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«Ich bin vielmehr Tiermensch als Menschmensch»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zum Tag der Haustiere am 11. April wollten die FN wissen, wie es bei einer richtigen Tierliebhaberin zu Hause aussieht. Kristel Kessler hat ihre Liebe für Tiere zum Beruf gemacht und führt seit sechs Jahren eine Tierpension in ihrem Wohnhaus.

Wenn die Tür zu Kristel Kesslers Wohnung aufgeht, dann wird es zuerst einmal laut. Besucherinnen und Besucher werden sofort freudig von neugierigen Vierbeinern begrüsst. Seit sechs Jahren ist das Haus nicht nur ein Zuhause, sondern auch ein Ferienort für Hunde und Katzen, deren Besitzer in die Ferien, zur Arbeit oder ins Spital gehen.

Im unteren Stock befindet sich das Katzenzimmer. Zwischen vielen verschiedenen Katzenbäumen und Spielzeugen haben die Katzen auch die Möglichkeit, draussen frische Luft zu schnuppern. Im Wohnzimmer tummeln sich derweil die anderen Gäste von Kessler: Acht Hunde sind momentan zu Besuch in ihrer Pension. Dazu kommen noch Darling und Jelka, die Hunde von Kristel Kessler selbst. Die Pension mit dem Namen «Tier im Glück» ist ein Traum der Tierliebhaberin, der wahr geworden ist.

Ein Blick ins Katzenzimmer, das sich im Untergeschoss befindet.
Sarah Neuhaus

«Jedes Mal, wenn ich an der Hundepension in Giffers vorbeispaziert bin, habe ich gedacht: So cool, das würde ich auch gerne machen!», erzählt Kessler. Irgendwann habe sie sich ein Herz gefasst und Sandra Poffet, die Leiterin der Pension angesprochen. Darauf folgte eine fachspezifische berufsunabhängige Ausbildung (FBA) zur Tierbetreuerin. 

Hunde, Katzen und Nager

«Ich habe mich in der Ausbildung auf Hunde, Katzen und Nager spezialisiert», erklärt Kristel Kessler. Während ihres Praktikums habe sie dann gemerkt, dass sie allergisch auf gewisse Nagetiere reagiert. Heute führt Kessler eine Pension mit Hunden und Katzen – und ist dabei rundum glücklich.

«Nach meinem Praktikum war für mich klar, dass ich mich früher oder später selbstständig machen möchte», erklärt Kessler. Gründe dafür habe es verschiedene gegeben, zum einen wollte Kessler ihre eigenen Tiere bei sich haben, zum anderen wollte sie eigene Ideen umsetzen: «Für mich findet Hundehaltung nicht in einem Zwinger statt, und das wollte ich auch so umsetzen können», erklärt sie.

Die Hunde dürfen sich fast in der ganzen Wohnung von Kristel Kessler frei bewegen.
Sarah Neuhaus

Die Hunde in Kesslers Pension dürfen jederzeit frei wählen, wo sie sich gerade aufhalten wollen. Die Wohnung ist fast überall offen, nur wenige Bereiche, unter anderem das Schlafzimmer, werden mit Holzgittern abgetrennt. «Dort sollen meine eigenen Hunde ihren Rückzugsort haben, wenn sie diesen möchten», sagt Kessler. Das heisst aber auch, dass die Hunde in der Pension immer zusammen leben. Einzelhaltung bietet sie keine an.

Die Wände von Kristel Kessler sind mit Porträtbildern ihrer Hunde geschmückt.
Sarah Neuhaus

Schnuppern im Rudel

Probleme zwischen eigenen und fremden Tieren gebe es fast nie. «Meine Hündin hatte schon immer Freude an anderen Hunden», erklärt Kessler. Ausserdem versucht sie, solchen Situationen vorzubeugen. «Wenn jemand seinen Hund vorbeibringen möchte, dann gibt es immer zuerst ein Schnuppern.» Das bedeutet, dass die Besitzerin oder der Besitzer ihr oder sein Tier für ein bis zwei Stunden vorbeibringt und getestet wird, wie der Hund reagiert. 

