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«Ich ging jeden Tag gerne zur Arbeit»

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Autor: Imelda Ruffieux

Nicht jeder kann seine berufliche Karriere so zusammenfassen wie Mario Vonlanthen, seit kurzem pensionierter Gemeindeschreiber von Düdingen: «Es war mein Traumjob», sagt er mit Überzeugung. Leicht war seine Arbeit sicher nicht immer. Ansprechperson für die Bürger zu sein, Informationsvermittler im Gemeinderat und zugleich Personalleiter der Gemeinde. Doch Mario Vonlanthen blickt gerne zurück. Er habe mal Lehrer oder Journalist werden wollen, erinnert er sich. «In meinem Job konnte ich von beiden Berufen etwas vereinen.» Besonders geschätzt hat er das selbständige Arbeiten, das er vorher als Prokurist und Verwalter-Stellvertreter bei der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Düdingen und später im Aussendienst kennenlernte.

Warum bewarben Sie sich vor 26 Jahren bei der Gemeinde Düdingen?

Als Aussendienst-Inspektor einer Landwirtschaftsorganisation war ich damals praktisch täglich an einem anderen Ort in der Schweiz tätig und viel mit dem Auto unterwegs. Ich suchte eine Beschäftigung mit einem fixen Arbeitsplatz. Da kam die Stellenausschreibung als Gemeindeschreiber-Stellvertreter in Düdingen gerade recht. Zudem interessierte ich mich schon seit der Schulzeit für politische und öffentliche Zusammenhänge.

Sie wurden von Anfang an gleich voll eingespannt?

Ich wurde im Mai 1985 angestellt. Weil der damalige Gemeindeschreiber Erich Roggo wegen gesundheitlicher Probleme noch Teilzeit arbeitete, übertrug man mir die Aufgaben der Gemeinderatskanzlei. Die Ernennung als Gemeindeschreiber erfolgte erst 1988, nachdem mein Vorgänger frühzeitig pensioniert worden war.

Am ersten Tag blieb keine Zeit für eine sanfte und systematische Einführung, schon waren die ersten Briefe zu schreiben und die Traktandenliste für die nächste Gemeinderatssitzung mit den notwendigen Unterlagen zu erstellen. Nach einigen Tagen war ich bereits als Protokollführer an der Gemeinderatssitzung.

Wie sah Ihre Arbeitsphilosophie aus?

Mein Vorgänger hat mir am ersten Tag wichtige Grundsätze über die Arbeit als künftiger Gemeindeschreiber mitgegeben, an die ich mich bis zum Schluss auch gehalten habe. Etwa, dass jeder Bürger, der etwas fragt, auch das Anrecht auf eine möglichst rasche Antwort hat. Der Dienst am Gemeinwohl entsprach ganz meinem Charakter. Deshalb gefiel es mir auch von Anfang an, und ich hatte schon früh den Wunsch, hier bis ans Ende der beruflichen Arbeitszeit zu bleiben.

Was gefiel Ihnen besonders?

Die faszinierende, abwechslungsreiche, aber auch verantwortungsvolle Aufgabe. Ein Gemeindeschreiber muss sich den ständig neuen Herausforderungen stellen können und flexibel sein. Das macht es spannend. Jeder Tag bringt etwas Neues. Es war für mich ein grosses Privileg, im eigenen Dorf für den Gemeinderat und die eigene Bevölkerung tätig sein zu dürfen. Die gute Harmonie und der gegenseitige Respekt im Gemeinderat und unter den Mitarbeitenden haben meine Aufgaben erleichtert. Freude machte mir vor allem das Verfassen anspruchsvoller Korrespondenz, von Botschafts- und anderen Informationstexten, Verträgen, Reglementen und Stellungnahmen. Auch den Kontakt mit den Bürgern habe ich sehr geliebt. Die Anliegen der anderen zu spüren und Unterstützung bieten zu können, bedeuteten für mich innere Zufriedenheit und Freude im Beruf. Es gibt kaum einen Tag, an dem ich nicht gerne zur Arbeit gegangen bin.

Was sind die negativen Seiten?

Dieser Beruf ist auch sehr belastend: viel sitzende Arbeit vor dem Computer, wenig Bewegung, grosses Arbeitspensum, teils auch am Abend und am Wochenende. Meine Gesundheit hat wahrscheinlich deswegen auch etwas gelitten.

Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Jahre entwickelt?

Der Gemeindeschreiber gehört zum ältesten Beamtenstand der Welt. Die Aufgaben haben sich im Verlaufe der Zeit jedoch rasant verändert. Schriftlich wiedergeben, was der Gemeinderat, der Generalrat oder die Gemeindeversammlung beraten und beschlossen hat, gehört nach wie vor zum Schreiballtag. Heute gehören Vorbereitungs-, Planungs-, Koordinations-, Führungs- und Vollzugsarbeiten zu seiner Kernkompetenz. Je grösser die Gemeinde, umso bedeutender ist der Anteil an Stabsaufgaben. Zudem ist der Gemeindeschreiber in Düdingen auch Personalleiter und Qualitätsleiter, was sehr arbeitsintensiv ist.

Welche Ereignisse bleiben für Sie unvergesslich?

Alle vom Gemeinderat erfolgreich abgeschlossenen Projekte, grosse und kleine, weckten in mir Freude und Befriedigung. Ich habe an den Gemeindeversammlungen jeweils mitgefiebert. Der Bau des Podiums und damit der Aufbau eines regionalen Kulturangebotes war für mich persönlich ein besonders freudiges Ereignis.

Langweilen werden Sie sich nach der Pensionierung wohl nicht?

Nein, ich bin kulturinteressiert, verfolge die Weltpolitik und den Sport, will wieder mehr reisen, werde regelmässig walken und hab zudem noch ein Haus mit Umgebung zu pflegen.

Mario Vonlanthen empfand es als Privileg, im eigenen Dorf für den Gemeinderat und die Bevölkerung tätig sein zu dürfen.Bild Aldo Ellena

Rücktritt:Am Schluss wieder Stellvertreter

Mario Vonlanthen hat seine Karriere in der Gemeinde Düdingen als Gemeindeschreiber-Stellvertreter angefangen und auch wieder aufgehört. Ende 2009 hat er seinem Nachfolger Platz gemacht und ist ihm zwei Jahre als Stellvertreter zur Seite gestanden. Diese Übergangszeit sei sehr gut verlaufen, sagt er. «Ich habe es selber so gewünscht. Mit der Pensenreduktion auf 80 Prozent und der frühzeitigen Bekanntgabe der vorzeitigen Pensionierung konnte die Gemeinde drei Jahre im Voraus die Nachfolge regeln.» Als mit Thomas Bürgy ein ausgewiesener Fachmann gefunden wurde, tauschte Mario Vonlanthen früher als geplant. «Ich hatte mit dieser Konstellation keine Mühe, zumal der Übergang so im Interesse der Gemeinde geregelt werden konnte», sagt der 63-Jährige. «Ich wünsche Thomas Bürgy eine ebenso befriedigende Amtszeit, wie ich sie erleben durfte.» im

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