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Hubert Waeber, ist Christian Dubé nächste Saison noch Trainer?

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Am Tag nach dem Ausscheiden spricht Gottéron-Präsident Hubert Waeber über die Gründe des Scheiterns, die finanziellen Konsequenzen und Christian Dubé.

Hubert Waeber hat am Donnerstag in Lugano Freiburgs bitteres Saisonende live vor Ort miterlebt. Nach einer kurzen Nacht zog der Gottéron-Präsident am Freitagmorgen im Interview mit den FN Bilanz. Noch bevor das Gespräch richtig anfängt, schickt der Sensler voraus: «Ich bin unglaublich enttäuscht. Wir müssen nun knallhart analysieren, warum wir unsere Ziele in dieser Saison nicht erreicht haben.»

Was hat Sie am meisten enttäuscht?

Die grösste Enttäuschung waren nicht einmal die zwei Niederlagen gegen Lugano. Die grösste Enttäuschung waren die sechs Heimniederlagen in Folge und die Tatsache, dass wir dadurch die direkte Qualifikation für die Playoff-Viertelfinals verpasst haben. Im Nachhinein betrachtet hätte es bereits gereicht, ein einziges dieser Spiele zu gewinnen. Gegen Saisonende hin hat jedoch das Feuer gefehlt.

David Desharnais sagte nach dem Out in Lugano sinngemäss, das Team habe den Sieg zwar gewollt, aber nicht um jeden Preis. Das muss sich wie eine Ohrfeige anfühlen für Leute wie Sie, die neben dem Eis viel Herzblut in den Club stecken…

Das ist so. Und da muss sich jetzt wirklich jeder in die Pflicht nehmen, der nicht bis zum Letzten alles aus sich herausgeholt hat. Ich hatte in Lugano fast Tränen in den Augen, als ich gesehen habe, wie David Desharnais im letzten Spiel seiner Karriere gekämpft hat. Dieser absolute Wille war tatsächlich nicht bei allen Spielern erkennbar. Nun gilt es in den Gesprächen mit ihnen zu analysieren, was der Grund dafür ist. War es eine mentale Blockade? Lag es an der Nervosität? War es mangelnde Physis? 

Alle hatten das Gefühl – und ich nehme da die Freiburger Medien nicht aus – Gottéron würde in dieser Saison alles mitbringen, um es sehr weit zu schaffen. Wurde die Mannschaft schlicht überschätzt?

Das denke ich nicht. Zu viele Spieler haben nicht das Maximum aus ihrem Potenzial herausgeholt, haben schlicht unterperformt. Es gibt genügend Beispiele von Spielern, die letzte Saison ausgezeichnet spielten und diese Saison zu wenig Leistung brachten. 

Woran liegt das?

Christian Dubé hat sich während der Saison mit den Sportchefs von Zürich und Zug unterhalten, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten. Vielleicht hat sich die Mannschaft nach der erfolgreichen letzten Saison selbst überschätzt. Womöglich dachten einige, es gehe nun von selbst im gleichen Stil weiter. Wenn du allerdings nicht in jedem Match alles gibst, gerätst du irgendwann in eine Negativspirale, aus der du nicht so schnell herauskommst. Da triffst du dann plötzlich nur noch den Pfosten oder die Latte.

Die sportliche Hauptverantwortung im Club trägt Christian Dubé. Wird er auch nächste Saison noch Trainer und Sportchef bei Gottéron sein?

Im Moment kann ich sagen: Er hat noch einen Vertrag für zwei Jahre. Zur Aufarbeitung der Saison gehört natürlich auch, die Arbeit des Trainerstaffs zu analysieren. Am Tag nach dem Ausscheiden ist es nicht die richtige Zeit, um irgendwelche Entscheide zu fällen. Wir werden nun zunächst einmal alle miteinander reden.

Das klingt nicht nach einem uneingeschränkten Ja…

Doch, ich habe ja gesagt, dass er noch zwei Jahre einen Vertrag hat. Aber die Saison war ein ganz klarer Misserfolg, die Ziele wurden nicht erreicht; da können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern müssen alles knallhart analysieren. Da fliesst aber beispielsweise auch mit ein, dass ihm als Sportchef ein schöner Erfolg gelungen ist, indem er Chris DiDomenico zurückholen konnte. Wir wissen auch, dass DiDo nicht mit jedem Trainer gut auskommt. All diese Überlegungen fliessen in die Analyse mit ein, auch Christian Dubé selbst wird die Saison und die Arbeit des Trainerstaffs reflektieren.

