So sanft kann eine Watsche sein. Die Handlungsempfehlungen der Unternehmensberatung an die Chefs des Freiburger Spitals sind zwar diplomatisch formuliert, natürlich. Doch die Message zwischen den Zeilen klingt etwa so: «Liebe Leute, ihr müsst um jeden Patienten und jede Patientin aus Deutschfreiburg kämpfen. Ihr müsst eure Strategie ausdeutschen und erklären. Und ihr müsst vor allem euer Spitalprojekt gesundschrumpfen.» Denn der Abfluss von Patienten – und damit von Geldern – aus Deutschfreiburg tut dem Spitalnetz weh und degradiert es weitgehend zu einem Regionalspital. Die gebetsmühlenartig als Befreiungsschlag vorgestellte Strategie 2030 mag zwar professionell formuliert sein. Ausserhalb der HFR- und Politbubble ist sie aber ein Buch mit sieben Siegeln, wenn überhaupt bekannt. Und das Neubauprojekt gleich daneben mag zwar ein valabler Ersatz für das überalterte und aus allen Nähten platzende Kantonsspital sein. Doch es lässt sich aus heutiger Sicht nicht finanzieren. Darum muss das HFR nicht nur seine finanzpolitischen Hausaufgaben machen, sondern sich gänzlich neu erfinden. Als Spital aller Freiburger etwa. Mit einer Infrastruktur- und Dienstleistungsplanung, die vom Möglichen und nicht vom Wünschenswerten ausgeht. Und einer Strategie, die nicht nur Unternehmensberaterinnen verstehen. Dem Infobus, der zurzeit seine Reise durch die Bezirke macht, müssen noch viele weitere Gespräche mit der Bevölkerung folgen. So und nur so hat es zwischen den Spitalgiganten Bern und Lausanne Platz für die medizinische Mittelmacht Freiburg.
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- 25.04.2024
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