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«Hätten wir mit 0:5 verloren, dann würde ich mir Fragen stellen»

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Gottéron ist mit einer 2:3-Niederlage in die Playoff-Halbfinals gestartet. Denis Malgin erzielte in der 82. Minute kurz nach Beginn der zweiten Overtime den Siegtreffer für die ZSC Lions.

Spiel 1 der Best-of-7-Serie zwischen Gottéron und den ZSC Lions dürfte ein Vorgeschmack darauf gewesen sein, was in diesem Halbfinal noch folgen wird. Die beiden Teams lieferten sich am Freitagabend zum Auftakt ein Duell auf Augenhöhe, ganz so, wie es zu erwarten gewesen ist. Zweimal legten die Zürcher vor, zweimal konnten die Freiburger ausgleichen. Leistungsgerecht ging es in die Verlängerung. Die Entscheidung zugunsten der Gäste fiel dann in der zweiten Overtime, als Denis Malgin eine Vorlage von Maxim Noreau zum 3:2-Siegtreffer verwandeln konnte. Damit verloren die Freiburger in diesen Playoffs erstmals eine Verlängerung vor ausverkauftem Haus, nachdem sie im Viertelfinal gegen Lausanne noch zweimal die Zusatzschichten in der FKB-Arena mit Erfolg krönen konnten.

Waeber für Kovar

«Solche Fehler wie beim dritten Gegentreffer darf man nicht machen. Dafür muss man in diesem Stadium der Meisterschaft teuer bezahlen», konstatierte Christian Dubé und sprach damit das mangelhafte Backchecking in der entscheidenden Spielsituation an. So richtig sauer wirkte Gottérons Trainer kurz nach Spielende trotz der bitteren Heimniederlage aber nicht. «Der Effort war da, das Spiel hätte auf beide Seiten kippen können.» Damit hatte Dubé gewiss recht, auch wenn sich die Freiburger davon nichts kaufen können. Den besseren Start in diesen Playoff-Halbfinal hatten jedoch die Zürcher. Mit der ersten gefährlichen Zürcher Aktion des Spiels brachte Denis Hollenstein die Gäste in Führung. Reto Berra liess den Puck nach einem harmlosen Schuss nach vorne abprallen, derweil seine Hintermannschaft – wenig disponiert – den Torschützen allzu sehr gewähren liess (5.). Gottéron benötige allerdings nur gerade 28 Sekunden, um auf den Rückstand zu reagieren. Topskorer Chris DiDomenico schloss einen schnellen Freiburger Angriff im zweiten Anlauf erfolgreich ab, womit auch Ludovic Waeber schon früh hinter sich greifen musste. Weil der Tscheche Jakub Kovar – in den Viertelfinals gegen Biel überragend – krankgemeldet war, kam der Freiburger Torhüter erstmals seit dem 14. März und dem 2:1-Sieg in Zug wieder zum Einsatz. «Ich habe erst am Morgen davon erfahren. Ich bereite mich immer so vor, als ob ich spielen würde. Heute war ich aber ehrlicherweise etwas nervöser als sonst», erklärte Waeber.

Ludovic Waeber, der Freiburger im Zürcher Tor, konnte sich vom mitgereisten Anhang feiern lassen.
Keystone

«Ich war extrem überrascht, dass Waeber im Tor stand», räumte Dubé seinerseits ein, «aber am Ende änderte die Präsenz von Waeber nicht viel. Ausser vielleicht, dass Zürich so noch mehr Qualität auf der Centerposition hatte.» Weil die Zürcher wegen dem allerdings schon eine ganze Weile zurückliegenden NHL-Transfer von Pius Suter fünf Ausländer einsetzen dürfen, rückte mit Garrett Roe kurzerhand ein ehemaliger Liga-Topskorer in die Aufstellung. «Schön für sie», meinte Dubé zu diesem diskutablen Wettbewerbsvorteil trocken.

