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Hirslanden kommt nach Düdingen

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Gemeinderat Bruno Schwaller oblag es, das Projekt der Privatklinikgruppe Hirslanden den 236 Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen. Doch bevor er dies tat, brannte ihm etwas anderes auf der Zunge: «Ich möchte erst persönlich Stellung nehmen zu den Äusserungen von Staatsrätin Anne-Claude Demierre in den Freiburger Nachrichten von heute», so Schwaller. Demierre erklärte in einem Interview, sie mache sich Sorgen, mit der Eröffnung des Praxiszentrums Patienten an Bern zu verlieren. Geschehe dies, stehe der Status als Spital A auf dem Spiel. Dieser Status ermöglicht es dem HFR, Ärzte voll auszubilden. Zudem müsse das HFR Konsequenzen ziehen, sollten sich nach der Eröffnung des Zentrums weniger Leute im Spital Tafers behandeln lassen (FN vom Mittwoch).

 «Es ist nicht korrekt und nicht fair, dass die Düdinger Bevölkerung dafür verantwortlich gemacht werden soll, sollte das Spital Tafers weiter zurückgestuft werden», sagte Bruno Schwaller. Er habe dies der Gesundheitsdirektorin heute am Telefon mitgeteilt und sie zur Versammlung eingeladen. «Das geplante Praxiszentrum hat mit dem Spital Tafers überhaupt nichts zu tun. Im Zentrum werden keine Operationen durchgeführt, sondern die Nachfolge der Ärzte und damit die medizinische Grundversorgung sichergestellt.» Bei einem Spitalaufenthalt entscheide der Patient über die Wahl des Spitals. Stimme das Angebot des HFR, würden sich die Patienten auch weiterhin für das Freiburger Spital entscheiden.

Kein Verlustgeschäft mehr

Der CVP-Gemeinderat zeigte auf, was für das Projekt spricht: So bleibt die Gemeinde Eigentümerin des Saals, dieser soll in einigen Jahren erstmals kein Verlustgeschäft mehr sein, die medizinische Grundversorgung in Düdingen und Umgebung könne sichergestellt werden und die Wirtefamilie Stöckli würde eine Umnutzung des Saals ebenfalls begrüssen. Die Sanierung für bis zu 2,5 Millionen Franken, die in drei bis vier Jahren anstehen würde, falle damit ebenfalls weg. «Aber», so betonte Schwaller, «Düdingen verliert ein Stück Kulturgut. Der Saal wird uns fehlen, aber es gibt Alternativen.»

In das Projekt mit unter anderem zehn Untersuchungs-, zwei Behandlungszimmern, vier Radiologieräumen und einer Fläche von 1150 Quadratmetern investiert Hirslanden 5,9 Millionen Franken. Es entstehen 20 Arbeitsplätze.

Finanzen beobachten

Nach einer langen Rede eines älteren Bürgers, der sich gegen das Projekt aussprach, weil er den Saal behalten möchte, traten einzig Patrik Schaller für die FDP und Bérénice Wisard für die SP ans Rednerpult. Beide bekundeten ihre Unterstützung für das Ärztezentrum. Schaller rief den Gemeinderat auf, die Kostenrechnung zwischen Hotel und Ärztepraxis gut im Auge zu behalten. Bérénice Wisard fragte, ob die Parkplatz- und Verkehrssituation gut abgeklärt wurde. Bruno Schwaller erklärte, dass freie Parkplätze seit der Einführung der Bewirtschaftung keine Mangelware mehr seien. Zudem sei das Hotel Bahnhof gut mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar.

Applaus nach Abstimmung

Die Gemeindeversammlung stimmte dem Antrag des Gemeinderates klar zu, in die Sanierung der Gebäudehülle 1,1 Millionen Franken zu investieren (FN vom Donnerstag). 223 Bürgerinnen und Bürger sagten Ja. Gleich, nachdem Ammann Kuno Philipona das Resultat bekannt gegeben hatte, folgte ein grosser Applaus. Dies sei damit die drittletzte Gemeindeversammlung im Buffetsaal gewesen, sagte Philipona. Auch der Gemeinderat muss sich nun nach einem neuen Saal umschauen. Mit dem Podium stehe eine gute Lösung parat, so der Ammann.

