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Hoch über der Saane: Arbeiten an der Mauer des Belvédère in der Stadt

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Die Mauer des Belvédère in der Stadt Freiburg muss saniert werden. Im Einsatz sind neben den Bauarbeitern auch Archäologinnen und Archäologen. Die FN haben sie bei der Arbeit begleitet. 

Sie schlüpft in den Auffanggurt und zieht den Schutzhelm an. Dann klettert sie vorsichtig in die orange Arbeitsbühne. Der Bauarbeiter Erich Rauber ist schon bereit und kontrolliert mit einem Joystick den Lasthaken des roten, 67 Meter hohen Krans. Langsam senkt er die Vorrichtung und hakt die Arbeitsbühne ein. Und dann hebt sich das Element vom Boden. Langsam. Kontrolliert. Am frühen Morgen ist es noch kühl. Je weiter nach oben es geht, desto frischer wird die Luft. Kalter Wind dringt in jede Pore der Haut.

Mit dem Kran zur Arbeit

Das Ziel: die Mauer des Belvédère in der Stadt Freiburg. Rauber bewegt den Joystick so, dass der Kran die Arbeitsbühne in die Nähe der Mauer unterhalb des Restaurants Belvédère und seiner Terrasse bringt. «Es ist selten, dass wir auf diese Weise zur Arbeit gehen», sagt Marion Liboutet, Sektorchefin Mittelalter beim kantonalen Amt für Archäologie. «Es ist eine Chance, die Mauern der Stadt auf diese Weise und von so nahe zu beobachten», sagt sie. Sonst sei das nur über Drohnen möglich oder durch Abseilen. 

Ihr Arbeitskollege, Christian Kündig, archäologischer Grabungstechniker, hat genau das im Jahr 2018 gemacht. Seine Aufgabe war es damals, die verschiedenen Bauetappen der Mauer zu identifizieren und diese auf einer Karte festzuhalten. Natürliche Steine, wie Tuffsteine, Kieselsteine und der Felsen aus Sandstein, sowie menschengemachte Ziegelsteine und verschiedene andere Materialien machen die Mauer aus. «Das ist wichtig, um die Baugeschichte der Mauer besser zu verstehen», so Kündig. Er sagt: «Die Mauer ist ein kleines Puzzleteil der Stadtgeschichte.» So verstehen sie die Strukturen der Stadt besser. 

Mit genau diesen Angaben in der Hand schaut sich Liboutet die Mauer genauer an, nimmt sich Notizen, vervollständigt die Karte und fotografiert die Mauer. «Zum Glück haben wir diese Karte und können anhand von ihr weiterarbeiten», sagt sie. 

Was soll bleiben

Seit Mitte Oktober und bis Ende 2024 ist der hintere Bereich der Grossrahmengasse wegen Arbeiten für die Instandsetzung der Mauer des Belvédère und die Sanierung der Klippe gesperrt (siehe Kasten). «Die ganze Mauer macht Probleme. Sie ist nicht stabil», sagt Liboutet. «Wenn nichts gemacht wird, dann wird das irgendwann mal einstürzen», ergänzt Kündig. Der Zahn der Zeit nagt an der mittelalterlichen Mauer. Deswegen muss sie dringend gesichert werden. 

«Hier sieht man, dass bereits Teile der Mauer saniert wurden. Nun muss das jedoch an der gesamten Mauer geschehen», erläutert Liboutet und zeigt auf eine Stelle, wo der neuere Beton neben den alten Steinen gut erkennbar ist. Stahllangträger und Beton sollen es richten. Auf einer anderen Seite fehlt sogar die Vormauer. 

Stahllangträger, ähnlich wie diese im Bild, sollen die Mauer stabilisieren.
Bild Charles Ellena

Das Amt für Archäologie muss dabei die gesamte Mauer analysieren und identifizieren, welche Mauerstellen beibehalten werden sollen. «Wir wollen so viel wie möglich vom alten Mauerwerk erhalten und versuchen, die historische Bedeutung der Mauer zu bewahren, ohne dabei die Stabilität dieser zu gefährden», sagt Liboutet. So müssen sie herausfinden, wo die Stahllangträger am besten platziert werden sollten, damit sie die Mauer nicht kaputtmachen, und wo nach der Sanierung die Originalsteine für die Restauration wieder eingesetzt werden können. 

