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Handelsmittelschule – eine Vollzeitausbildung mit Lehr- und Berufsmaturaabschluss

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Wer nicht an einen Studiengang an einer Universität denkt, sondern viel lieber eine praxisnahe Ausbildung vorzieht, aber dennoch einen grossen schulischen Rucksack mit ins Berufsleben mitnehmen will, kann heute eine Handels- und Wirtschaftsmittelschule besuchen. Am Ende der vierjährigen Ausbildung nach der Orientierungsschule besitzt der Absolvent respektive die Absolventin das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis EFZ Kaufmann oder Kauffrau sowie die Berufsmaturität. Und diese Ausweise öffnen das Tor prüfungsfrei zu einer Fachhochschule. Und danach können auch weitere Studien wie der Bachelor und gar der Master folgen.

Positive Rückmeldungen

An den Freiburger Gymnasien bietet nur das Kollegium Gambach eine solche Ausbildung für Deutschsprachige an. Handelsmittelschulen können auf Französisch – abgesehen vom Kollegium Gambach – auch in Bulle und Payerne besucht werden. «Ja, wir erhalten positive Rückmeldungen von ehemaligen Schülerinnen und Schülern. Viele absolvieren danach eine Fachhochschule», sagt Samuel Niederberger, Vorsteher der deutschen Abteilung für die Handelsmittelschule. «Unsere Schule wird denn auch vor allem von Schülern besucht, die eine praxisnahe Ausbildung bevorzugen und wissen, dass sie danach eine Fachhochschule absolvieren wollen. Es sind auch Schüler, die sich nicht reif fühlen für das Berufsleben und ein schulisches und familiäres Umfeld bevorzugen, dies als Alternative zur Berufslehre», hält Niederberger gegenüber den FN weiter fest. Er verheimlicht aber nicht, dass es auch Schüler gibt, die keine Lehrstelle gefunden haben. «Wir haben auch Schüler mit Migrationshintergrund, wobei diese nach Anfangsschwierigkeiten wegen der Sprache eine wunderbare Entwicklung durchmachen können», ergänzt er. Weil es am Kollegium Gambach nur eine deutschsprachige Klasse gibt mit rund 20 Schülern und weil die Nachfrage grösser ist als das Angebot, müssen die Interessenten eine Aufnahmeprüfung absolvieren.

Viel Wirtschaft und Recht

In den ersten drei Jahren am Kollegium Gambach stehen Sprachen (Deutsch, Französisch, Englisch), Mathematik, Buchhaltung und Wirtschaft auf dem Programm. «Im zweiten und dritten Schuljahr werden sechs Stunden pro Woche in Betriebs- und Volkswirtschaft sowie Recht unterrichtet», sagt Samuel Niederberger und unterstreicht damit, dass eben an der Handels- respek­tive Wirtschaftsmittelschule diese Fächer grosses Gewicht erhalten. «Viele absolvieren danach ja auch die Fachhochschule für Wirtschaft», sagt er. Als Ergänzungsfächer werden Geschichte, Technik, Naturwissenschaften und Sport angeboten, im ersten Jahr auch bildnerisches Gestalten, im dritten Jahr Ethik und Philosophie. «Bereits im zweiten Jahr gibt es das Projekt ‹Mein Unternehmen›. Da müssen die Schüler ein Unternehmen gründen, müssen eine Marketing-Strategie entwickeln, Umfragen bei Konsumenten machen, die Buchhaltung erstellen. So werden sie auf das Berufsleben vorbereitet», hält er weiter fest und weist auch auf das Projekt Ika hin, das für Informatik, Kommunikation und Administration steht. Im dritten Jahr müssen die Schüler ihre Studienreise selber organisieren: Ort suchen, Programm erarbeiten, Führungen an Ort organisieren, Finanzen abklären usw. Nach den drei Schuljahren gilt es, eine Prüfung zu absolvieren, die dann später, wenn auch die Lehrabschlussprüfung bestanden wird, als Berufsmatura anerkannt wird.

