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Grünes Licht für die interkommunale Feuerwehr Sense-Nord

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es tut sich wieder etwas in der Feuerwehr-Landschaft des Sensebezirks. Die Gemeinden Alterswil, Bösingen, Düdingen, Heitenried, Rechthalten, St. Antoni, St. Ursen und Tafers bilden ab 2020 einen neuen Feuerwehrverband, der ein Gebiet von 22 500 Einwohnern abdeckt. Gestern Abend haben die Vertreter von acht Sensler Gemeinden und sieben Feuerwehrkorps im Oberamt Tafers die Vereinbarung für die künftige Zusammenarbeit unterschrieben.

Sie folgen damit dem Beispiel aus dem Oberland. Dort hatten sich bereits auf den 1. Januar 2009 die Feuerwehren von Brünisried, Oberschrot, Plaffeien, Plasselb und Zumholz zur interkommunalen Feuerwehr Sense-Süd zusammengeschlossen.

Zu wenig Leute für Pikettdienst

Erste Ideen für eine Zusammenarbeit im unteren Teil des Bezirks sind vor etwa vier Jahren in den Gemeinden Bösingen, Düdingen und Tafers aufgetaucht. Daraufhin haben die dortigen Feuerwehrkommandanten eine Arbeitsgruppe gebildet. «Sie kämpfen alle mit dem gleichen Problem», erklärt Oberamtmann Manfred Raemy. «Es fehlt tagsüber an Leuten, die den Pikettdienst gewährleisten können.» Da immer weniger Feuerwehrmitglieder ihren Arbeitsplatz zu Hause oder in einem Betrieb am Wohnort haben, ist die Anzahl Einsatzkräfte vielfach auch in grösseren Gemeinden ungenügend. «Auch der Stützpunkt Düdingen kennt diese Probleme. Durch Ausfälle wegen Ferien, Krankheit oder Unfall braucht es ein grösseres Reservoir an Personal.» Nach ersten Gesprächen hat sich das Feld nach und nach erweitert.

Partner mussten sich finden

Manfred Raemy verhehlt nicht, dass die Diskussionen auf dem Weg zu einem gemeinsamen Nenner nicht immer einfach waren. «Es gab bis jetzt sieben eigenständige Korps mit sieben Kommandanten, nun wird es einen Verband mit einer Leitung geben.» Ähnlich wie damals im Oberland habe man sich erst finden müssen. Bruno Grossrieder, der die Arbeitsgruppe geleitet hat, erklärt, dass diese trotz unterschiedlicher Interessen sehr lösungsorientiert ans Werk gegangen sei. Heute liege eine Vereinbarung vor, hinter der alle Partner stehen könnten.

Die Kooperation der Feuerwehren geschieht in Form einer interkommunalen Vereinbarung. «Wir haben lange über die Form der Trägerschaft diskutiert», sagt der Oberamtmann. Wichtig sei allen Gemeinden gewesen, kein schwerfälliges Gebilde zu kreieren, sondern eine Struktur, in der einfache Änderungen rasch umsetzbar seien. «Eine interkommunale Vereinbarung gibt uns die grösstmögliche Flexibilität.» So können beispielsweise alle Gemeinden ihre heutigen individuellen Gepflogenheiten in Bezug auf die Feuerwehrpflichtersatzabgabe beibehalten: Einige Gemeinden kassieren heute nichts ein, andere berechnen den Betrag gemäss steuerbarem Einkommen.

Material wird zentral gewartet

Die Ortskompanien bleiben bestehen. Sie bilden ein Bataillon, das dem Kommandanten des Stützpunkts Düdingen unterstellt ist. Alle am Verband beteiligten Gemeinden verabschieden ein gemeinsames Budget, bei dem die Kosten nach einem Verteiler gemäss Einwohnerzahl abgerechnet werden. Neues Material kauft der Verband für alle gemeinschaftlich ein und kann so günstigere Konditionen aushandeln. «Ein grosser Vorteil ergibt sich bei der Wartung: Weil die Feuerwehren aller Gemeinden das gleiche Material verwenden, ist es untereinander austauschbar», sagt Manfred Raemy. Vorgesehen ist, dass alle beteiligten Feuerwehren ihr Material im Stützpunkt Düdingen abgeben, wo es gereinigt und wieder einsatzbereit gemacht wird. Dazu wird ein Materialwart angestellt, der im Stützpunkt Düdingen stationiert sein wird. Die Stelle wird im Verlauf des nächsten Jahres ausgeschrieben. Zudem wird der Kommandant dieser Feuerwehr auch das Kommando der neuen interkommunalen Feuerwehr übernehmen. Für die Erledigung der administrativen Arbeiten wird eine Teilzeitstelle geschaffen.

