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Hunde als Lebensretter

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Unglaublich. Der Rüde Gino ist fünf Jahre alt, wiegt etwa dreissig Kilogramm und bringt einen Menschen in Seenot mühelos an Land. Hundehalter Beat hat seinen Gino, einen reinrassigen Flat Coated Retriever, fest im Griff. Am Ufer sitzt der Rüde an seiner linken Seite, mit konzentriertem Blick aufs Wasser. Beat belohnt ihn mit einem «Guddeli», dem Hundebiscuit. Gino trägt eine Schwimmweste mit Tragegriff. Beat ruft «Go», und Gino schiesst wie eine Rakete mit einem weiten Sprung ins Wasser, zielgerichtet auf Erika zu, die im Wasser mit beiden Armen fuchtelt und nach Hilfe ruft. Gino erreicht sie, umrundet die Frau von links. «Damit wird sichergestellt, dass der Hund die Ertrinkende auch erreicht und die Ertrinkende Zeit hat, sich an der Weste festzuhalten», erklärt die Leiterin Barbara Riklin. Gino zieht los in Richtung Beat, der am Ufer steht, im Schlepptau die Frau in Not. «Doch bis ein Hund das alles kann, braucht es ein mehrjähriges Training», bemerkt Riklin.

Rettung eines Bewusstlosen

Alles fängt ganz bescheiden an. Mit Apportieren zum Beispiel. Dieses Mal steht Britta im Wasser und hält einen Gegenstand, «Bringsel» genannt, in die Höhe, so dass Inuk, der weisse Schäferhund, ihn sieht. Ob Inuk das Apportieren schafft, auch ohne das «Bringsel» zunächst zu sehen? Sabine, Inuks Meisterin, gibt den Befehl, und prompt bringt der Hund das «Bringsel» zurück. Barbara Riklin ist hocherfreut und lobt Hund und Hundeführerin. Sabine ist mit ihrem fünfjährigen Schäfer nämlich erst kürzlich zur Trainingsgruppe gestossen.

Jetzt ist Hündin Leyla, die Labrador-Hündin von Britta, an der Reihe. Sie bringt gar Retterin und Ertrinkende an Land. Als Übung für Fortgeschrittene gilt etwa das Retten eines Bewusstlosen. Jetzt steigt Erika ins Boot und imitiert draussen auf dem See die Bewusstlose. Dieses Mal schickt Riklin ihre eigene Hündin los, die siebenjährige Ayla, ebenfalls eine Hündin der Rasse Flat Coated Retriever. Ein vifes, starkes, gut trainiertes Tier. Keinen Mucks macht Ayla neben ihrer Herrin. «Apport», ruft Riklin, und Ayla schiesst mit Vollgas los, zielsicher entlang der Beine auf den rechten Arm von Erika zu. Sie packt den Arm – für die Übung tragen alle Figuranten einen Armschutz –, macht wiederum eine halbe Drehung mit der Person und stösst die Bewusstlose vor sich her Richtung Ufer, wo Barbara sie lobend empfängt und ihr den geliebten Ball zum Spielen überreicht. «Die richtige Dosierung der Belohnung und der richtige Moment sind sehr wichtig», betont die Kursleiterin. Doch Riklin hat nicht nur für den Hund aufmunternde Worte bereit, sondern auch für Erika: «Eine konzentrierte, gleich bleibende Arbeit des Figuranten im Wasser ist für den Hund sehr wichtig.»

Das Paddel zum Boot bringen

Jetzt wirft Riklin auf dem See das Paddel vom Boot ins Wasser und Sanyu, die Toller-Hündin von Erika, muss es ihr zum Boot bringen. Kein Problem. Sie kann es. «Eine sehr schwierige Übung», kommentiert Riklin. «Denn normalerweise bringt ein Hund den Gegenstand seinem Meister zurück.» Und kann man sich vorstellen, dass ein 25 Kilogramm schweres Tier gar ein Schlauchboot mit drei bis fünf Leuten, das wegen Motorschaden nicht mehr fahren kann, an Land bringt? Ja, es kann. Oder dass das Tier dem Ertrinkenden den Rettungsring bringt? Nicht immer gelingt so etwas auf Anhieb. Sabine muss es mit ihrem weissen Schäfer ein paar Mal versuchen.

Gute Ausbildung ist wichtig

Und was ist das Hauptziel des Trainings? «Der Hundehalter soll den Hund so weit ausbilden, dass das Tier den Rettungsschwimmer unterstützen kann», erklärt die Kursleiterin. «In einer realen Situation geht der Hund allerdings nur mit dem Rettungsschwimmer, also mit seinem Meister, ins Wasser.»

Die fünf Frauen und der Mann, die an diesem Abend am Training teilnehmen, tragen Neoprenanzüge. Barbara Riklin bringt sie jeweils mit ihrem Schlauchboot auf den See hinaus. Das Training im Naturschutzgebiet dauert rund drei Stunden. Die Hundehalter haben dabei in verschiedenen Kategorien ihr Können unter Beweis zu stellen. Der Ausbildungsstand der sechs Hunde, die heute da sind, ist unterschiedlich.

In der Schweiz nicht eingesetzt

Die Wasserarbeit mit Hunden wird in der Schweiz als Hundesport betrieben. Das Training beinhaltet drei Klassen mit unterschiedlichen Anforderungen in Wasser- und Landarbeit. Das erfolgreiche Bestehen der Übungen in Klasse drei erlaubt die Teilnahme an der Schweizermeisterschaft. Das hat sich die Achter-Gruppe auch zum Ziel gesetzt. «Leider werden hier in der Schweiz Wasserrettungshunde nicht eingesetzt», sagt Barbara Riklin mit Bedauern. In mehreren europäischen Ländern sei dies an Stränden aber sehr wohl der Fall.

Das Training in Erlach findet von Mai bis Oktober jeden Donnerstag von 18 bis ca. 21 Uhr statt und kann besucht werden: Zehn Minuten zu Fuss auf dem Wanderweg von Erlach in Richtung Le Landeron. Zur Zeit ist die Trainingsgruppe voll (Warteliste). Weitere Infos: www.funny-waterdogs.ch

«Bis ein Hund das alles kann, braucht es ein mehrjähriges Training.»

Barbara Riklin

Hundetrainerin

Barbara Riklin

«Hunde-Osteopathin riet mir zur Wasserarbeit»

Die Gymnasiallehrerin Barbara Riklin ist mit Hunden aufgewachsen. Seit rund zwanzig Jahren hat die 45-Jährige eigene Hunde, mit denen sie regelmässig Kurse absolviert. Seit über zehn Jahren macht sie Wasserarbeit, und sie liess sich bei der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft zur Hundetrainerin ausbilden. Seit acht Jahren bietet sie Kurse an. Auf die Wasserarbeit kam sie, weil ihre Hündin Rückenprobleme hatte. «Die Hunde-Osteopathin riet mir, Wasserarbeit zu machen», erzählt sie. «Und genau das wars. Meine Hündin und ich sind im Wasser im Element.»

Um in ihrer Gruppe mitzumachen, ist der Besuch eines Erziehungskurses Voraussetzung. «Zudem müssen die Hunde gesund sein und eine gute Kondition haben», so Barbara Riklin. «Und natürlich müssen die Hunde und die Hundehalter das Wasser lieben.»

il

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