Ist das Doppelmandat in der aktuellen Situation ein Hemmschuh?

Das Doppelmandat hat seine Vorteile und seine Risiken, das ist keine neue Erkenntnis.

Was sagen Sie den vielen Fans, die der Meinung sind, die Mannschaft entwickle sich unter Christian Dubé nicht weiter?

Die Mannschaft hat im Vergleich zum letzten Jahr einen grossen Schritt zurückgemacht, das kann niemand leugnen. Aber lag es wirklich am Trainerstab? Fehlten die Impulse? Zum Staff gehört übrigens nicht nur Christian Dubé, sondern etwa auch Pavel Rosa. Gerd Zenhäusern unterstützt Dubé ebenfalls in vielen Bereichen. Die Aufarbeitung ist im Gang. Das gilt ebenfalls für den Bereich der Teamzusammenstellung. Wir hatten unsere Mannschaft für diese Saison früh beisammen, normalerweise ist das ein Vorteil. Dass durch den Krieg in der Ukraine danach viele Topcracks aus der russischen KHL plötzlich auf dem Markt waren, war für uns natürlich Pech. Unabhängig davon ist aber klar, dass einige unserer Ausländer in dieser Saison nicht das gezeigt haben, was wir von ihnen erwartet haben.

Christian Dubé hat als Trainer uns Sportchef so viel Macht, dass man sich fragt, ob eine Absetzung überhaupt möglich ist.

Natürlich gibt es immer Möglichkeiten. Aber ich bin kein Freund von Schnellschüssen. Wir müssen uns gut überlegen, welche Massnahmen Sinn ergeben. Dazu werden wir selbstverständlich auch mit Christian Dubé reden, der selbst alles hinterfragen und analysieren wird.

Mit nur einem zusätzlichen Heimspiel nach der Qualifikation ist aus finanzieller Sicht fast der Worst Case eingetreten. Wie schmerzhaft ist das?

Sehr schmerzhaft, es geht ja nicht nur um die Zuschauereinnahmen, sondern auch um Prämien der Sponsoren. Zum Glück haben wir bis jetzt gut gearbeitet und lagen bis zu den Pre-Playoffs in Sachen Ticketing, Gastronomie und Sponsoring über dem Budget. Nun wird es halt ungefähr ein ausgeglichenes Budget geben. Wir haben allerdings eine gute Möglichkeit verpasst, zusätzliches Geld zu verdienen, das wir in unsere Projekte hätten stecken können. Etwa in das Projekt, die Zuschauerkapazität für nächste Saison noch einmal zu erhöhen, oder in das Projekt Clubmuseum. Auch in die Juniorenbewegung, die Administration oder in das Frauen-Team hätten wir gerne ein bisschen mehr Geld gesteckt. Nun müssen wir halt schauen, was trotzdem möglich ist.

Mit dem neuen Stadion zeigte der Trend beim Club in den letzten Jahren stets nach oben. Haben Sie Angst, dass es nun in die andere Richtung geht? Dass die enttäuschende Saison für Fans und Sponsoren eine Euphoriebremse sein könnte?

Nicht unbedingt, ich blicke zuversichtlich in die Zukunft. Auf nächste Saison hin wird niemand mehr glauben, dass eine gute Saison ein Selbstläufer ist. Wir haben ehrgeizige und tolle Spieler wie Raphael Diaz und Christoph Bertschy im Team, die mit Sicherheit enttäuschter sind als jeder Fan. Ich erhoffe mir von der Mannschaft nächste Saison eine klare Reaktion – und dann wird auch das Publikum wieder zufrieden sein. Das Team wird die Chance haben, sich zu rehabilitieren. Gleichzeitig werden wir ein paar Anpassungen vornehmen müssen. Aber wir haben finanzielle Limiten, wir können nun nicht die halbe Mannschaft auswechseln oder zwei, drei zusätzliche Trainerassistenten engagieren.

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