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Hooligan-Mandat für Freiburger Polizei

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Sie besuchen Fussballmatchs oder Eishockeyspiele um zu pöbeln, sich zu prügeln und um zu zerstören: Hooligans. Seit bald zehn Jahren geht die Schweiz streng mit diesen gewaltbereiten Fans um, registriert sie in einer Datenbank und erlässt Stadion- oder Rayonverbote. Nun soll die Kantonspolizei Freiburg in diesem Bereich eine zentrale Aufgabe übernehmen, wie Staatsrat Erwin Jutzet (SP) den FN sagt.

Kantone zuständig

Die Sektion Hooliganismus des Bundesamtes für Polizei führt die Hooligan-Datenbank «Hoogan» (siehe Kasten). Sie kümmert sich auch um die Kommunikation mit ausländischen Behörden, etwa für Grossanlässe wie die Fussball-Weltmeisterschaft. Und sie unterstützt die Kantone, die für die eigentliche Bekämpfung des Hooliganismus zuständig sind. Dazu gibt es seit dem Jahr 2007 das «Konkordat über Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen», dem mittlerweile alle Kantone beigetreten sind und das 2012 verschärft wurde. Dabei institutionalisierte die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten auch die «Schweizerische Zentralstelle Hooliganismus». Diese war Ende der 1990er-Jahre als Projektgruppe gestartet und bis vor einem Jahr bei der Stadtpolizei Zürich angesiedelt.

 Nun soll die Kantonspolizei Freiburg die Verantwortung für die Stelle, die neu «Koordinationsstelle Polizei und Sport» heissen wird, übernehmen. Damit einher geht auch eine Reorganisation der Stelle. Gemäss Erwin Jutzet entscheidet die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten im April, ob Freiburg das Mandat definitiv erhält. Der Transfer sei so gut wie sicher, betont Jutzet.

Vorbereitungen laufen

Bereits jetzt bereitet sich die Kantonspolizei Freiburg auf die neue Aufgabe vor. Laut deren Sprecher Gallus Risse hat die Kantonspolizei die Koordinationsstelle vor einem Jahr interimistisch übernommen. «Wir managen die Stelle provisorisch. Gleichzeitig haben wir eine Auslegeordnung gemacht, wir erstellen ein neues Pflichtenheft und legen die Arbeitsbereiche fest.» Risse betont aber: «Details sind noch nicht spruchreif.» Auch er verweist auf den Entscheid im April.

Erwin Jutzet fasst die Aufgaben der Stelle grob zusammen: Sie wird zuständig sein für die Überwachung der Hooligan-Szene, für die Planung von Polizeieinsätzen sowie für die Harmonisierung der polizeilichen Taktiken im Umgang mit Hooligans. Ähnlich beschrieb die Stadtpolizei Zürich die Aufgaben der Stelle vor einigen Jahren in einer Medienmitteilung. Wie deren Sprecher Marco Cortesi auf Anfrage sagt, hat die Stadtpolizei das Mandat wegen des hohen Arbeitsaufwandes abgegeben.

«Anerkennung der Arbeit»

Für die «Koordinationsstelle Sport und Polizei» sollen in Freiburg künftig zwei Personen arbeiten, frühestens ab diesem Herbst. Unklar ist noch, ob die Kantonspolizei dafür zusätzliches Personal erhält. Staatsrat Jutzet erinnert an den Personalstopp aufgrund der Sparmassnahmen, weist aber auch darauf hin, dass für Mandate von auswärts befristet Leute eingestellt werden können. Der Kanton bekommt von den Konkordatskantonen jährlich zwischen 320 000 und 340 000 Franken für die Aufgabe. Die Kantone stellen die Beiträge teilweise den Fussballklubs in Rechnung; mit Eishockeyklubs fehlt laut Jutzet eine Vereinbarung. Für den Sicherheitsdirektor ist der Beitrag zu Zeiten der Sparmassnahmen «willkommenes Geld». Doch er freue sich nicht nur deswegen, dass die Kantonspolizei Freiburg die Aufgabe übernehmen soll. «Es ist eine Anerkennung unserer Polizeiarbeit.»

Datenbank: Hooligans bleiben für drei Jahre registriert

D as Bundesamt für Polizei (Fedpol) erfasst in der Datenbank «Hoogan» Leute, die an Sportveranstaltungen im In- und Ausland gewalttätig wurden und gegen die eine Massnahme, etwa ein Stadionverbot, verhängt wurde. Die «Koordinationsstelle Sport und Polizei», die künftig der Kantonspolizei Freiburg angegliedert werden soll, hat Zugriff auf die Daten. Das Fedpol publiziert halbjährlich die Statistiken der Datenbank: Im Januar 2016 waren 785 Personen erfasst, gegen die in dieser Zeit Massnahmen aktiv waren. Leute, bei denen die Massnahmen ablaufen, bleiben noch für drei Jahre im System registriert. So befanden sich in «Hoogan» im Januar Informationen zu 1585 Personen, davon waren lediglich 14 weiblich. 1167 waren in Bezug auf Gewaltdelikte an einem Fussballmatch erfasst worden, der Rest wurde an Eishockeymatchs straffällig. Zu den erfassten Delikten gehören unter anderem Landfriedensbruch, Missachtung des Sprengstoffgesetzes oder Gewalt und Drohung gegen Beamte. mir

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