Ein Jahr Praktikum

Das vierte Jahr verbringen die Absolventen der Handelsmittelschule in einem Unternehmen. «Es sind KMU, Kanton, Bund oder zum Beispiel auch SBB und Banken, die Praktikumsstellen zur Verfügung stellen», sagt Samuel Niederberger und fügt bei, dass es nicht ganz leicht ist, eine solche Stelle zu finden. «Einmal im Monat gibt es einen überbetrieblichen Kurs als Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung. Im vierten Jahr müssen die Schülerinnen und Schüler auch eine interdisziplinäre Projektarbeit abliefern, also eine Maturaarbeit», fährt er fort und weist auch auf die thematischen Tage hin, die es gibt. «In einem ersten Modul geht es um Informatik und Buchhaltung, im zweiten um die Frage, wie man sich bewerben muss, und im dritten Modul um wissenschaftliche Arbeiten», führt Niederberger weiter aus und ruft in Erinnerung, dass am Schluss des vierten Jahres die Lehrabschlussprüfung erfolgt. Und wird diese erfolgreich bestanden, so besitzen diese Handelsmittelschülerinnen und -schüler das EFZ Kaufmann oder Kauffrau und die Berufsmaturität.

Handelsmittelschulen

Willkommene Ergänzung zur Berufsbildung

Die Handelsmittelschulen haben sich landesweit in der Konferenz Schweizer Handels- und Wirtschaftsmittelschulen zusammengeschlossen. Und diese sorgt dafür, dass die Schulen einen gemeinsamen spezifischen Ausbildungsgang anbieten. Gegenwärtig studieren rund 6400 Jugendliche in den Mitgliedschulen, wie die Konferenz mitteilt. Sie erinnert an das Ziel: Wirtschaftskenntnisse, Praxis und Praktikum miteinander zu verbinden. «Hiermit werden soziale Kompetenzen gefördert, ein kritischer Blick auf die Anforderungen des Berufslebens ermöglicht und praktische Fähigkeiten an den Handelsbereich angepasst», hält die Konferenz weiter fest und weist darauf hin, dass das Praktikum im vierten Jahr in einem Unternehmen den Transfer der erworbenen Fähigkeiten auf konkrete Situationen im Beruf bei gleichzeitigem Druck der Arbeitswelt und bei hervorragender Betreuung erlaubt. Laut der Konferenz weisen viele Anhaltspunkte darauf hin, dass ein Grossteil der Absolventen an einer Fachhochschule weiterstudiert und gerne eine berufsbegleitende Ausbildung wählt, um anschliessend eine Karriere als Wirtschaftswissenschaftler/in, Berater/in, Leiter/in Marketing und PR oder Finanzfachmann/-frau zu beginnen.

Die Konferenz erinnert daran, dass sie nach der neuen Rechtsverordnung des Bundes vor einigen Jahren die Rolle der Koordination übernommen hat und den Mitgliedschulen wichtige Unterstützung bietet. Dabei gehe es darum, das regionale Gleichgewicht zu ändern, ohne dabei die regionalen Besonderheiten zu verlieren. «Die Handelmittelschulen blicken nach vorne, um die zukünftig notwendigen Kompetenzen für einen sich stetig wandelnden Arbeitsmarkt zu gestalten. Sie arbeiten an der Definition neuer Akzente, um sich in einer schweizerischen Ausbildungslandschaft zu positionieren und stützen sich gleichzeitig auf das langjährige Know-how in diesem Bereich», betont die Konferenz in ihrer Mitteilung.

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HMS Gambach

Neu auch eine zweisprachige Berufsmatura im Angebot

Samuel Niederberger ist stolz, dass das Kollegium Gambach neu auch eine zweisprachige Berufsmatura anbieten kann. «Wer sich für eine solche Matura entscheidet, muss ab dem zweiten Jahr gewisse Fächer wie Mathematik, Buchhaltung und Geschichte in der Partnersprache absolvieren», hält er fest. «Nach dem zweiten und dritten Semester können die Absolventen das Experiment noch abbrechen, danach nicht mehr», fügt er bei. Letztes Jahr haben auf Anhieb fünf Schüler diesen Weg eingeschlagen. «Für das zweite Jahr haben wir bereits zehn Anmeldungen.» Stolz ist der Vorsteher der deutschsprachigen Abteilung der Handelsmittelschule auch auf ein anderes Projekt «Bring your own device» oder eben «Bring Deinen eigenen Computer mit.» «Wir haben festgestellt, dass einige Schüler gewisse Mängel im Umgang mit dem Computer haben. So möchten wir, dass sie mit ihrem eigenen Laptop in die Schule kommen und diesen als Arbeitsin­strument benutzen. So lernen sie zum Beispiel, bei einem Vortrag ihre Notizen gleich mit dem Zehn-Finger-System in den Laptop einzutippen.» Die Computerprogramme würden zur Verfügung gestellt, sagt er, und auch der Laptop für jene, die nur beschränkte finanzielle Mittel hätten.

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