Die Hunde verstehen sich gut – auch wenn sie sich nicht kennen.
Sarah Neuhaus

«Mir ist es das Wichtigste, dass sich ein Hund wohlfühlt und gerne hier ist», sagt Kessler. «Es gibt Hunde, denen gefällt es einfach nicht, in so einem Rudel zu sein.» Beim Schnuppern geht die Tierbetreuerin vorsichtig vor: «Ich lasse einen Hund nach dem anderen zu dem neuen Gast hin und beobachte, was passiert», sagt sie. Dabei machen meistens ihre eigenen Hunde den Anfang. «So merke ich relativ schnell, ob es passt oder nicht.»

Kristel Kessler ist ausgebildete Tierbetreuerin.
Sarah Neuhaus

Kristel Kesslers riesiges Herz für Tiere und ihr gutes Gespür fallen sofort auf. Setzt sie sich hin, so sind die Tiere ruhig und entspannt, steht sie auf, kommt sofort Bewegung in das Ganze. Ihr feines Gespür sei etwas, das viel stärker ins Gewicht fällt, seit sie sich selbstständig gemacht hat.

Wenn ihre Besitzer in den Ferien oder im Spital sind, finden die Vierbeiner in Tafers vorübergehend ein Zuhause.
Sarah Neuhaus

Verantwortung und Kundenkontakt

«Ich habe jetzt eine viel grössere Verantwortung», sagt sie. «Wenn man in einem Betrieb angestellt ist, dann kann man sich immer eine zweite Meinung einholen, das ist hier etwas anders.»

Ein weiterer Punkt, der Kessler etwas Bauchweh machte, als sie sich vor sechs Jahren selbstständig gemacht hat, war der Kundenkontakt. «Ich war schon immer mehr Tiermensch als Menschmensch», sagt sie und schmunzelt. Der Umgang mit den Kunden sei manchmal schwieriger als der Umgang mit den Tieren, oft auch, weil es nötig sei, sich abzugrenzen. «Wenn es einem Tier mitten in der Nacht nicht gut geht, dann ist es mein Job, schnellstmöglich zu reagieren, das heisst aber nicht, dass ich auch mitten in der Nacht auf jeden Wunsch seines Besitzers oder seiner Besitzerin eingehen kann.»

Auch wenn in der Tierpension viel los ist, finden die Hunde immer einen Rückzugsort.
Sarah Neuhaus

Kesslers Fingerspitzengefühl zahlt sich jedoch aus. Die Pension ist momentan nahezu voll ausgebucht, viele Kunden sind seit Jahren die gleichen. «Ein Stammkunde von mir bringt seinen Hund sogar immer noch, obwohl er mittlerweile weggezogen ist. Diese Treue macht mir eine Riesenfreude», sagt Kessler.

Aktuell ist die Taferser Tierpension fast voll ausgebucht.
Sarah Neuhaus

Ausbildung

Wie wird man Tierbetreuerin?

«Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, dann würde ich wahrscheinlich die dreijährige Lehre zur Tierpflegerin absolvieren», sagt die Tierbetreuerin Kristel Kessler. Das liege vor allem daran, dass sie jetzt mit der FBA eine gewisse Beschränkung habe. «Ich darf nicht mehr als 19 Tiere auf einmal betreuen», erklärt sie. Dabei kommt es aber nicht nur auf die Ausbildung an, sondern auch auf die Anzahl Quadratmeter, die der Tierpension zur Verfügung stehen. «Bei der FBA hatten wir drei Monate Praktikum und eine Woche Theorie in der Schule, das war mir eigentlich zu wenig», sagt sie. Zur Theorie gehören beispielsweise Anatomie, ein Notfallkurs, um auf ein krankes Tier richtig reagieren zu können, aber auch Tier im Recht, artgerechte Haltung und Ökologie. «Für mich stimmt es jetzt so, da mir die Grösse der Pension, die ich habe, völlig ausreicht», so Kessler. Jemandem, der diesen Weg jetzt gehen möchte, würde sie aber empfehlen, die Ausbildung zum Tierpfleger zu machen, schon allein, weil diese viel umfangreicher sei.

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