Das Ehepaar Ulrich hat nicht nur 36 Jahre lang an der Schönbergprimarschule unterrichtet, sondern wohnt auch seit ebenso vielen Jahren im Quartier. «Für uns war es wichtig, auch ausserhalb der Schule den Kontakt zu den Eltern und Schulkindern zu wahren», meint Claudine Ulrich. Beim Einkaufen oder auf der Post könne man zwar nicht alle Details besprechen, aber zumindest manch brenzlige Situationen vermeiden oder entschärfen.
Herausfordernd und bereichernd zugleich war für das Ehepaar der Integrationsanspruch der Schönbergschule. «In den neunziger Jahren, als viele albanischstämmige Kinder in die Schule kamen, war es nicht einfach. Teils sprachen sie kein Wort Deutsch.» Heute, so Bernhard Ulrich weiter, sei die Sprache kaum noch ein Problem, obwohl die Klassen weiterhin multikulturell seien. «Meist haben sie schon im frühen Alter Kontakt mit der anderen Sprache.»
Auch der Umgang mit Lernbehinderten, die an der Schönberg-Primarschule in die Klassen integriert werden, erfordere viel Energie, so Claudine Ulrich weiter. Für die Kinder sei es aber nur von Vorteil, denn: «Sie lernen, dass Gleichberechtigung nicht unbedingt bedeutet, dass alle die gleichen Aufgaben machen müssen.» Und: «Sie verlieren die Angst vor dem Fremden, dem Anderssein, was ihnen im späteren Leben hilft.» cf