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Heisses Wetter: Winzer müssen bereits die Weinlese planen

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Die trockenen und heissen Monate waren für Trauben genau richtig: Sie reifen dieses Jahr früher und fallen kleiner aus, dafür enthalten sie mehr Zucker. Gemäss Winzer Jean-Daniel Chervet profitiert der Weinanbau in der Schweiz vom Klimawandel. 

Die Gewässer werden immer heisser, in den Flüssen und Bächen fliesst immer weniger Wasser. Die aktuelle Trockenheit ist ein Stresstest für die Natur, aber auch für die Wasserversorgung. Den Weinreben macht dies weniger aus – zumindest den älteren nicht, sagt Jean-Daniel Chervet, Winzer und Präsident der Vereinigung der Vully Interprofession. «Den jungen Reben, die wir letztes oder dieses Jahr gepflanzt haben, ist es zu trocken. Diese mussten bewässert werden.» Die älteren Pflanzen hätten ein Wurzelnetz, dass sich tief genug in den Boden gegraben habe, um noch an Wasser zu kommen. Dennoch habe die Trockenheit einen Einfluss auf die Weinreben und natürlich auch auf die Trauben: «Die Pflanzen wachsen weniger als in anderen Jahren», so Chervet. Probleme dadurch gäbe es allerdings nicht, da sich einige im trockenen Klima wohlfühlten. «Allerdings haben wir kleinere Beeren», so Chervet. Dies bedeute auch weniger Saft und weniger Wein. «Da es dieses Jahr schon im Frühling warm war, enthalten die Trauben mehr Zucker», so Chervet weiter. Auch sei der Säurewert etwas tiefer als etwa letztes Jahr.

Ernte immer früher

Das heisse Wetter hatte Auswirkungen auf den Reifungsprozess der Trauben: «Die Ernte beginnt heuer etwa am 8. September», so der Winzer. Das sei zwei Wochen früher als gewöhnlich. Die frühe Ernte sei vor allem dem Wetter zu verdanken und dem Frühling, der schnell heiss wurde. «Die Pflanzen konnten früher arbeiten.» So hatten die Trauben mehr Zeit, um reifen zu können. «Wichtig ist aber, den optimalen Reifepunkt nicht zu verpassen», so Chervet. Die Trauben sollten bei der Lese nicht überreif sein. Um diesen Punkt nicht zu verpassen, werden Stichproben genommen, im Saft der Trauben werden Säure- und Zuckergehalt gemessen. 

Weinreben im Klimawandel 

An den Weinreben könne man auch den Klimawandel und die immer wärmer werdenden Temperaturen beobachten, sagt Chervet:

Vor 50 Jahren waren die Trauben noch einen Monat später reif.

Damals sei die Ernte für gewöhnlich um den 20. Oktober angesetzt worden, während es jetzt Mitte September sei. Obwohl die Pflanzen schneller und früher arbeiten könnten, seien einige Reben nicht an den Wandel angepasst. «Gewisse Traubensorten, die zu schnell reifen, werden zum Teil nicht mehr gepflanzt», sagt Chervet. Neue Sorten werden deshalb hierzulande schon seit mehreren Jahren angebaut, so etwa der Merlot. «Man profitiert von der Klimaerwärmung. Die Qualität wird besser.»

Gute Aussichten 

Auch dieses Jahr können die Trauben eine gute Qualität liefern. «Im Moment sind die Aussichten gut», so Chervet. Dennoch könnten ein Hagelsturm oder ein verregneter September die Ernte verschlechtern. Letztes Jahr, mit dem kalten und nassen Sommer, sei es das Gegenteil gewesen: «Bleibt es aber weiterhin warm und trocken, können wir ganz schöne Weine erwarten, wie in den Jahren 2003 oder 2015 auch schon.» Es gäbe zwar weniger Saft und dementsprechend weniger Wein, aber konzentrierten Zucker: «Das führt zu einem Wein mit höherem Alkoholgehalt.»

Fakten und Zahlen

Naturwein im Hype

Der Weinhandel in der Schweiz ist in den letzten Jahren grösser geworden, weiss Benoit Perler von Cantina del Mulino. 30 Prozent der verkauften Weine seien Schweizer Produkte. «Die Schweizer Winzer und Winzerinnen setzten auf Qualitätswein», so Perler. Sein Ziel sei es, regionalen Wein zu verkaufen, weshalb das Sortiment dort vergrössert werden soll. Obwohl 2021 quantitativ kein gutes Jahr war, sei es von der Qualität her trotzdem gut gewesen. Das sehe man an den zum Teil ausverkauften Weinen. Der Naturwein erlebe momentan einen Hype. Ein Trend zur Nachhaltigkeit sei im Bereich Bio zu erkennen. 

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