«Bei einigen Stellen sind die Steine jedoch zu fest beschädigt. Da kommen wir nicht drumherum, mit Beton alles aufzufüllen», sagt Liboutet. Das Ziel sei es jedoch, wo möglich die Originalsteine wieder darüber zu setzen, damit das Bild der Mauer erhalten bleibt. 

Wasser und Pflanzen

Rauber steuert die Plattform zu jeder Ecke der Mauer. In der Mitte, wo der Felsen zu sehen ist, geht er ganz nah dran. Er nimmt sein Handy hervor und leuchtet herein. Ein Loch. «Das geht noch ziemlich weit rein», sagt Liboutet und blickt hindurch. Sie schnappt sich ihre Karte und zeichnet das gleich ein. 

Im Felsen an der Mauer hat es ein Loch, das sehr wahrscheinlich zu einem Keller führt. 
Bild Charles Ellena

Daneben ziert Efeu die Steine. «Pflanzen bereiten Mauern grosse Probleme», sagt Liboutet, «vor allem Efeu ist das Schlimmste.» Die Pflanze sei aggressiv und ihre Wurzeln quetschen sich durch jede Ritze und brüchigen Mörtel. Das lockere das Mauerwerk und destabilisiere es. «Viele ältere Stätten haben dieses Problem.» Feuchtigkeit sei sogar ein noch grösseres Problem für die Stabilität solcher Konstrukte. 

Zwei Stunden Einsatz

Nach rund zwei Stunden in der Luft, hoch über der Freiburger Unterstadt, hat Liboutet alles gesehen, was sie braucht. Sie macht noch die letzten Fotos und knipst auch gleich das Neustadtquartier. Das sei die perfekte Gelegenheit, um ein schönes Foto zu machen. 

Ein Blick über die Unterstadt.
Bild Charles Ellena

Über die Baustelle

Bauarbeiten bis Ende 2024

Seit Mitte Oktober ist der hintere Bereich der Grossrahmengasse im Neustadtquartier der Stadt Freiburg für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Mauer des Belvédère wird instandgesetzt und die Klippe saniert, um die Bevölkerung zu schützen (die FN berichteten). In einer ersten Etappe wurde der Kran aufgestellt, und die Archäologinnen und Archäologen inspizieren derzeit die historische Mauer, um zu identifizieren, welche Mauerstellen beibehalten werden sollen. «Danach starten wir mit den Bohrungen, um die Struktur zu stabilisieren», sagt Projektleiter Dario Carrea gegenüber den FN. Anfang nächstes Jahr folgen die Stahllangträger. «Bis März 2024 soll alles gesichert werden», sagt Carrea. Danach folgt die Arbeit rund um die Restaurierung der Mauer. «Wir wollen die Mauer vom Aussehen her wieder in den ursprünglichen Zustand bringen.» Die Restaurierung ist sehr zeitaufwendig, da Sektor für Sektor gearbeitet werden muss. «Alles, was wir erhalten können, versuchen wir zu erhalten.» Von April bis November nächsten Jahres sollen diese Arbeiten dauern. Während dieser Zeit werde der Betrieb auf der Terrasse des Restaurants Belvédère nicht beeinträchtigt, beteuert Carrea.

Bereits im Jahr 2016 ist ein Teil dieser Mauer eingestürzt. Damals hatte die Stadt eine provisorische Sicherheitsvorrichtung eingerichtet. Im Jahr 2020 hat der Generalrat einen Verpflichtungskredit von einer Million Franken freigegeben, um diese Arbeiten zu finanzieren. «Die Sanierung der Klippe ist Aufgabe der Stadt. Bei der Mauer ist der Besitzer des Hauses verantwortlich. Die Bauherrin ist jedoch die Stadt.» Beide erhalten Subventionen von Kanton und vom Bund, weil es sich um historische Bauwerke handelt. km

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