Er schaue mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Jahre mit dem Saal zurück, sagte der Wirt Marco Stöckli nach der Versammlung. Da er mit der Gemeinde schon länger nach einer Möglichkeit für eine Rentabilitätssteigerung suche, sei er froh, dass das Projekt eine Mehrheit gefunden habe.

 

«Ein Traum wird realisiert»

Der Hausarzt Franz Engel und der Kardiologe Anton Merkle waren auf Hirslanden und die Gemeinde zugegangen, weil sie in der Eröffnung eines Praxiszentrums die einzige zukunftsgerichtete Lösung sehen, um ihre Nachfolge zu sichern. Im Interview zeigt sich Anton Merkle erleichtert.

 

Anton Merkle, wie geht es Ihnen nach dieser klaren Abstimmung zugunsten des Praxiszentrums?

Es geht mir sehr gut. Ein Traum wird realisiert. Die Grundversorgung der Düdinger Bevölkerung wird auf lange Zeit hinaus gesichert sein. Auch jeder Sensler, der keinen Hausarzt mehr findet, wird bei uns willkommen sein. Das war das Hauptziel der Aktion.

 

Hätten Sie dieses klare Resultat erwartet?

Nie. Ich habe mehr Opposition erwartet, zumal sich Staatsrätin Anne-Claude Demierre noch gleichentags in den FN kritisch zum Projekt äusserte. Aber die Düdinger haben die Sachlage trotzdem bestens erkannt und sich mit über 99 Prozent Zustimmung mit unseren Vorschlägen identifiziert.

 

Die Gesundheitsdirektorin sieht im Projekt der Privatklinikgruppe Hirslanden ein Einfallstor für dessen Berner Kliniken und damit eine Gefahr für das Freiburger Spital HFR. Was sagen Sie als Mitinitiant des Projekts dazu?

Am liebsten möchte ich nichts dazu sagen. Nach nun siebenjährigem Kampf um das Spital Tafers bin ich so enttäuscht von der Strategie der HFR-Leitung, dass ich nun einfach froh bin, dass dieses Projekt in Düdingen realisiert werden kann. Die Interventionen von Frau Demierre und von Verwaltungsratspräsident Menoud erachte ich als Ablenkungsmanöver vom Hauptproblem des HFR. Nach sieben Jahren HFR liegt eine desolate finanzielle Situation vor und das Vertrauen der Freiburger Bevölkerung schwindet von Tag zu Tag. Wenn das HFR gute Leistungen erbringt und auch Deutsch gesprochen wird, so werden die Leute ins HFR zurückkehren. Ansonsten ist das Hirslanden-Angebot eine Konkurrenz, die in jedem Markt eigentlich normal ist. Und Konkurrenz führt meistens zu besseren Leistungen.

 

Haben Sie keine Bedenken, dass die Freiburger Spitallandschaft dadurch geschwächt werden könnte?

Überhaupt nicht. Das Spital Tafers wurde durch die HFR-Leitung so stark heruntergefahren, dass etwas geschehen musste. Die Staatsrätin muss sich Gedanken darüber machen, weshalb bald 55 Prozent der Freiburger nicht mehr ins HFR gehen, obwohl die Equipen sehr gut sind. Ich sehe das als klaren Protest der Freiburger, nicht der Sensler Bevölkerung, gegenüber der Strategie des HFR.

 

Sind Sie mittlerweile ein «Gegner» des HFR?

Franz Engel und ich sind keinesfalls Gegner des Freiburger Spitals. Wir haben uns jahrzehntelang für das Spital Tafers engagiert. Wir sind nur dagegen, wie das HFR aktuell geführt wird. 11 350 Unterschriften zur Erhaltung unseres geliebten und geachteten Spitals haben wir im Dezember 2013 auf dem Rathausplatz an Anne-Claude Demierre überreicht. Sie hat es nicht einmal für notwendig erachtet, darauf zu antworten. ak

 

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