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«Heute sind es fast doppelt so viele»

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Konzentriert steht eine junge Geräteturnerin im rot-schwarzen Dress auf der Matte. Sie setzt zu einer Rolle rückwärts an, zeigt einen Strecksprung, eine Rolle vorwärts und dann eine Kerze. Hier heisst es: Zwei Sekunden halten. Weiter geht es: ein Anlauf zum Strecksprung, und zum Abschluss ein sogenanntes Tischli. Bei diesem wird der Oberkörper im rechten Winkel nach vorne geneigt. Ziel ist, mit dem Oberkörper eine möglichst gerade Linie zu bilden – das ist dem kleinen Mädchen nicht ganz geglückt. Das gibt Abzug. Sechs Elemente müssen Turnerinnen der Einsteigerkategorie K1 zeigen. Diese können aus einer Liste von zehn bis zwölf Elementen frei gewählt werden, zwei davon sind Pflicht. Oft sieht man bei Mädchen aus dem gleichen Verein denselben Ablauf. «Wir schauen jedoch in unserem Verein darauf, dass die Elemente auf jede Turnerin abgestimmt werden», sagt OK-Präsidentin Vreni Tschanz. Individualität habe in ihrem Verein Getu Sense einen hohen Stellenwert.

Giulia Steingruber als Motor

Wechsel: Über den Lautsprecher erklingt der ABBA-Song «Angel Eyes». Engel passen nicht nur in die Weihnachtszeit, sondern auch zum Anlass: In der Sporthalle Wünnewil ist gerade der Engelscup der Geräteturnerinnen K1 bis K4 in vollem Gange. Auf den Rängen verfolgen die Familien der Teilnehmerinnen dicht an dicht die Wettkämpfe. Auch im Foyer befinden sich viele Besucher. 740 Mädchen haben sich für den Cup am Wochenende angemeldet: Der Sport boomt. «Es macht mir einfach Spass», sagt die neunjährige Ria Wider aus Tafers. Am liebsten turne sie an den Ringen: Die seien jedoch in ihrer Kategorie 1 nicht Teil des Wettkampfs. Sie ist mit ihrer Leistung zufrieden. «Es ist gut gelaufen», sagt sie. Ria hat mit dem Geräteturnen angefangen, ihre Freundinnen sind ihr gefolgt. Die Mädchen sitzen vergnügt zusammen am Tisch.

Geräteturnen ist im Moment hoch im Kurs bei Mädchen. «Kunstturnerinnen wie Giulia Steingruber tragen möglicherweise zu diesem Boom bei», sagt OK-Präsidentin Vreni Tschanz über die dem Geräteturnen ähnliche Sportart. Geräteturnen ist ein Breitensport: Die Ausübung ist nicht teuer, die Vereine sind meist ortsansässig. Auch diese Gründe sprechen für die Beliebtheit, sagt Mireille Mouraz, Verantwortliche für die Kampfrichterinnen. Geräteturnen ist auch weniger zeitaufwendig als etwa Mannschaftssportarten. «Die Eltern müssen die Kinder nicht an jedem Wochenende an einen Match fahren», so TSV Düdingen-Präsidentin Isabelle Hauswirth.

Boom begann vor fünf Jahren

Die Vereine freut das Interesse an der Sportart — bringt sie aber auch an ihre Grenzen. Die Kapazitäten sind eingeschränkt: räumlich und auch personell. «Vor fünf Jahren hatten wir noch 60 Geräteturnerinnen und -turner und vier Leiter», sagt Hauswirth, die sich in Düdingen auch als Leiterin engagiert. «Heute sind es mit 117 Sportlerinnen und Sportlern fast doppelt so viele.» 23 Leiter und Hilfsleiter kümmern sich um den Nachwuchs. Das Bild ist vielerorts ähnlich: Zweimal so viele Geräteturnerinnen und -turner als noch vor fünf Jahren besuchen die Kurse.

Die Vereine begegnen der grossen Nachfrage mit verschiedenen Strategien: Einige beurteilen in einem Probetraining die Eignung der Kinder und machen eine Selektion. Kriterien sind die Beweglichkeit und die Fähigkeit, Vorgaben umzusetzen. «Die Chance ist dann grösser, dass sie nicht gleich wieder aufhören», so Vreni Tschanz von Getu Sense, der in Neuenegg trainiert. Manchen Kindern empfehle man, sich später nochmals vorzustellen. Beim TSV Düdingen geht man anders mit dem grossen Andrang um: «Wer sich zuerst anmeldet, ist dabei», sagt Isabelle Hauswirth. «Wir möchten allen eine Chance geben.» Die Plätze sind begehrt. Für den Sommer 2019 besteht bereits eine Warteliste. «Und wir machen keine Werbung», sagt Hauswirth mit einem Lachen.

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