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«Ich hoffe, dass der Staat sein Wort hält»

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 «Sechs Tage lang zeigte sich niemand willens, mit uns zu verhandeln. Nun hat sich das dank unseres Streiks endlich geändert.» Gaétan Zurkinden, Gewerkschaftssekretär des Verbandes des Personals öffentlicher Dienste (VPOD), sprach einen Tag nach Streikende vor dem Alten Bahnhof in Freiburg im Namen des Personals der Wäscherei der psychiatrischen Klinik Marsens und erntete dafür tosenden Applaus.

15 Angestellte wären von der Übernahme der momentan staatlichen Wäscherei Marsens durch die private Firma Les Blanchisseries Générales (LBG) betroffen: Von ihnen gehen vier in Rente, drei weitere treten Ende Jahr eine neue Stelle beim Kanton an, und zwei würden mit LBG verhandeln (die FN berichteten).

Am Freitag verhandelten der Staatsrat und das streiken- de Personal. «Dies war nur die erste Sitzung. Wir haben noch weitere Forderungen», so Zurkinden. Deswegen sei es wichtig, dass die Demonstration in Freiburg trotzdem durchgeführt wurde: «Es ist essenziell, den Druck aufrechtzuerhalten.»

«Zusammen durchstehen»

Am Samstagnachmittag folgten rund 100 Personen vor dem Alten Bahnhof in Freiburg dem Aufruf zur Demonstration. Der Teilerfolg vom Freitag wirkte sich positiv auf die Stimmung aus. Musik dröhnte aus den Lautsprecherboxen, das Wäschereipersonal stand zuvorderst in Arbeitskleidung. Dennoch fand Zurkinden die Formulierung des Staates, den Arbeitnehmerinnen «im Rahmen des Möglichen» eine Stelle beim Staat zu verschaffen, zu vage. Die Angestellten selbst zeigten sich erleichtert, etwas erreicht zu haben: «Ich hab mich sehr schlecht gefühlt während des Streiks», sagt die Angestellte Julietta Gomes. Sie habe zwei Kinder, brauche die Stelle, um ihre Familie über die Runden zu bringen: «Ich möchte wirklich eine Stelle beim Staat. Ich will nicht zu einer privaten Firma. Lohn, Versicherung: Da ist einfach alles viel zu unsicher.»

Die gleichen Ängste hat Arbeitskollegin Albertina Gomes: «Momentan freue ich mich, aber ich hoffe schwer, dass der Staat sein Wort hält und nicht zurückkrebst.» Jacqueline Pugin arbeitet schon lange bei der Wäscherei Marsens, ihr wurde ein Posten beim Staat ab Jahresende zugesichert. Die Stellen wurden nach dem Anciennitätsprinzip verteilt. Dennoch hat sie sechs Tage lang mitgestreikt: «Wir stehen alles zusammen durch, meine Solidarität ist nicht geringer, nur weil ich Staatsangestellte bleiben kann», sagt sie. «Es war eine intensive Zeit, es gab traurige und schwierige Momente, doch es ist toll, dass wir nun tatsächlich etwas bewegen konnten.» Am Montag werden die Verhandlungen fortgeführt.

Chronologie

Eine Woche lang gestreikt

Am 25. Februar haben der Staatsrat und die Direktion des Netzwerks für psychische Gesundheit bekannt gegeben, dass die Wäscherei in Marsens in private Hände übergeht. Am 6. März trat das Personal in Streik: Es wehrt sich gegen die Privatisierung. Der Streik dauerte bis Freitag; da kam es zu Verhandlungen zwischen Staatsrat und Personal. Sie werden heute fortgesetzt.uh

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