Zukunft
Die Stimmbürger sagen Ja zum Projekt «Vereinfachte Güter-Zusammenlegung», sie nehmen die OS-Schulvereinbarung an und stimmen dem «Service mixte» zu. Diese Entscheide fallen leicht, denn Misery-Courtions Rechnung 2003 weist einen Einnahmeüberschuss auf.
Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN
«Wir können das Jahr 2003 mit einem erfreulichen Resultat abschliessen. Die laufende Rechnung schliesst mit einem Gewinn von rund 31 000 Franken», sagte Jean-Daniel Andrey, Syndic von Misery-Courtion an der gut besuchten Gemeindeversammlung. Dazu kommen zusätzliche Amortisationen von 560 000 Franken und rund 187 000 Franken Reserve, ergänzte er. Die Einnahmen im Jahr 2003 beliefen sich auf rund 5,067 Millionen und die Ausgaben auf rund 5,036 Millionen Franken. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug Ende Jahr 3896 Franken, ohne die Wasserrechnung 2249 Franken. Die laufende Rechnung und die Investitionsrechnung, die mit einem Ausgabenüberschuss von rund 490 000 Franken schliesst, wurden einstimmig angenommen.
«Dieses ausgezeichnete Resultat verdanken wir einerseits den höheren Steuereinnahmen und andererseits dem Sprung von der Klasse fünf in die Klasse sechs der Gemeinde-Klassifizierung. Ausserdem verfolgen wir eine konsequente Gemeindefinanzpolitik», erklärte Andrey. «Die Gemeindeversammlung ist der Ort, wo alle Entscheide getroffen werden», redete der Syndic den Bürgern ins Gewissen.
Die Stimmbürger hiessen die geänderten Statuten der OS-Vereinbarung zwischen Saane-Land und dem Haut-Lac français gut. Sie nahmen eine weitere Vereinbarung an und Misery-Courtion ist damit nun Teil des insgesamt 11 583 Einwohner umfassenden neuen Spitex-Vereins von Gemeinden des Haut-Lac und Wistenlach. Der neue, zweisprachige «service mixte» für die Pflege zuhause wird ab Januar 2005 wirksam und von Courtaman aus koordiniert werden.
Andrey stellte zusammen mit dem Vize-Syndic Laurent Aubry das Projekt «Vereinfachte Güterzusammenlegung, RPS» vor (siehe Kasten). Die Versammlung stimmte mit 62 Ja, 27 Nein bei 5 Enthaltungen dem Konsortium zu. Die Zustimmung zur 10-Prozent-Gemeindesubvention für das Projekt erfolgte mit 68 Ja gegen 18 Nein und 4 Enthaltungen. Jean-Paul Meyer, Dienstchef des kantonalen Meliorationsamtes, versicherte den Bürgern von Misery-Courtion, dass die Gemeinde nicht Bank spielen müsse in der Verwirklichung der Güterzusammenlegung. Schritt für Schritt werde geplant, Strassen verbessert und die entsprechenden Kredite gesprochen.
Einstimmig angenommen wurde das Projekt eines Gebrauchtwasser-Kollektors in Muntelier für 78 000 Franken.
Dem Bau eines Columbariums (Urnengräber-Wand) für 50 000 Franken wurde zugestimmt.
Fusionsverhandlungen eingestellt
Gemeinderat Jacques Berset informierte darüber, dass vorderhand keine weiteren Fusionsverhandlungen mit Villarepos geführt werden. Man konnte sich besonders im Schuldossier nicht einigen; Misery-Courtion müsste sich in der Vereinigung der OS Broye engagieren, was von dieser nicht gewünscht wird. Man unterhalte trotzdem weiter einen ausgezeichneten Kontakt mit Villarepos, betonte Berset.
Die Güterzusammenlegung
Bis 2008 wird eine Neuvermessung von Landflächen obligatorisch. Zahlreiche Gemeinden unternehmen vor diesem Termin die «RPS» (remaniement parcellaire simplifié), auch deshalb, weil Bund und Kanton sich jetzt noch mit 66 Prozent an den Kosten beteiligen. Die Gemeinde übernimmt 10 und die Landeigentümer 24 Prozent der Kosten (Eigentümer in Misery bezahlen somit 21 Rappen pro Quadratmeter). Für die Güterzusammenlegung Misery-Courtion werden total rund 7,685 Millionen Franken budgetiert oder 86,54 Rappen pro Quadratmeter Land. Der Gemeinde-Finanzplan sieht vor, jährlich rund 24 000 Franken für das Gemeindeland und rund 110 000 Franken für Gemeindesubventionen zu entrichten (bis zum Jahr 2010).
Auf dem Gemeindegebiet von Misery-Courtion, «la petite suisse» genannt, wird die RPS das Landwirtschaftsgebiet (ohne Wald und ohne Bauzonen) von Misery, Courtion, Cormérod und Cournillens rund 888 Hektaren umfassen. 218 Besitzer haben heute 1401 Artikel. Eine Parzelle kann mehrere Artikel enthalten. ess