Ist der Feuerwehrverband Sense-Nord einmal gegründet, gibt es – neben dem interkommunalen Feuerwehrverband Sense-Süd – noch drei Feuerwehrstrukturen im Bezirk: Giffers, Tentlingen und St. Silvester arbeiten bereits eng zusammen, ebenso Wünnewil-Flamatt und Ueberstorf, welche die Feuerwehr Untere Sense bilden. Schmitten hat sich entschieden, vorläufig eigenständig zu bleiben (siehe Kasten).

Vorgaben des neuen Gesetzes

Mit dem Zusammenschluss erfüllt der Feuerwehrverband Sense-Nord auch die Vorgaben des neuen Feuerwehrgesetzes (Ecalex). Dieses sieht unter anderem vor, dass Feuerwehren nach Gefahren und nicht mehr nach politischen und administrativen Grenzen ausrücken. Die Feuerwehr soll zwar weiterhin im Milizsystem organisiert sein, jedoch sollen die Einsätze professionalisiert werden. Langfristig ist vorgesehen, dass es pro Gebiet von rund 40 000 Einwohnern (also von der Grösse des Sensebezirks) nur noch eine Struktur mit mehreren Ausrückstandorten gibt. Das neue Gesetz soll in einem Jahr im Grossen Rat diskutiert werden und auf Januar 2020 in Kraft treten.

«Eine super Sache», sagt Elmar Berthold, Präsident des Feuerwehrverbandes Sense, zur Zusammenarbeit im Sense-Unterland. Selbst wenn die Vereinbarung aufgrund des neuen Gesetzes noch Änderungen erfahre, sei der Aufbau nicht vergebens gewesen. «Solche Kooperationen sind die Zukunft.» Aus Erfahrung wisse er, dass es Sinn mache, bei einem Einsatz die geografischen Grenzen ausser Acht zu lassen und die Kräfte je nach Ereignis effizienter einzusetzen. «So muss eine Feuerwehr nicht mehr sechs bis sieben Stunden im Einsatz stehen, um beispielsweise eine Ölspur zu beseitigen.»

Als Präsident des Feuerwehrverbandes bedauert Elmar Berthold, dass Schmitten bei der neuen Struktur nicht mitmacht. Als Gemeinderat von ebendieser Gemeinde unterstütze er den Entscheid des Gremiums, da dessen Argumente nachvollziehbar seien. «Ein späterer Anschluss ist ja nicht ausgeschlossen.»

Feuerwehr Sense-Nord

Schmitten will noch abwarten

Anfangs war auch die Gemeinde Schmitten bei den Gesprächen für die neue interkommunale Feuerwehr Sense-Nord dabei. Im Lauf der Gespräche hat sie sich aber zurückgezogen. «Wir bedauern dies», sagt Bruno Grossrieder, Präsident der Arbeitsgruppe. «Schon rein aus geografischer Sicht würde ein Mitmachen dieser Gemeinde Sinn machen.» Schmitten begründet den Entscheid damit, dass die Gemeinde momentan mit ihrer Feuerwehrstruktur gut aufgestellt ist, so der verantwortliche Gemeinderat Hans Schnell auf Anfrage. «Wir sind mit unserem Material à jour und erfüllen alle Vorgaben der Gebäudeversicherung.» Zudem sei Schmitten in der komfortablen Lage, noch genug Einsatzkräfte für den Tagespikettdienst zu haben. «Für kleinere Gemeinden, die weniger gut aufgestellt sind, ist diese Vereinbarung sicher ein Vorteil, für uns nicht.» Auch die Kosten hätten eine Rolle gespielt. Die neue Struktur wäre für Schmitten mit Mehrkosten verbunden gewesen, erklärt er. Zudem sei dem Gemeinderat die Reichweite von Sense-Nord etwas zu weit gegangen, so Schnell weiter. «Rechthalten gehört rein geografisch eher zum Oberland.» Ein weiteres Gegenargument von Schmitten war das neue Feuerwehrgesetz. «Es ist noch viel zu viel offen, wohin dieses Gesetz führt. Wir wollten deshalb lieber abwarten.»

Der Gemeinderat schliesse aber nicht aus, dass sich Schmitten zu einem späteren Zeitpunkt einer anderen Struktur anschliesse.

im

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