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Im Körper eines Schlaganfall-Opfers

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Uhr morgens, eine Frau liegt im Bett und hat plötzlich unerträglich starke Kopfschmerzen. Mit der linken Hand versucht sie, sich aufzurichten, diese ist aber wie gelähmt. Da wird ihr schwindlig, sie wird ohnmächtig–ein Gehirnschlag. Dieses erfundene Beispiel zeigt, wie schnell es gehen kann. Weil das Gehirn der Frau kurzfristig nicht mit genügend Blut versorgt wurde, verändert sich für sie und ihr ganzes Umfeld alles. Menschen, die eine Hirnverletzung erlitten haben, stossen bei ihren Mitmenschen häufig auf Unverständnis–etwa beim Arbeitgeber aufgrund ihrer mangelnden Konzentrationsfähigkeit.

«Brain-Truck» klärt auf

Sichtbare Folgen der Hirnverletzung wie Lähmungen werden von den Beteiligten registriert. Doch die meisten Beeinträchtigungen, die durch eine Hirnverletzung hervorgerufen wurden, sind unsichtbar. Sprachstörungen, Funktionsausfälle im Denken, Aggressivität–all diese Behinderungen resultieren direkt aus einer Hirnverletzung.

 Um die Allgemeinheit für den Umgang mit hirnverletzten Menschen zu sensibilisieren, hat die Organisation «Pro integral» (siehe Kasten) den «Brain-Truck» erfunden. Dieser «Hirn-Lastwagen» fährt durch die Schweiz und dient dazu, Kinder und Jugendliche darüber aufzuklären, was es heisst, mit einer Hirnverletzung zu leben. Mitte bis Ende September macht der «Brain-Truck» Halt in Tafers.

Auslöser: Tote Hirnmasse

Es gibt zwei Hauptarten von Hirnverletzungen: Schlaganfälle und Schädel-Hirn-Traumata nach Unfällen. Auch können Verletzungen am Hirn nach einem schweren Tumor entstehen. Sind die äusseren Wunden erst verheilt, spielt es oft keine Rolle mehr, wodurch eine Hirnverletzung entstanden ist: «Jede Hirnverletzung lässt Hirnmasse absterben–und die Einschränkungen tauchen aufgrund der toten Hirnmasse auf», sagt Andreas Kalt, Projektleiter des «Brain-Trucks». Den Schülern werden deshalb allgemein die Konsequenzen einer solchen Verletzung gezeigt. Der «Brain-Truck» richtet sich an Schüler von der dritten bis zur neunten Klasse. «Wir wollen mit der Sensibilisierungskampagne möglichst früh einsetzen», so Kalt. Im «Brain-Truck» können die Schüler anhand von Simulationen die Einschränkungen einer Hirnverletzung am eigenen Leib erleben.

Schuhebinden als Problem

Eine der Simulationen ist der Stern-Test, bei dem die Schüler spiegelverkehrt einen die Linien eines Sterns nachzeichnen müssen–und daran kläglich scheitern. Bei einem anderen Posten müssen die Jugendlichen Schnürsenkel binden–mit nur einer Hand. Mit einer Doppelbild-Brille wird eine Sehstörung erzeugt, wie sie etwa nach einem Hirnschlag auftauchen kann–damit Aufgaben zu erledigen, ist ermüdend und strapaziös. «Dies zeigt den Kindern auf, wie schnell man als Hirnverletzter im Alltag an ganz einfachen Dingen scheitert», erklärt Kalt.

Ein ganzes Klassenzimmer

Seit August 2013 reist der «Brain-Truck» durch die ganze Deutschschweiz. Für einen Bus als Mittel zur Aufklärung habe sich «Pro integral» laut dem Projektleiter aus zwei Gründen entschieden: «Erstens sind wir damit mobil und zweitens ist der Truck mit seinen 16 Metern Länge so gross, dass wir ein ganzes Klassenzimmer mitführen können». Auch Erwachsenen steht der «Brain-Truck» einen Nachmittag in der Woche offen: «Am Mittwoch von 14 bis 17 Uhr haben alle die Möglichkeit, mehr über Hirnverletzungen und ihre Konsequenzen erfahren», so Andreas Kalt.

Orientierungsschule,Tafers, Mo., 15. September, bis Mi., 1. Oktober.

Zahlen und Fakten

Unterstützung bei Hirnverletzungen

Die Schweizer Organisation «Pro integral» wurde 2006 gegründet und hat sich zum Ziel gemacht, Menschen mit einer Hirnverletzung eine höchstmögliche Lebensqualität zu bieten. DieStiftungist verantwortlich für die Strategie und Vorgehensweise von «Pro integral». DieGönnervereinigungunterstützt Direktbetroffene finanziell; Gönner erhalten hohe Beiträge zur Unterstützung, falls sie selbst eine Hirnverletzung erleiden sollten. Sie unterhält auch etliche Beratungsstellen, und sie organisiert ein Berufs-Reintegrationsprojekt für die Patienten. Nicht zuletzt unterhält «Pro integral» zahlreichePflegezentrenfür Schlaganfall-Patienten und Menschen mit einem Schädel-Hirn-Trauma.kf

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