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Im Februar so wenig Regen wie seit elf Jahren nicht mehr

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Laut Meteo Schweiz fielen am Messstandort Freiburg im Februar nur rund 8 Prozent des Niederschlags des jährlichen Mittels zwischen 1991 und 2020. Dennoch droht keine Wasserknappheit – noch nicht.

Der Februar war ein sehr trockener Monat. Fünf Liter pro Quadratmeter sind im gesamten Monat im Broyebezirk gefallen, berichtet das Amt für Umwelt (AfU) auf Anfrage der FN. Das entspricht in etwa einer Pfütze von einem halben Zentimeter Tiefe und ist somit der niedrigste Wert seit mehr als zehn Jahren.

Was bedeutet eine solche Trockenheit im Winter für die wärmeren Monate des Jahres? «Das Schneedefizit dieses Winters deutet auf ein eher trockenes Jahr hin, da allfällige Regendefizite im Frühling und Sommer nur bedingt durch Schneeschmelze kompensiert werden können», sagt Manuela Brunner, Leiterin der Forschungsgruppe Hydrologie und Klimafolgen in Gebirgsregionen am Schnee- und Lawinenforschungszentrum in Davos.

Reserven der Vormonate

Dennoch befinden sich die Grundwasserstände sowie die Pegel des Murtensees sowie der Stauseen des Kantons gemäss den hydrologischen Daten des Bundesamts für Umwelt (Bafu) auf einem normalen Niveau. Das liege nicht zuletzt an den niederschlagsreichen Schlussmonaten des Vorjahrs, erklärt das AfU in seiner Antwort. «Die letzten vier Monate des Jahres 2022 waren gut beregnet, es gibt also noch einige Reserven», schreibt Mediensprecherin Rachel Brulhart. Gehe es 2023 jedoch so weiter wie im Februar, sei mit einem Rückgang der Reserven zu rechnen.

Die letzten vier Monate des Jahres 2022 waren gut beregnet, es gibt also noch einige Reserven.

Rachel Brulhart
Mediensprecherin Amt für Umwelt

Diese Aussage wird auch durch Daten von Meteo Schweiz gestützt. War es im Februar in Freiburg derart trocken, sind im Dezember und Januar überdurchschnittlich viele Niederschlagsmengen gefallen. So seien im gesamten Winter weiterhin 94 Prozent des jährlichen Mittels der vergangenen 20 Jahre gefallen, schreibt Meteo Schweiz auf Anfrage der FN. Besonders trocken sei der vergangene Winter insofern gar nicht gewesen.

Zunehmende Trockenheit

Auf kurze oder lange Sicht sei Wasserknappheit jedoch selbst in einem wasserreichen Land wie der Schweiz eine realistische sowie akute Bedrohung, betont Manuela Brunner. «Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass Wasserknappheit in Zukunft auch in der Schweiz ein Thema ist, insbesondere in Gebieten, die nicht von der Schneeschmelze profitieren können», sagt die Assistenzprofessorin.

Langfristig werde es im Sommer im Alpenraum tendenziell trockener, während im Winter die Niederschläge im Durchschnitt leicht zunehmen würden, führt sie aus. Ähnlich die Prognosen von Meteo Schweiz. «Ab etwa 2050 ist ein Rückgang der Sommerniederschläge zu erwarten», so Klimatologe Stephan Bader von Meteo Schweiz. Mit der hohen Verdunstung durch die immer wärmer werdenden Sommer sei aber bereits heute im Sommer mit zunehmender Trockenheit zu rechnen.

Ab etwa 2050 ist ein Rückgang der Sommerniederschläge zu erwarten.

Stephan Bader
Klimatologe Meteo Schweiz

Erste Massnahmen

Eine solche Entwicklung könnte weitreichende Folgen haben und eine ganze Reihe von Sektoren und Bereichen beeinflussen. Auch der Energiekonzern Groupe E könnte hiervon nachhaltig betroffen werden, wie Pressesprecher Yves-Laurent Blanc erläutert. Zwar seien die Wasserkraftanlagen so dimensioniert, dass sie diese Art von Ereignissen bewältigen könnten. «Es ist jedoch möglich, dass sich dies auf die Strommengen auswirkt, die das Unternehmen kaufen müsste, um die fehlende Wasserkraftproduktion zu ergänzen», so Blanc.

Bereits heute werden im Kanton Freiburg Massnahmen getroffen, um der drohenden Wasserknappheit zu begegnen. So werden gemäss AfU während der Zeiten, in denen die Flüsse Niedrigwasser führen, Beschränkungen für die Bewässerung in der Landwirtschaft oder sogar Verbote für das Abpumpen von Wasser in Flüssen erlassen. Zudem gebe es eine Genehmigungspflicht für die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern, wenn dies erforderlich sei. Weitere Projekte für eine bessere Gewässerbewirtschaftung seien im Gange.

Trinkwasserverbrauch senken

4200 Liter am Tag pro Person

Laut Amt für Umwelt verbraucht jede Person in der Schweiz täglich bis zu 160 Liter Trinkwasser. Darin nicht enthalten ist der virtuelle Wasserverbrauch durch Einkaufs- und Konsumverhalten, der sich auf 4200 Liter pro Tag und Person beläuft. Deswegen ist es – auch wenn die Grundwasserstände derzeit für den Kanton Freiburg auf einem normalen Niveau liegen – dem Kanton ein Anliegen, die Bevölkerung schon heute zum Wassersparen anzuhalten. «Um einem Wassermangel entgegenzuwirken, muss Wasser in verschiedenen Sektoren effizienter genutzt und gezielt gespart werden», betont auch Manuela Brunner.

Scheinbar einfache Massnahmen, wie das Wasser nicht unnötig laufen zu lassen, zu duschen statt zu baden oder Geschirrspüler und Waschmaschine nur dann zu benutzen, wenn sie voll sind, sind nur einige der vom Kanton vorgeschlagenen Massnahmen. Die Verantwortung für die Trinkwasserversorgung und die Überwachung der trinkbaren Grundwasserressourcen liege bei den Gemeinden, die bei Bedarf Massnahmen ergreifen würden, erklärt das AfU.

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