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«Ich suche keine Abenteuer»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Herbststürme auf dem sibirischen Baikalsee, Piranha-Schwärme im brasilianischen Pantanal, Touristenströme im chinesischen Naturschutzgebiet Jiuzhaigou und Sahara-Sand auf dem Gornergletscher im Wallis: Das sind nur vier Stationen aus dem aktuellen «Freshwater Project» des Freiburger Fotografen Michel Roggo. Seit vier Jahren ist er unterwegs, um 30 Flüsse, Seen, Sümpfe oder Gletscher rund um die Welt zu fotografieren. Er will damit den Zustand des Süsswassers auf der Erde dokumentieren. Im fünften und letzten Jahr will Roggo nach Afrika, nach Grönland und nach Australien reisen.

Zuerst aber erzählt Roggo in Freiburg von seinen Reisen. Am Donnerstag hält er einen Vortrag im Naturhistorischen Museum, im Rahmen der Ausstellung über Wasserpflanzen. Es ist eine seltene Gelegenheit für Interessierte–viel Zeit für Vorträge in Freiburg hat der Fotograf nämlich nicht.

«Ich unternehme acht bis zehn Reisen pro Jahr», sagt er. «Dazwischen veranstalte ich viele Vorträge und Ausstellungen im Ausland–oft an den Orten, wo ich fotografiert habe.» Er möchte auch die lokale Bevölkerung an seiner Arbeit teilhaben lassen.

Lokale Guides

Begegnungen mit Einheimischen gehören zu Roggos Arbeit–auch weil er auf lokale Guides angewiesen ist. Dabei gerät er oft in seltsame Situationen. «Als ich in einem chinesischen Nationalpark nach viel Hin und Her endlich fotografieren durfte, begleitete mich eine Parkwächterin», erzählt er. Er habe angenommen, diese solle aufpassen, dass er nichts Verbotenes tue.

Doch sie hatte offensichtlich die Aufgabe, den europäischen Gast vor gefährlichen Situationen zu beschützen. «Auf einer Brücke mit vielen Touristen legte ich mich hin, um Fotos vom Fluss darunter zu machen. Die Wächterin passte auf, dass niemand auf mich trat», erzählt er schmunzelnd. Vor den Erinnerungsfotos mit den neugierigen chinesischen Touristen konnte sie ihn allerdings nicht bewahren.

«Ich suche nicht das grosse Abenteuer», betont Roggo. Er sei sogar ein sehr vorsichtiger Mensch. «Ich tue alles dafür, um gute Fotos zu machen. Daraus ergeben sich diese manchmal abenteuerlichen oder komischen Situationen.» 

Bei der Dokumentation des Süsswassers rund um die Welt sieht Roggo auch Probleme–etwa den Rückgang der Gletscher in der Schweiz oder die Abholzung des Urwalds im Amazonas-Gebiet. Eine Botschaft will Roggo mit seinen Bildern jedoch nicht vermitteln. Zwar sagt er: «Mir ist es recht, wenn meine Bilder für Umweltschutzkampagnen verwendet werden.» Er selbst sei aber letztlich nur Fotograf und könne die Welt nicht retten: «Ich bin nicht der Bruce Willis des Süsswassers.»

Naturhistorisches Museum, Auditorium der Erdwissenschaften, Museumsweg 6, Freiburg. Do., 5. Dez., 20 Uhr. Der Vortrag ist kostenlos.

Sahara-Sand hat sich in einem Walliser Gletschersee abgelagert. 

«Ich bin nur ein Fotograf, nicht der Bruce Willis des Süsswassers.»

Michel Roggo

Fotograf

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