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Holzofenbäckerei Jeuss hofft auf ein Wunder, um zu überleben

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit 45 Jahren führt eine Genossenschaft die Holzofenbäckerei in Jeuss. Wie lange noch, ist ungewiss. In einem offenen Brief schreibt die Genossenschaft von einem «kleinen Wunder», das nötig ist, um den Fortbestand des Betriebs zu sichern.

Die Worte sind deutlich: «Die Suche nach einer tragfähigen Lösung dauert an. Verschärft wird sie durch die prekäre finanzielle Lage. Die Ausgaben sind zu hoch, die Einnahmen zu niedrig, der Spielraum klein.» Sie stammen aus einem offenen Brief, den die Genossenschaft der Holzofenbäckerei Jeuss dieser Tage veröffentlicht und auch auf ihre Website gestellt hat. Bernadette Kessler erklärt nachdenklich:

Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir etwas ändern müssen – oder es bleibt uns nichts anderes übrig, als den Betrieb zu schliessen.

Sie ist Gründungsmitglied der Genossenschaft, welche die Bäckerei und den Dorfladen vor 45 Jahren übernommen hat.

Laden rentiert nicht

Die damalige Aufbruchstimmung, getragen von einem Idealismus für einen selbstverwalteten Betrieb, ist spürbarer Ernüchterung gewichen. «Heute können wir mit den Einnahmen die Kosten kaum noch decken», erklärt Bernadette Kessler und presst die Lippen zusammen. Die mageren Zeiten seien vor einigen Jahren angebrochen, als grosse Abnehmer der Backwaren sich von der Holzofenbäckerei abgewandt oder ihr Geschäft dichtgemacht hätten.

Der Laden bilde zwar das Zentrum des Betriebs, aber die nötigen Einnahmen, um das gesamte Unternehmen rentabel gestalten zu können, hätten sich damit nicht erzielen lassen, wie Bernadette Kessler ausführt. Hinzu kam, dass der Laden auch unter rückläufigen Frequenzen zu leiden begann. Konsumentinnen und Konsumenten zog es immer mehr zu den Grossverteilern oder in Tankstellenshops mit ihren umfangreichen Sortimenten und ausgedehnten Öffnungszeiten. «Wir haben zwar noch immer eine treue Stammkundschaft, die das Brot bei uns kauft oder gar den Wocheneinkauf hier tätigt.» Doch mit dieser allein lasse sich kein ausreichender Umsatz erzielen, schiebt die Genossenschafterin nach.

Als ob das alles nicht schon genug wäre, hat die Holzofenbäckerei Jeuss auch noch mit steigenden Preisen für Energie, Rohstoffe, Versicherungen und Gebühren zu kämpfen. «Wir haben einen Teil der zusätzlichen Kosten auf die Preise geschlagen, aber alles können wir nicht auf die Kundschaft abwälzen», meint Bernadette Kessler schulterzuckend.

Keine Ausnahme

«Wir sind keine Ausnahme mit unseren Problemen», ordnet die Genossenschaft ihre Situation im offenen Brief nüchtern ein. Andere Dorfläden und Bäckereien sehen sich mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Verschärft wird die Lage des Jeusser Betriebs durch beschränkte Platzverhältnisse und den Holzofen, wie es im Brief weiter heisst: 

Die Arbeit mit diesem alten Modell ist zeitintensiv, erfordert körperliche Kraft und eine längere Einarbeitungszeit.

Zusammenfassend hält die Genossenschaft in ihrem Schreiben fest, dass sie vor einem Übergang steht und hofft, dieser möge gelingen: «Dazu braucht es, wie vor 45 Jahren, eine grosse Portion Idealismus, vielleicht sogar ein kleines Wunder.» Nachfrage bei Bernadette Kessler, was sie sich unter einem «kleinen Wunder» vorstellt: «Ideal wäre ein Grossabnehmer für unsere Backwaren oder allenfalls jemand, der oder die in unsere Bäckerei einsteigt.»

Klare Botschaft

Bernadette Kessler bezeichnet den Brief als eine Art Hilferuf. Er endet zum einen mit einem Dank «an unsere Kundinnen und Kunden und alle, die uns in den vergangenen 45 Jahren tatkräftig unterstützt haben»; zum anderen enthält er eine unmissverständliche Botschaft an die Bevölkerung:

Die einfachste Form der Unterstützung besteht darin, dass Sie bei uns einkaufen.

Es ist Bernadette Kessler anzumerken: Leicht gefallen ist ihr der Schritt nicht, mit einem Brief an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wie ist ihre Gemütslage, wenn sie nicht weiss, wie lange sie noch im Laden stehen wird? «Schwierig zu sagen. Bisher habe ich nie aufgeben wollen. Doch ich stelle mir immer wieder die Frage, ob das Ganze noch etwas bringt.» 

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