Diaz korrigiert seinen Fehler

Nach dem schnellen und intensiven Startdrittel flachte die Partie dann ein wenig ab. Die Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig mehr oder weniger. «Wir hatten etwas Mühe, Druck aufzusetzen», analysierte Zürichs Reto Schäppi. Bei nummerischem Gleichstand konnte Gottéron mit Kontern zwar für mehr Unruhe sorgen als die Lions, klare Chancen waren jedoch rar gesät. Noch mehr Bedeutung als ohnehin schon kam deshalb den Special Teams zu. In dieser Disziplin hatten die Freiburger in der Viertelfinalserie gegen den LHC bekanntlich geglänzt. Die Zürcher aber hatten das Videostudium offensichtlich intensiv betrieben. Gottéron bekundete gegen das im Vergleich zu Lausanne aggressivere Boxplay der Lions deutlich mehr Mühe. «Dennoch hatten wir einige Möglichkeiten in Überzahl. Leider haben wir sie nicht gemacht», haderte Gottéron-Verteidiger Raphael Diaz, der im Schlussabschnitt zu einer der prägenden Figuren wurde. Noch keine Minute war seit dem Puckeinwurf vergangen, da schlug Zürichs Nationalmannschaftssturm zum zweiten Mal zu. Diaz verlor in der Vorwärtsbewegung die Scheibe, die anschliessend über Hollenstein und Malgin zu Sven Andrighetto kam, der seine Farben erneut in Führung schiessen konnte. Naturgemäss intensivierte Gottéron danach seine Bemühungen, machte wieder mehr Druck auf Waeber – und wurde dafür belohnt. Auf Wiedergutmachung aus zog Diaz bis vors gegnerische Tor, wo Samuel Walser den Rebound zum neuerlichen Ausgleich abstauben konnte (49.).

Gottéron gab schon in Spiel 1 der Halbfinalserie gegen die Lions den Heimvorteil aus den Händen.
Keystone

Spielstruktur statt Emotionen

«In der Verlängerung war Zürich dann aber das bessere Team», musste Dubé eingestehen. Der Siegtreffer Malgins war die logische Folge, weshalb Gottéron in seinem ersten Playoff-Halbfinalspiel seit acht Jahren als unglücklicher Verlierer vom Eis musste. Auffällig war, dass die Partie über weite Strecken von der Taktik geprägt war, Spielwitz und Emotionen blieben meist aussen vor. Zum Nachteil der Freiburger? «Ich denke nicht, dass wir zu strukturiert gespielt haben», reagierte Dubé. «Obwohl wir nichts in unserem Spiel verändert haben, kamen wir zweimal zurück. Die Entscheidung fiel in der zweiten Overtime. Es hat nicht viel zum Sieg gefehlt. Wir hätten genauso gut gewinnen können.» Zürich sei nicht von ungefähr das talentierteste Team der Liga. «Es liegt nun an uns, Lösungen für das zweite Spiel zu finden.»

Malgin stoppen und Powerplays nutzen

Diaz gab derweil zu Protokoll, dass man sich das Leben oftmals selbst schwer gemacht habe. «Wir müssen beispielsweise beim Forechecking aggressiver sein. Die Zürcher verstehen es sehr gut, die Scheibe zu halten. Da sollten wir cleverer agieren.» Bereits am Sonntagabend bekommen die Freiburger im Hallenstadion die Chance, sich mit einem Sieg das Heimrecht wieder zurückzuholen. Einfach ist dieses Unterfangen allerdings nicht, zumal die Zürcher nach dem Sieg in der Belle gegen Biel mit dem Break in Freiburg weiter an Selbstvertrauen gewinnen konnten. «Batterien aufladen – und dann gehts weiter», sagte Diaz, der sich sicher ist, dass es eine lange Serie geben wird. Grossen Handlungsbedarf in Sachen Taktik sieht auch Trainer Dubé nicht. «Es gibt nicht viele Dinge zu verändern. Wir müssen die Linie um Malgin besser im Griff haben und die Überzahlsituationen ausnützen. Hätten wir mit 0:5 verloren, dann würde ich mir Fragen stellen, so aber nicht.»

Ob am Sonntag im Kasten der Zürcher erneut Waeber stehen wird, ist offen. «Am Samstagmorgen weiss ich vielleicht mehr. Ich bin jedenfalls bereit», sagte der Freiburger, der seine persönliche Erfolgsbilanz gegen seinen Stammclub weiter ausbauen konnte, obwohl er in der laufenden Saison die ersten beiden Spiele in der FKB-Arena verloren hatte.

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