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«In alle Richtungen ermitteln»

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Der Geruch nach verbranntem Holz, ein abgesperrter Pavillon, Polizisten und Medienvertreter–für die Bewohner der Asylunterkunft Poya in Freiburg ist dies nichts Neues: Bereits Mitte Oktober hatte ein Pavillon des Asylzentrums Feuer gefangen (siehe Kasten), in der Nacht auf gestern brannte es nun erneut.

«Die Brandursache ist noch unbekannt, es sind alle Möglichkeiten denkbar», sagte Jean-Marc Andrey, Pressesprecher der Kantonspolizei den FN. Dies bestätigte Hugo Schuwey vom kriminaltechnischen Dienst, der den Ort gestern Nachmittag besichtigt hatte: «Wir können sagen, dass der Brand bei den Sanitäranlagen ausgebrochen ist. Nun müssen wir in alle Richtungen ermitteln.»

Niemand verletzt

Zwei Brände binnen eines guten Monats–dies sei sehr bedauerlich, sagte Claude Gumy, Operativer Leiter der ORS Service AG, die vom Kanton für den Betrieb der Asylzentren mandatiert wurde. Trotzdem betont er auch diesmal: «Für uns ist es das Wichtigste, dass niemand verletzt wurde.» Zwar begaben sich sieben Personen ins Spital, weil sie Rauch eingeatmet hatten. Bis gestern Morgen konnten jedoch alle entlassen werden. Alle 15 betroffenen Personen finden in den anderen Pavillons des Asylzentrums Poya Platz.

Sicherheitsnormen erfüllt

Nach dem ersten Vorfall kritisierte das Autonome Immigranten-Kollektiv Freiburg (Cafri) den Zustand des Asylzentrums als veraltet. Deshalb forderte das Cafri von den Behörden, dass überprüft werde, ob die Sicherheitsvorkehrungen in den Gebäuden den Normen entsprächen.

Der erneute Brand sei zwar tragisch, habe aber nichts mit unerfüllten Sicherheitsvorschriften zu tun, betonte Gumy.Dies bestätigt Claudia Lauper, Pressesprecherin der Direktion für Gesundheit und Soziales, auf Anfrage. «Wir haben alle elektrischen Installationen nach dem ersten Brand überprüfen lassen. Die Gebäude haben alle Sicherheitsnormen erfüllt.» Zudem habe sich der Kanton um zusätzliche Sicherheitsmassnahmen bemüht. «Das Hochbauamt hatte vor, Branddetektoren zu installieren. Leider braucht das noch etwas Zeit», so Lauper.

Ob die beiden Pavillons der Asylunterkunft Poya, welche nach den beiden Bränden statt 96 nur noch 60 Plätze umfasst, wieder aufgebaut werden, sei noch nicht klar, so Lauper: «Im Moment wohnen in dieser Unterkunft nur 55 Personen. Wir müssen die Situation ganzheitlich betrachten und schauen, ob wir die zusätzlichen Plätze benötigen.»

Den entstandenen Schaden könne er noch nicht genau beziffern, meinte Jean-Claude Cornu, Direktor der Kantonalen Gebäudeversicherung, auf Anfrage. «Viel zu retten ist hier jedoch nicht mehr.»

 Was für Behörden und die zuständigen Dienste zusätzliche Kosten, Sitzungen und Diskussionen bedeutet, ist für die Asylbewerber noch einschneidender: «Ich weiss nicht, was von meinen Sachen noch existiert», sagt Edem Ayawu, der schon beim ersten Brand einen Grossteil seiner Habseligkeiten verloren hat. Schlimmer sei aber die Unsicherheit und die Angst: «Nun hat es schon zweimal gebrannt. Wer weiss, ob das nicht nochmals passieren wird?»

Vorgeschichte

Im Oktober brannte bereits ein Pavillon

In der Nacht auf den 15. Oktober war ein Pavillon der Asylunterkunft Poya niedergebrannt. Als Brandursache vermutet die Polizei einen Kurzschluss im Bereich des Boilers. Der Schaden beträgt rund 600000 Franken.rb

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