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«Im Islam habe ich den Gott gefunden, den ich mir vorstellen kann»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: irmgard Lehmann

Danielle Jmaa wartet auf uns – in einem Mehrfamilienhaus im Freiburger Pérolles-Quartier, dort, wo sich der muslimische Frauenverein von Freiburg trifft. Die Tür ist verschlossen, auf dem Briefkasten steht einzig ASMF. Nur Eingeweihte wissen, dass hier gebetet wird. Danielle Jmaa bittet die Journalistin und die Fotografin, die Schuhe auszuziehen. Wir betreten die zwei Räume. Sie sind einfach ausgestattet mit Teppich, einem Tisch und nicht viel mehr.

Ohne Kopftuch

Die Tierärztin ist seit acht Jahren überzeugte Muslimin. Sie betet fünf Mal am Tag, hält sich an die Fastenzeit im Ramadan sowie an das Alkoholverbot und gibt jährlich 2,5 Prozent ihres Vermögens für gute Zwecke aus, so wie es der Koran vorschreibt. Im Privatleben schätzt sie die Geschlechtertrennung und meidet öffentliche Bäder. Entblössen ist im Islam nicht erlaubt.

Aber was ist mit dem Kopftuch? Danielle Jmaa trägt keines. Sie sagt: «Es gehört klar zu den Kleidungsvorschriften meiner Religion, aber es ist nicht einfach, das Kopftuch zu tragen, weil man sich exponiert. Für mich ist es auch schwierig, weil es nicht zu meiner Kultur gehört.»

Überzeugt vom Glauben

Doch wer ist diese Frau, die wie jede andere junge Frau in Jeans und Pulli zur Arbeit geht und im Bernbiet in einem christlichen Umfeld aufgewachsen ist? Wie kommt die einstige Protestantin zum Islam? «Mein Mann hat mir das Herz geöffnet», sagt die 43-Jährige, und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Ihr Mann ist Marokkaner, strenggläubiger Moslem. Er lebt seit 25 Jahren in der Schweiz und führt in Freiburg ein Reisebüro. «Ein liebenswürdiger Mensch, der mir nichts aufgezwungen hat», fügt Danielle Jmaabei, um allfällige Zweifel gleich aus dem Weg zu räumen. Sie ist überzeugt von ihrer neuen Religion und macht darum auch klare Aussagen: «Im Islam habe ich einen Gott gefunden, den ich mir vorstellen kann.» Ein gütiger und verzeihender Gott, der aber auch bestrafen könne.

Im Islam stehe kein Konstrukt wie etwa die Dreifaltigkeit oder die Kirchenhierarchie zwischen Mensch und Gott. «Im Islam sind die religiösen Rituale klar und einfach und bringen uns in die Nähe Gottes», sagt Danielle Jmaa.

Suche nach dem Sinn

Wie haben die Eltern damals reagiert, als Danielle Jmaa zum Islam übertrat? Sie sei nicht besonders religiös erzogen worden, erzählt sie. «Ich habe aber bereits in der Pubertät stets nach dem Sinn des Lebens gesucht.» Ihre Mutter sei denn auch nicht erstaunt gewesen, als sie ihren Übertritt zum Islam bekannt gab, und der Vater habe ihren Wandel als Fatalität hingenommen. «Wissen Sie, die Religion gibt meinem Leben einen Sinn und zeigt mir den Weg», bemerkt Danielle Jmaa.

Zeichen für Spiritualität

Danielle Jmaa ist Tierärztin und Mitinhaberin einer Praxis mit neun Angestellten. Seit zwölf Jahren lebt sie in Freiburg und leitet auch den muslimischen Frauenverein mit 45 Mitgliedern (siehe Kasten rechts).

Die Anti-Minarett-Initiative ist für die Konvertitin eindeutig ein Aufruf zum Hass, zur Intoleranz und Diskriminierung einer Bevölkerungsgruppe. «Damit werden Lügen und falsche Bilder über den Islam verbreitet.» Solches führe zu einer Radikalisierung, wie man das in den Vorstädten von Paris erlebe.

Spirituelles Leben

In den Städten schätzt Danielle Jmaa Türme. «Einerseits zeigen sie uns an, wo wir unser Gebet verrichten können, und andererseits erinnern Kirchtürme und Minarette daran, dass es nebst dem materiellen auch noch ein spirituelles Leben gibt.»

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